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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
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führen zu erheblichen Störungen und können lebensbedrohlich sein. Ob der Körper die Störung des sog. Säure-Basen-Haushaltes im Griff hat, zeigt sich an einem stabilen pH-Wert. Das Bikarbonat ist das wichtigste Puffersystem des Körpers zur Neutralisierung von Säuren. Abweichungen des Bikarbonats vom Normwert, werden als Basenüberschuss bezeichnet. Beim Neugeborenen werden ein paar Tropfen Blut aus der Nabelschnur entnommen, um den pH-Wert zu bestimmen. Liegt er im sauren Bereich, ist dies einHinweis darauf, dass das Baby in der Endphase der Geburt unter körperlichem Stress gestanden hat und eventuell zu wenig Sauerstoff bekommen hat.
     
G EMESSEN IM …
Kapillarblut (oder arterielles Blut); Entnahme aus dem Ohrläppchen nach 10-minütiger Durchblutungssteigerung mithilfe einer entsprechenden Salbe
     
G RUND DER M ESSUNG
Diagnose von Lungenfunktionsstörungen
Überwachung von Kreislaufstörungen
Diagnose von Störungen des Säure-Basen-Haushaltes
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Blutgasanalysen sollten immer unmittelbar nach der Abnahme analysiert werden. Mit zunehmendem Alter sinkt der Normalwert des pO 2 .
     
A USWERTUNG
pO 2 erniedrigt: Der Körper nimmt zu wenig Sauerstoff auf, meist z. B. bei Lungenkrankheiten, auch bei manchen Blutkrankheiten oder Vergiftungen.
pO 2 erniedrigt und pCO 2 erhöht: Die gesamte Atmung ist schwer eingeschränkt.
pO 2 erhöht, pCO 2 erniedrigt: bei zu schneller Atmung (Hyperventilation) oder Sauerstoffbeatmung
pH-Wert erniedrigt = Azidose (Übersäuerung):
metabolische Azidose durch vermehrte Säurenaufnahme oder Säureproduktion oder durch Basenverlust oder gestörte Säureausscheidung über die Nieren
respiratorische Azidose durch gestörten Gasaustausch in der Lunge mit Anstieg von CO 2
     
pH-Wert erhöht = Alkalose (vermehrter Anfall von Basen):
metabolische Alkalose bei Säurenverlust durch Erbrechen oder erhöhte Basen- bzw. Bikarbonatzufuhr über Infusionen
respiratorische Alkalose durch zu schnelle Atmung (Hyperventilation) mit Abfall des CO 2
     
     

Blutsenkung (Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, BSG)
     
     
Alter
     
Geschlecht
     
Werte für die erste Stunde (mm)
     
unter 50. Lebensjahr
     
weiblich
     
    männlich
     
< 20
     
    < 15
     
über 50. Lebensjahr
     
weiblich
     
    männlich
     
< 30
     
    < 20
     
Kinder bis zum 1. Lebensjahr
     
 
     
leicht erhöhte Werte
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Bei verschiedenen Krankheiten setzten sich roten Blutkörperchen im stehenden Blut langsamer oder schneller ab. Die Bedeutung dieses Wertes geht in den letzten Jahren immer weiter zurück, da sich z. B. Entzündungen über das→ C-reaktive Protein viel besser abschätzen lassen.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut, das durch Zugabe eines gerinnungshemmenden Stoffes dünnflüssig gemacht wurde und 1 Stunde steht
     
G RUND DER M ESSUNG
allgemeine Suche nach einer entzündlichen oder auch bösartigen Erkrankungsursache sowie zur Verlaufskontrolle solcher Krankheiten
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Vor der Menstruation steigt die BSG an und fällt während der Menstruation wieder ab. Im Falle einer Schwangerschaft steigt sie ab der 4. SSW kontinuierlich an bis zur Geburt auf Werte, die doppelt so hoch wie normal sind. Nach 6–8 Wochen erreichen sie dann wieder den Normbereich. Nachmittags ist außerdem der Wert bei jedem Menschen etwas höher als vormittags. Werden sehr fettreiche Mahlzeiten eingenommen, führen die schweren Fett-Transportmoleküle zu einer rascheren Absenkung und zu höheren Werten. Auch ein heißes Bad vermag die BSG über bis zu drei Tage zu beschleunigen.
     
    Das Ablesen des 2-Stunden-Wertes bringt keine zusätzlichen Informationen.
     
     
Z U HOHE W ERTE
bakterielle Infektionen
Sepsis (Blutvergiftungen)
Autoimmunerkrankungen
Plasmozytom
Makroglobulinämie
nephrotisches Syndrom
metastasierende Tumoren
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
Polycythaemia vera (im Knochenmark entstehende Vermehrung der Erythrozyten im Blut, meist auch der Leuko- und Thrombozyten)
Einnahme entzündungshemmender Mittel
     
Blutplättchen →  Das kleine und das große Blutbild
Blutzucker →  Glucose
Blutzuckertagesprofil →  Glucose

BNP (Brain-natriuretic-Peptid, natriuretisches Peptid)
     
     
Frauen
     
< 150 pg/ml
     
Männer
     
< 100 pg/ml
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Das Brain-natriuretic-Peptid (weil es zuerst im Gehirn entdeckt wurde, BNP) ist ein Hormon, das bei einer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) in den Herzkammern freigesetzt wird.
     
G

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