L.A. Woman
Werbung für den
Malteser Falken
. Dustin Hoffman sah sich nervös um in
Die Reifeprüfung
, und Kim Basingers blondes Haar umrahmte ihr Gesicht in einer anmutigen Welle in
L.A. Confidential
. In einer Ecke standen ein riesiger Fernseher und ein Regal, vollgestopft mit DVDs und Videokassetten.
Sie warf einen Blick auf die Couch. Der Hund war echt, kein Filmplakat. Sarah mochte Hunde nicht sonderlich, deswegen erkannte sie auch die Rasse nicht, nur dass er gefleckt war, leicht gelocktes Haar hatte und eine heraushängende rosa Zunge. Außerdem sah er so aus, als gehörte die Couch ihm und wäre sich dessen so sicher, dass er kein großes Theater darum machen musste. Er starrte sie nur gelassen an.
„Hm.“ Sarah rieb sich den schmerzenden Hintern. „Nun. Das ist mal was anderes.“
„Wie geht es dir?“
Sie wirbelte herum und sah Kit am Türrahmen lehnen … sie war in Kits Apartment! Mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie nur einen Slip und ein T-Shirt trug, und sie vermutete, dass sie dafür auch noch dankbar sein musste.
„Was machst du … dumme Frage. Was mache
ich
hier?“
„Du hast dich richtig ausgeschlafen. Und wie ich sehe, hat Sophie sich schon vorgestellt.“ Er deutete auf den Hund.
„Sophie?“
Der Hund stellte die Ohren auf, bellte leise und drückte sich noch tiefer in die Decke.
„Mein Hund. Normalerweise schläft sie bei mir. Weil sie nicht an Gäste gewöhnt ist, hat sie wohl beschlossen, dir klar zu machen, wer hier die Herrin im Hause ist.“
Sarah sah sich in dem ziemlich maskulin eingerichteten Apartment um. „Warte mal. Wieso kann ich mich nicht daran erinnern, wie ich hierher gekommen bin?“
„Jemand hat dir offenbar eine Ecstasy-Pille ins Glas getan.“ Kit runzelte die Stirn. Als er näher kam, fiel ihr auf, dass er ein Unterhemd trug. Sie staunte über seine muskulösen Oberarme.
Okay, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich Gedanken über Kits Körper zu machen.
Sarah zog sich das T-Shirt bis über die Knie.
„Wieso bist du auch ganz alleine in den Club gegangen?“ Er sah sie stirnrunzelnd an, und obwohl seine Stimme wie immer gelassen klang, blitzten seine grüngrauen Augen missbilligend. „Taylor und Tika hätten besser auf dich aufpassen sollen.“
„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst!“
Er betrachtete sie so lange von Kopf bis Fuß, bis ihre Wangen sich röteten. Dann hob er eine Augenbraue und deutete auf die Couch: „Ganz offensichtlich.“
„Was willst du damit sagen? Dass ich versucht habe, Drogen zu nehmen? Dass es ein Fehler war, ohne Anstandsdame in einen Club zu gehen? Glaubst du vielleicht, ich wollte, dass so etwas passiert?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Nun, tut mir Leid, du Clint-Eastwood-Ersatz, ich war mir nicht klar darüber, dass sich so eine kleine Frau wie ich nicht in die große, weite Welt wagen darf, ohne jemanden mitzunehmen, der mich beschützt. Ich schätze, ich habe es nicht besser verdient.“
Der Blick, den er ihr zuwarf, hätte untertitelt sein können.
Werde endlich erwachsen!
„Möchtest du eine Tasse Tee?“
Sarah war wütend. Und frustriert darüber, dass er auf ihre Rede überhaupt nicht einging. „Also, ich habe ein paar Typen angemacht …“
„Du hast dich einem Kerl an den Hals geworfen wie ein Schal, und seine Freunde waren drauf und dran, gemeinsam über dich herzufallen.“
Sarah fauchte böse, unterbrach sich dann jedoch selbst. „Danke.“ Sie meinte es ernst, sie war ihm wirklich dankbar. Die ganze Geschichte hätte sehr unerfreulich ausfallen können. Es war nur so, dass …
„Du solltest wirklich nicht alleine in Clubs gehen.“
Sie seufzte. „Darauf habe ich nur gewartet. Aber ich glaube, ich weiß das jetzt selbst.“
„Warum warst du überhaupt alleine dort?“
„Vielleicht wollte ich rebellieren?“ Sie lachte und setzte sich auf seinen hässlichen Küchentisch. Er stellte einen großen Becher vor sie. Der Tee roch wirklich gut … und schmeckt gut, dachte sie, als sie den ersten Schluck nahm. „Ich weiß nicht, Martika hat ein Drama veranstaltet, sie hat mir nicht gesagt, was los ist, sie wollte, dass ich es ihr aus der Nase ziehe. Und ich war gerade erst gefeuert worden. Und ich … ich weiß nicht. Es ist einfach blöd gelaufen. Ich wollte ja wirklich, dass es funktioniert, aber …“
„Sarah, wovor hast du solche Angst?“
Sie erstarrte. „Was meinst du?“
„Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, dass du der verängstigste
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