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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Küchentür.
    Sie erfasste die Situation in Sekundenschnelle. »In Ordnung, mein Schatz«, sagte sie. Und dann: »Alle Mann in die Küche. Es gehört sich nicht, einer privaten Unterhaltung zu lauschen.« Sie scheuchte die Familie vor sich her und machte die Tür zu.
    »Adam und Hugo haben dir gesagt, dass es falsch war?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte Greg ernst, »und es tut mir wirklich leid. Ich mag dich und möchte, dass du meine Freundin bist.«
    »Ich kann nicht mit jemandem befreundet sein, der zu anderen gemein ist und sich über sie lustig macht.«
    »Sprichst du von der Made?«, fragte Greg.
    »Ja, nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Er heißt Phillip.«
    Eigentlich ist Greg ein heißer Typ. Wie er da in der Diele stand, total geknickt und verlegen. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem … Kamin oder so ähnlich (Nannu sagt das immer), soll heißen: Sei mit dem zufrieden, was du hast.
    Aber war das Greg gegenüber fair? Oder mir selbst gegenüber?
    »Ich glaube, ich möchte im Moment noch keinen festen Freund«, sagte ich langsam. Ich redete so langsam, weil ich mir meine Worte erst beim Sprechen zurechtlegen musste. Hätte ich mir nur vorher mehr Gedanken machen können! »Aber trotzdem möchte ich, dass wir Freunde sind«, fügte ich hinzu. Kaum zu glauben, dass ich das gesagt hatte.
    »Dann möchtest du auch keinen anderen Freund?«, fragte Greg.
    »Nein, im Moment nicht.« Und das war die Wahrheit. Ich wollte nicht einmal mehr die Freundin von AAA sein. Was ich wirklich wollte, war, Biff wieder zur besten Freundin zu haben. Wenn sie wollte. Der feste Freund konnte noch einwenig warten. Immerhin war ich die Jüngste in der Klasse. Ich hatte Zeit.
    »Klar, dann sind wir eben einfach Freunde«, sagte Greg.
    »Aber ich bin auch mit Talia und Phillip befreundet«, sagte ich.
    »Wie du willst. Das ist deine Sache, Baby.«
    Über den Begriff Baby musste ich unbedingt später mit ihm sprechen. Im Moment wollte ich Gregs Hirn nicht überstrapazieren.
    »Ich muss gehen«, sagte Greg. »Wir fahren über Weihnachten weg. Ich ruf dich an, wenn ich zurückkomme, okay?«
    »Okay.«
    Gerade, als er das Haus verließ, kamen Nanna und Nannu herein, mit Dad im Schlepptau.
    »Ist das der Junge, in den du dich verguckt hast?«, fragte Nannu. »Und mag er dich jetzt auch?«
    »Ich habe zurzeit keinen festen Freund, Nannu«, sagte ich.
    Ich schob Greg zur Tür hinaus, bevor Nannu ihn wieder als Schwein beschimpfen konnte. Als ich hinter ihm die Tür schloss, hörte ich, wie er über D & Ds Schlitten stolperte. Ich musste grinsen und rannte nach oben in mein Zimmer. Ich musste mich umziehen. Ich hatte noch viel zu erledigen.

E-Mail
    12:50 Uhr
    An: BGGRL
    Von: T.
    Betreff: THX
    Hi, Talia,
    danke, dass du dich nach Nannu erkundigt hast. Es geht ihm schon besser, aber er hat Alzheimer. Wir helfen ihm, wo es geht. Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war, als du nett zu mir sein wolltest. Ich verspreche, mich zu bessern! Im Ernst. Hättest du Lust, dass wir uns in den Weihnachtsferien mal treffen?
    T.
    Ich verfasste rasch eine Liste. Es war endlich Zeit, den Taten Worte … äh … den Worten Taten folgen zu lassen.
Was ich an Heiligabend alles tun will
    1. Mich bei Biff für das idiotische Verhalten entschuldigen. Ich meine mein idiotisches Verhalten. Und sie fragen, ob sie wieder meine Freundin sein will.
    2. Mich bei Talia bedanken und entschuldigen (Begründung siehe oben).
    3. Mich bei Phillip entschuldigen (Begründung siehe ebenfalls oben).
    4. Weihnachtsgeschenke für die Familie und Biff besorgen (falls sie wieder meine Freundin sein will).
    Ich war ziemlich zufrieden mit mir. Punkt zwei meiner Liste konnte ich schon abhaken.
    Und nun zu Punkt eins.
    Aber erst ging ich noch schnell zu Mom hinauf. Sie saß im Bett und blätterte in einer Zeitschrift. Sie hatte wieder Farbe im Gesicht und die dunklen Ringe unter ihren Augen waren verschwunden.
    »Mom«, sagte ich, »brauchst du jemanden zum Reden? Wenn ja, dann kannst du mit mir reden.«
    Mom sah mich mit feuchten Augen an. »Teresa, das ist das Netteste, das mir je jemand gesagt hat. Komm her, mein Schätzchen.«
    Ich kuschelte mich an sie und sie legte ihren Arm um mich.
    »Es tut mir leid.«
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Weil ich mir keine Zeit genommen habe, mit dir zu sprechen, als du eine schwierige Phase durchgemacht hast. Ich hatte einfach nicht die Kraft, mit Nannus Krankheit und dem Baby fertigzuwerden. Ich habe dich im Stich

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