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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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ein schlechtes Gewissen, weil ich Biff einfach hatte gehen lassen.
    »Ich werd dann mal aufbrechen«, sagte ich. »Ich muss heute Abend babysitten.« Niedergeschlagen sah ich die neue Tasche an.
    »Nächsten Samstag steigt eine Party in der Schule, ein paar Freunde von der Sport-AG schmeißen sie«, sagte Ashlee. »Wäre schön, wenn du auch dabei wärst. Es kommen jede Menge Leute.« Sie ratterte ein paar Namen herunter, doch ich war mit den Gedanken woanders, bis ich den Namen »Adam« hörte.
    »Adam?«, fragte ich. Und schon wieder setzte mein Herzschlag aus. Ein Wunder, dass ich noch lebte.
    »Adam und Greg.«
    Achgodogod! AAA!
    »Dein Bruder kann auch kommen. Sagst du ihm das bitte?«, fügte Ashlee hinzu.
    Aha. Ashlee fuhr also tatsächlich auf Hugo ab.
    Wieder zu Hause setzte ich mich sofort an den Computer.
    E-Mail
    17:37 Uhr
    An: Biff
    Von: T.
    Betreff: Heute Nachmittag im Einkaufszentrum
    Biff, ich kann das erklären! Es ist ein biologisches Problem, das ich nicht im Griff habe (auch ein lohnendes Thema für eine anthropologische Studie). Bitte ruf mich an oder schreibe mir. Es tut mir wirklich leid!
    T.
    Aber dann löschte ich die Nachricht. Vielleicht war es besser, Biff anzurufen.
    Zum Babysitten packte ich Stift und Papier ein. Hoffentlich ließen D & D mir ein paar Minuten Zeit. Ich musste unbedingt eine Vorbereitungsliste für die Party machen. Mir schwirrte der Kopf vor lauter Plänen und Biff hatte ich schon wieder vergessen.

Sonntagmorgen. Die Vorbereitungen für die Party am nächsten Wochenende liefen auf Hochtouren, sodass ich nicht wusste, wo mir der Kopf stand. Außerdem musste ich in zwei Wochen ein Geschichtsreferat über den Zweiten Weltkrieg halten. Es ging um die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung. Die wirtschaftlichen und psychischen Aspekte sollten im Vordergrund stehen. Ich musste also Prioritäten setzen:
    1. Party vorbereiten (besonders wichtig und deshalb an erster Stelle)
    2. Geschichtsreferat
    Ich durfte die Party nicht vermasseln, sonst würde ich für den Rest meines Lebens am Rand der Gesellschaft stehen!
Vorbereitungsliste Party (keine spezielle Rangordnung)
    1. Einen Crashkurs in vornehmem Englisch machen (England-Englisch)
    2. Neuen BH besorgen (Problem: Ich brauche Geld.)
    3. Geistreiche Sätze ausdenken für Smalltalk mit AAA
    4. Locken glätten (Sophias Haarglätter ausleihen/stehlen?)
    5. Mom überreden, mich zur Party gehen zu lassen
    6. Hugo überreden, zur Party zu gehen.
    7. Garderobe auswählen (Vielleicht sollte ich für diesen Punkt lieber zwei Tage einplanen, eventuell auch einen dritten Tag zum Einkaufen, falls nötig.)
    8. Eine Herztätowierung mit AAA in der Mitte machen lassen (ganz klein, direkt über der Pofalte)
    9. Pogymnastik
    Punkt acht strich ich wieder. Mom würde das niemals erlauben. Außerdem bin ich nicht scharf auf Nadelpikser.
    Ich durfte auch nicht vergessen, Big Bertha das Geld zurückzugeben! Fünf Dollar meiner kostbaren Ersparnisse waren für eine unförmige Damenunterhose draufgegangen, die nun in der hintersten Ecke meiner Kommode lag. Aber was machte das schon. Ich war verliebt.
Wie man sich fühlt, wenn man verliebt ist
    Der Magen krampft sich zusammen. Die Handflächen sind feucht. Das Gehör versagt. Das Gehirn wird zu Matsch. Man läuft den ganzen Tag mit schlechter Laune herum. Trotz allem gibt es nichts Schöneres auf der Welt, als verliebt zu sein!
    Als ich die Liste noch einmal durchging, entdeckte ich bei den Punkten zwei und sieben ein grundlegendes Problem.Moneten, Geld, Dollars, Kröten. Auf den ersten Blick sieht Geld aus wie Papier oder wie ein Häufchen Metallplättchen. Aber es ist viel mehr als das. Es ist Lipgloss, coole Jeans, schicke Stiefel, ein Mantel, Sweatshirts, ein Push-up-BH, Haargel, Kino, Limo, Pommes. Wäre ich ein buddhistischer Mönch, würde mir Geld nichts bedeuten. (Was kostet schon so ein orangefarbener Umhang, den man tagein, tagaus trägt und der nicht einmal richtig sitzt?) Aber ich bin katholisch. Ich brauche Geld.
    Nannu versteht das, er steckt Hugo und mir immer »eine Kleinigkeit« zu. Ehrlich gesagt, bin ich schon seit vielen Jahren auf der Suche nach Einnahmequellen. Mindestens seit ich zehn bin. Damals wünschte ich mir das supertolle Barbie-Dream-House. Ich hatte bis dahin nichts so sehr gewollt. Ich dachte, ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt, wenn ich es besäße. Ich bekam das Haus schließlich zu Weihnachten, aber dann sah ich das supertolle Barbie Cabrio,

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