Laborwerte verstehen leicht gemacht
(Leberentzündung)
Leberzirrhose
Lebertumoren
Lebermetastasen
Leberschädigung durch Medikamente
akute oder chronische Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
unkomplizierte Virushepatitis
Pfeiffer-Drüsenfieber (Mononukleose)
chronischer Alkoholmissbrauch
Fettleber
Z U NIEDRIGE W ERTE
ohne Krankheitswert
Gesamtcholesterin
Alter
Wert
über 40. Lebensjahr
< 240 mg/dl
< 6,21 mmol/l
30.–40. Lebensjahr
< 220 mg/dl
< 5,69 mmol/l
20.–29. Lebensjahr
< 200 mg/dl
< 5,17 mmol/l
< 19. Lebensjahr
< 170 mg/dl
< 4,40 mmol/l
Kinder
< 210 mg/dl
< 5,43 mmol/l
Säuglinge
< 190 mg/dl
< 4,91 mmol/l
Neugeborene
< 170 mg/dl
< 4,40 mmol/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Cholesterin wird im ganzen Körper erzeugt, benötigt und auch von außen mit der Nahrung zugeführt. Es ist unerlässlicher Bestandteil von Zellhüllen, Hormonen, Gallensäuren und Vitamin D. Seine geringe Wasserlöslichkeit macht zum Transport die Bindung an sog. Lipoproteine erforderlich, was zu den weiteren Messwerten → HDL-Cholesterin und → LDL-Cholesterin führt.
G EMESSEN IM …
Venenblut (nüchtern oder nicht nüchtern ist ohne Bedeutung)
G RUND DER M ESSUNG
Frage nach einer Hypercholesterinämie (Fettstoffwechselstörung mit zu hohen Cholesterinwerten)
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Nahrungsaufnahme beeinflusst den Wert nicht, im Gegensatz zur Bestimmung der → Triglyzeride. Beim Wechsel vom Liegen zum Sitzen oder Stehen oder bei längerer Blutstauung erhöht sich der Wert um 5–10 %.
Z U HOHE W ERTE
primäre Hypercholesterinämien
sekundäre Hypercholesterinämien:
chronische Niereninsuffizienz
nephrotisches Syndrom
chronische Leber- und Gallenwegserkrankungen
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Diabetes-mellitus-Diagnostik
Cushing-Diagnostik
Medikamente (Gestagene, harntreibende Medikamente)
übermäßiger Verzehr von Fett, Fleisch und Eiern
Z U NIEDRIGE W ERTE
auszehrende Erkrankungen wie Krebserkrankungen
chronische Infektionen, schwere Verletzungen und Operationen
Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
Lebererkrankungen
gestörte Nahrungsverdauung und -verwertung
Eiweißmangel
Gesamteiweiß (im Blut, im Urin, im Liquor)
Erwachsene
Kleinkinder
Neugeborene
Fraktion
absolut in g/dl
absolut in g/dl
absolut in g/dl
Gesamteiweiß im Blut
6,1–8,1
5,5–8,0
4,3–7,6
Albumin
3,8–6,0
4,0–5,0
3,2–4,8
α1–Globuline
0,10–0,35
0,2–0,4
0,1–0,5
α2– Globuline
0,30–0,85
0,5–0,8
0,3–0,7
β– Globuline
0,50–1,10
0,5–0,8
0,2–0,8
Gammaglobuline, gesamt (Immunglobuline)
0,65–1,60
0,3–1,2
0,2–1,0
Gesamteiweiß im 24-Stunden-Sammelurin (Biuretmethode)
150 mg/24 Stunden
Gesamteiweiß im Liquor
150–450 mg/l
90–250 mg/l
< 1700 mg/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Über 100 verschiedene Eiweiße können im Blut bestimmt werden, aber nur von etwa der Hälfte sind die Funktionen bekannt. Mithilfe der Eiweißelektrophorese können die Eiweiße in Gruppen unterteilt werden. Albumine, α1-, α2- undβ-Globuline werden in der Leber gebildet, während die Gammaglobuline (Immunglobuline, Antikörper) von den B-Lymphozyten oder Plasmazellen abgegeben werden.
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin, Liquor
G RUND DER M ESSUNG
im Blut: bei Verdacht auf eine erhöhte oder verminderte Eiweißkonzentration, bei erhöhter → Blutsenkung, bei Ödemen und anderen Symptomen eines Eiweißmangels, im Rahmen von Operationen und Intensivbehandlungen meist nur über die Albuminbestimmung
im Urin: zur Abschätzung einer vermehrten Eiweißausscheidung (Proteinurie) im Blut, auf die es im Teststreifenversuch einen Hinweis gab
im Liquor: Bei jeder Liquorpunktion sollte als Basisdiagnostik eine Eiweißbestimmung erfolgen.
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Körperliche Aktivität oder auch Einflüsse auf den Urin nach dem Verlassen der Niere können einen höheren Eiweißgehalt vortäuschen.
Z U HOHE W ERTE
Hyperproteinämien sind relativ selten, da bei einer Vermehrung der Immunglobuline zum Ausgleich die Konzentration der Albumine abnimmt.
Plasmozytom (multiples Myelom)
Waldenström-Krankheit (Makroglobulinämie)
chronisch entzündliche Erkrankungen
Leberzirrhose (die Albuminverminderung ist geringer als die Vermehrung der
Weitere Kostenlose Bücher