Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
Vom Netzwerk:
Blockierungen des Galleabflusses (z. B. durch Steine, Tumoren, Entzündungen).
Im Blut gibt es verschiedene Bilirubinarten. Das wasserunlösliche (indirekte) Bilirubin wird in der Leber in das wasserlösliche (direkte) Bilirubin umgewandelt, das in die Gallenkapillaren ausgeschieden wird. Meist werden neben dem Gesamtbilirubin das sog. direkte und eventuell auch das indirekte Bilirubin angegeben.
Ab einer bestimmten Konzentration im Blut kommt es zu einer äußerlich sichtbaren Gelbsucht (Ikterus), der Gelbfärbung zunächst des Augenweißes und dann der gesamten Haut durch das gelbe Bilirubin.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut
     
G RUND DER M ESSUNG
Diagnose und Verlauf einer Gelbsucht
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Starke körperliche Belastung oder lange Hungerzustände führen zu einer leichten Erhöhung; zahlreiche Medikamente erhöhen die Bilirubinwerte.
     
Z U HOHE W ERTE
akute oder chronische Lebererkrankungen
Verschluss/Verlegung der Gallenwege aus verschiedenen Gründen
Schwangerschaftsgelbsucht
Abbau von Erythrozyten (Hämolyse)
Abbau von Skelettmuskelfasern (Rhabdomyolyse)
Verbrennungen
angeborene Erkrankungen (z. B. die häufige Meulengracht-Krankheit; selten Criggler-Najjar-Syndrom, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom)
bei Neugeborenen (ohne krankhaften Wert)
     
    Beim Neugeborenen ist die Leberfunktion noch nicht vollständig ausgereift, sodass das normale anfallende Bilirubin nicht ausreichend konjugiert (wasserlöslich) und ausgeschieden werden kann (Icterus neonatorum).
     
    Bei einer Unverträglichkeit der Blutgruppen von Mutter und Kind kann die erhöhte Konzentration von unkonjugiertem (fettlöslichem) Bilirubin (vor allem bei Werten > 20 mg/dl) zu einer Konzentrationserhöhung im Gehirn führen, wo es dann giftig wirkt (Kernikterus). Eine Phototherapie kann hier Abhilfe schaffen (»unter die Lampe legen«).
     
     
Z U N IEDRIGE W ERTE
ohne Krankheitswert
     

Blut im Stuhl (Haemoccult ® -Test)
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Blut im Stuhl kann auf Verletzungen, Entzündungen und Tumoren zurückgehen oder aber auch durch die vergleichsweise harmlosen Hämorrhoiden ausgelöst werden. Eine Beimengung kann auf dem Stuhl sichtbar sein, der Stuhl kann von Blutspuren durchzogen sein, und die Blutspuren können im Stuhl verborgen (okkult) sein.
     
G EMESSEN IN …
6 bohnengroßen Stuhlproben von 3 aufeinander folgenden Tagen
     
G RUND DER M ESSUNG
Stuhlverfärbungen, unklare Bauchbeschwerden, Darmkrebsscreening
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Eisen und Medikamente (Aspirin, Vitamin-C-haltige Präparate) sowie tierisches Hämoglobin (Genuss von rohem Fleisch) können den Test verfälschen
     
P OSITIV
kolonrektales Karzinom (50–76 % der Karzinome weisen einen positiven Haemoccult-Test auf)
Hämorrhoiden
Analfissuren
Polypen
blutende Divertikel
Adenome
     
    Ein positiver Befund muss durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden.
     
     

Blut im Urin
     
     
Erwachsene
     
< 3 Erythrozyten/ml Urin
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Blut kommt im Urin nicht oder allenfalls in allerkleinsten Mengen vor, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Schon eine sehr geringe Menge mehr fällt dann wegen der intensiven Färbewirkung von Blut sofort auf, und der Urin wird deutlich rot.
     
G EMESSEN IM …
Urin
     
G RUND DER M ESSUNG
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Beimengungen während der Menstruation, Blut im Urin auch nach starker körperlicher Belastung und bei Einnahme gerinnungshemmender Mittel möglich
     
Z U HOHE W ERTE
entzündliche und infektiöse Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Tumoren (Blase, Niere, Prostata)
Verletzungen der Harnwege
Harnsteine
     

Das kleine und das große Blutbild
     
    Die Kontrolle des Blutbildes erfolgt auf zweierlei Weisen: das kleine Blutbild und das Differenzialblutbild. Beide Untersuchungen zusammen ergeben das große Blutbild.
     
    Beim »kleinen Blutbild« verschafft man sich einen Überblick über die Anzahl der weißen und roten Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Außerdem erhebt man eine Reihe weitere Faktoren, die das Blut selbst betreffen, wie z. B. das Hämoglobin, den Hämatokrit, das → MCV, das → MCH und die → MCHC. Das kleine Blutbild wird heute vollautomatisch durch sogenannte Hämatologie-Analyzer erstellt.
     
Das kleine Blutbild
     
Abkürzung
     
Blutwert
     
Frauen
     
Männer
     
Neugeborene
     
Kinder 8 Mo. bis 3 Jahre
     
Kinder 10 Jahre
     
Leukos
     
Leukozyten
     
4 000–10 000 /μl
     
10

Weitere Kostenlose Bücher