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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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bevor ich dich nicht kennen gelernt habe.“
    Sarah riss sich zusammen. „Oh! Tut mir Leid. Du musst Martika sein.“
    „Das muss ich wohl“, sagte Martika gedehnt, ging hinein, und die halbhohen Stiefel mit den dünnen Absätzen machten ihre großen Schritte noch eindrucksvoller. Sie blickte Sarah fragend an und pfiff schließlich leise durch die Zähne, als ihre Aufmerksamkeit von der Bewohnerin des Apartments auf das Apartment gelenkt wurde. „Hübsch. Ziemlich leer zwar, aber das können wir in Windeseile ändern. Du wohnst hier ganz alleine?“
    „Ähm, ja. Ich kann allerdings nur von einem Monat auf den nächsten vermieten …“
    „Anders würde ich es auch nicht wollen.“ Martika wischte den Einwand unbeeindruckt aus dem Weg und ging auf den Balkon. „Ich vermute mal, dass das die Raucherecke ist. Ich kann es seltsamerweise nicht ausstehen, wenn in der Wohnung geraucht wird, obwohl ich gerne rauche. Aber ich hasse es, den Geruch die ganze Zeit um mich zu haben.“
    „Okay“, sagte Sarah.
    Martika drehte sich um und betrachtete Sarah aufmerksam. Sie gab ihr das Gefühl, als sei sie … irgendwie unansehnlich. Und alt, auch wenn sie glaubte, dass Martika eigentlich älter war als sie. „Und du bist eine Freundin von Taylor?“ fragte Martika.
    „Ich weiß“, antwortete Sarah. „Ich kann es selbst nicht glauben.“
    Martika lachte. Ein Raubtierlachen, das wunderbar zu ihr passte. Sarah war zwischen Bewunderung und Angst hin und her gerissen.
    „Welches ist mein Zimmer?“
    Sarah zeigte es ihr. „Ich werde natürlich die Kartons rausräumen …“
    „Das wird alles ganz
wunderbar
werden“, verkündete Martika. „Großartig! Wann kann ich einziehen?“
    „Nun …“ Offenbar war der Handel schneller abgeschlossen, als Sarah erwartet hatte. „Willst du mir nicht noch irgendwelche Fragen stellen?“
    Martika sah sie mit einem sarkastischen, schiefen Lächeln an. „Du siehst aus wie …“ Sie hielt inne, als wollte sie ihre Worte noch einmal überdenken. „Lass es mich so ausdrücken: Ich bin mir sicher, dass du deine Rechnungen bezahlst, Süße, und das reicht doch.“
    Sarah wusste, dass das nicht gerade ein Kompliment war, ihr fiel aber nichts ein, was sie entgegnen konnte. „Ich brauche vielleicht noch etwas Zeit, um darüber nachzudenken.“
    Martika blickte sie zugleich neugierig und amüsiert an. „Du magst mich nicht, oder?“
    „Ich kenne dich doch gar nicht“, protestierte Sarah. „Wie könnte ich dich da mögen oder nicht mögen?“
    „Ich sehe so was sofort. Die Leute bekommen diesen irritierten Gesichtsausdruck, der bedeutet: ‚Ich kenne dich zwar nicht, aber du schwimmst definitiv nicht auf meiner Wellenlänge.‘ Noch hast du diesen Gesichtsausdruck nicht“, sagte Martika und beugte den Kopf, um auf Sarahs Höhe zu sein, „doch du arbeitest daran.“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, sagte Sarah, obwohl sie es genau wusste. „Es ist nur … ich bin neu in L.A.“
    Martika lachte. „Das habe ich mir schon gedacht, Süße.“
    Sarah blickte sich um und versuchte, Zeit zu gewinnen. Sie brauchte eine Mitbewohnerin, aber sie hatte in dieser Woche schon einmal einen spontanen Entschluss gefasst. Sie wollte das nicht zur Gewohnheit werden lassen. „Es ist nur so, dass ich sehr geradlinig bin“, sagte sie langsam. „Und ich habe das Gefühl, du bist eher … sehr lebendig.“
    Martika starrte sie an und brach dann wieder in dieses heisere Gelächter aus. „Mensch, Süße, wenn du weiterhin solche Sprüche von dir gibst, dann
muss
ich einfach hier einziehen!“ Sie kicherte. „Kein Wunder, dass du eine Freundin von Taylor bist. Ich finde dich so süß, dass ich dich glatt auffressen könnte.“
    Sarah hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie mit dieser Aussage umgehen sollte. Alles schien von Minute zu Minute schwieriger zu werden.
    „Das wird schon funktionieren, da bin ich mir sicher. Mach dir keine Sorgen!“ sagte Martika bestimmt. „Ich werde Taylor und die anderen Jungs bitten, mir am Samstag beim Umzug zu helfen. Hast du einen zweiten Schlüssel?“
    „Warte eine Sekunde. Ich habe noch nicht Ja gesagt.“
    Martika warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Du musst am ersten die Miete zahlen, oder nicht?“
    „Nun. Ja, stimmt.“
    „Wie willst du denn so schnell an eine Mitbewohnerin kommen?“
    Sarah zappelte. „Ich habe noch nicht … also ich befinde mich noch in den Vorbereitungen …“, stotterte sie.
    „Mit anderen Worten, du hast keine

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