L wie Love
sie Weihnachten bei fremden Leuten feiern musste. Komischerweise machte es mir nichts aus, dass Großmama T alles so korrekt haben wollte. Dadurch wurden die Dinge geordnet, wie in meinen Listen.
In der vergangenen Woche war ich kaum aus dem Haus gegangen, abgesehen von gelegentlichen Ausflügen in dieNachbarwohnung, wo ich D & D hütete. Wie immer hatten die beiden nur Blödsinn im Kopf.
Es machte mir jedoch nichts aus, dass sie meine Haare beim Fernsehen an die Couchlehne klebten. (Ich weiß nicht, für wen das schlimmer war – für mich, wegen des Klebstoffs in den Haaren, oder für die Middletons, wegen meiner Haare auf ihrer Couch.)
Es war mir egal, wie ich aussah, denn ich ging sowieso nicht aus.
Ich trug auch wieder meinen alten BH. Kaum auszudenken, wie viel Zeit ich damit zugebracht hatte, diese besch… Socke hierhin und dorthin zu stopfen.
Da meine sozialen Aktivitäten praktisch auf dem Nullpunkt waren, hatte ich ziemlich viel Geld für Weihnachtsgeschenke angespart.
Großmama T und Mom waren in der Küche. Mom durfte jetzt jeden Tag ein paar Stunden aufstehen und sah schon wieder ganz gut aus.
Ich saß im Schlafanzug vor dem Computer und hatte einen Riesenbammel, ihn anzuschalten, meine E-Mails wollte ich aber trotzdem checken.
Bei dem Gedanken an Biff kamen mir die Tränen. Ich vermisste sie furchtbar.
Ich wappnete mich für das Schlimmste und öffnete meinen E-Mail-Account, aber ich hatte nur fünf Nachrichten erhalten, vier Junkmails und eine von Talia.
E-Mail
15:00 Uhr
An: Teresa
Von: BGGRL
Betreff: Großvater
Hi, Teresa,
wollte dir nur sagen, hoffentlich geht es deinem Großvater besser. Hab deine E-Mail-Adresse von Biff.
Talia
Wo waren die Hassmails von Ashlee? (Davon hatte ich noch so einige bekommen!) War die Vendetta gegen mich etwa vorbei? Ich heulte Rotz und Wasser, nachdem ich Talias Nachricht gelesen hatte.
Hugo tauchte hinter mir auf. »Du hast Besuch.«
»Was?«, kreischte ich und schaute an mir herunter. Wer auch immer es war, ich konnte ihm auf keinen Fall unter die Augen treten.
Da kam auch schon Greg in das Zimmer geschlurft.
Achgodogod! Ich hatte einen Schlafanzug an, meine Haare waren ungekämmt, mein Gesicht ungewaschen – hatte ich mir eigentlich die Zähne geputzt? Ich fuhr mit meiner Zunge darüber – nee.
»Hi, Baby«, sagte Greg.
Blödmann. »Untersteh dich, mich Baby zu nennen, du Idiot.« Ich ging trotz meiner ungeputzten Zähne zu ihm und bohrte ihm einen Finger in die Brust. »Du bist einer, der seine Knutschgeschichten herumerzählt, und die Sockengeschichte hast du auch verraten. Dass du es wagst, hier aufzutauchen, mit deinem Hi-Baby-Gelaber.«
Ich bemerkte, dass Hugo sich verdrücken wollte. »Und du bleibst hier!«, schrie ich.
»Ich dachte, du möchtest mit Greg allein sein«, murmelte mein Bruder.
»Ich habe es nur Ashlee erzählt«, sagte Greg.
»Ashlee?« Ich sah ihn entsetzt an. »Du hast mit dem größten Lästermaul der ganzen Schule darüber gesprochen?«
»Sie wollte wissen, wie der Abend war. Ich fand es witzig und habe es ihr erzählt. Sie hat versprochen, es für sich zu behalten.«
Anmerkung für Uninformierte oder total Beschränkte wie Greg
Wenn einer einem ein Geheimnis entlockt, indem er/sie die berüchtigten Worte spricht »Ich werde es auch niemandem weitersagen», glaubt ihm/ihr nicht!
»Ich fand es süß. Du bist süß«, sagte Greg.
Klar bin ich süß, aber das spielte keine Rolle. »Und die Socken an meinem Schließfach?«
»Das war ihre Idee. Ich hatte nichts damit zu tun.«
»Du hast gelacht, Greg. Das war so peinlich. Warum hast du mich nicht verteidigt?«
»Ja, ich weiß. Adam und Hugo haben das auch gesagt. Es tut mir leid. Es ist nur …« Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Ich kenne mich mit dieser Freund-Freundin-Geschichte nicht so aus. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.«
»Ich bin nicht mehr deine Freundin. Das Problem wäre also schon gelöst«, zischte ich.
Greg sah mich ganz erschrocken an. »Doch, du bist meine Freundin.«
»Nein.« Ich zog meinen Rollkragen nach unten und zeigte auf meinen Hals. »Siehst du? Kein Brandzeichen.«
»Hä?«
Ich fauchte Hugo an: »Was machst du denn noch hier? Merkst du nicht, dass das eine private Unterhaltung ist?«
Er rannte zur Küchentür, wo – na, was wohl? – sämtliche Mitglieder meiner Familie, außer Großmama T, standen und zuhörten.
»Großmama!«, rief ich.
Sie kam die Treppe herunter und ich zeigte zur
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