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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Nacht durchstehen.«
    WOW! Meine Note in Geschichte war gesichert.
    Großmama T erzählte, wie sie evakuiert wurde und bei fremden Leuten leben musste.
    Dann kam Nannu an die Reihe. Ich entspannte mich. Nannu war ein Selbstläufer. Alle mochten Nannu.
    Er bat darum, »die Lichter zuzumachen«.
    Das erste Dia zeigte eine Luftaufnahme von Malta. Nannu erklärte, wie klein die Insel war, dass sie im Krieg aber eine wichtige Rolle gespielt hatte, weil sie für die Alliierten ein sicherer Stützpunkt im Mittelmeer war. Bis die Deutschen kamen und Malta bombardierten und die Bevölkerung aushungerten. Er zeigte die Kalksteinhöhlen, in denen er undseine Familie während des Bombardements gelebt hatten. Dann das nächste Dia. »Und dies ist … ist …« Schweigen.
    Nach einigen Minuten schaltete Mr Timber das Licht an. »Geht es Ihnen gut?«
    Nannu stand da und blinzelte in die Klasse. Er sah … verloren aus. Dann feuerte er eine lange Wortsalve auf Maltesisch ab.
    Ich ging zu ihm und schüttelte ihn am Arm. »Nannu?«
    »Fiona«, brabbelte er auf Maltesisch weiter. Ich verstand nicht genau, was er sagte, aber ich glaube, er dachte, ich sei Mom, und er fragte, wo Nanna ist.
    »Nannu, ich bin’s, Teresa.«
    Er sah mich an und mir blieb fast das Herz stehen. Seine Augen schienen durch mich hindurchzublicken.
    Großmama T zog mich sanft von ihm fort. »Mr Psaila fühlt sich nicht wohl, Mädchen und Jungen. Ich hoffe, euch hat unser Vortrag gefallen.« Sie nahm Nannu am Arm und führte ihn hinaus.
    »Teresa, mein Schatz, bitte ruf deine Mutter an. Sag ihr, dein Großvater fühlt sich nicht wohl. Sie muss uns abholen«, wies Großmama T mich an.
    Ich rannte ins Sekretariat und telefonierte. Ich versuchte, mit Mom so ruhig wie Großmama zu sprechen, aber schon nach zwei Sätzen fing ich an zu weinen. Dann bat ich die Sekretärin, Hugo für mich auszurufen. Tränen strömten über mein Gesicht.
    Großmama T kam mit Nannu herein.
    »Teresa, warum weinst du?«, fragte Nannu.
    Er erkannte mich. Was um alles in der Welt war mit ihm los?
    Er sah sich in dem Büro um, dann fixierte er die Sekretärin. »Haben Sie sie zum Weinen gebracht?«, wollte er wissen.
    »Ich glaube, die Geschichten aus dem Krieg haben sie so mitgenommen«, sagte Großmama T. »Sie ist in einem sensiblen Alter.«
    Hugo stürmte herein. »Was ist passiert?«
    Und Nannu fragte: »Wer ist dieser Junge? Hat er dich zum Weinen gebracht?«
    Hugo starrte Nannu an.
    Großmama T tätschelte Hugos Arm. »Dein Großvater fühlt sich nicht wohl. Deine Mutter ist schon unterwegs. Hätten Sie vielleicht eine Tasse Tee?«, sagte sie zur Sekretärin.
    Diese nickte, dann eilte sie hinaus. Und Großmama T nahm mich in den Arm.

E-Mail
    Montag 8:30
    An: Chica1
    Von: T.
    Betreff: Treffen mit Hugo
    Hugo sagt, du bist ein totaler Hohlkopf und er würde nicht einmal mit dir ausgehen, wenn du die einzige Frau auf diesem Planeten wärst.
    ACHGODOGOD! Ich habe auf
Senden
gedrückt! Dabei wollte ich doch
Löschen
anklicken! Stattdessen habe ich auf
Senden
gedrückt! Ich wollte mir nur meine Wut von der Seele schreiben und jetzt hatte ich die Mail abgeschickt. Mein Leben war sowieso schon im Klo gelandet – und jetzt hatte ich es auch noch heruntergespült!
Dienstag
    Quer über meine Schließfachtür hatte jemand das Wort »Hure« geschmiert. Monsieur Papineau und der Konrektorder Schule wollten von mir wissen, wer das getan hatte. Ich riss unschuldig die Augen auf und sagte, das müsse ein Irrtum sein, das sei bestimmt für jemand anderen bestimmt gewesen. Aber für wen, fügte ich hastig hinzu, sei mir schleierhaft.
Mittwoch
    Der E-Mail-Terror begann. Von Leuten, die ich überhaupt nicht kannte! Sie nannten mich Schlampe, Flittchen, Miststück und Hure. Jedes Wort war wie eine Ohrfeige.
Donnerstag
    In der Schule ging das Gerücht um, ich hätte
es
mit Greg getan.
Freitag
    Heute kam Talia zu mir ans Schließfach und sagte, ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, weil das Gerücht sowieso niemand glaubte. Ich war total von den Socken, dass ich von einer SN getröstet wurde! Anscheinend hielt sie mich ebenfalls für eine SN! Was eindeutig nicht stimmte! Ich bin vielleicht keine ÜN mehr, aber auf die Stufe einer SN bin ich noch nicht gesunken. Anstatt ihr höflich zu danken, fauchte ich sie an, sie solle Leine ziehen. Leider merkte ich nicht, dass AAA in meiner Nähe stand. Er sah mich an und ging wortlos davon. Das war’s dann wohl. AAA hatte mich von meiner unmöglichsten Seite

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