Laborwerte verstehen leicht gemacht
Glukosebestimmung im Blut hängt von vielen Faktoren ab und unterliegt kurzfristigen Schwankungen. Zur Bestätigung oder zum Ausschluss eines Diabetes mellitus ist das → HbA1c in der Regel besser geeignet.
Z U HOHE W ERTE IM U RIN
→ Diabetes mellitus Typ I u. II
Nierenschädigung (Glukoseverlust über die Niere bei normalen Blutzuckerspiegel)
Konzentrationen über 40 mg/dl sind verdächtig auf einen Diabetes und müssen abgeklärt werden. In der Regel kommt es bei einer Blutkonzentration der Glucose von 150–180 mg/dl zum Übertritt von Glucose in den Urin (sog. Nierenschwelle).
Z U NIEDRIGE W ERTE IM L IQUOR
bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung)
tuberkulöse Meningitis (Hirnhautentzündung)
Kryptokokkusbefall (Pilzerkrankung der Hirnhäute)
Hirntumoren
Leukämien mit ZNS-Infiltration
akute intrazerebrale oder subarachnoidale Blutungen
Glukosetoleranztest → oraler Glukosetoleranztest
Glutamatdehydrogenase (GLDH)
Frauen
< 3,0 U/l
Männer
< 4,0 U/l
Kinder
1–30 Tage
< 6,6 U/l
1–6 Monate
< 4,3 U/l
7–12 Monate
< 3,5 U/l
13–24 Monate
< 2,8 U/l
2.–3. Lebensjahr
< 2,6 U/l
13.–15. Lebensjahr
< 3,2 U/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Die GLDH, ein Enzym des Energiestoffwechsels, ist hauptsächlich in den Mitochondrien der Leberzellen lokalisiert. Somit wird sie freigesetzt, wenn die Leberzelle sehr schwer geschädigt oder sogar abgestorben ist.
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Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Ursachenforschung bei schweren Leberschäden
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Alkohol, die Pille und Streptokinase lassen den Wert ansteigen, ein erhöhter Wert für → Thyroxin (T 4 ) lässt ihn sinken.
Z U HOHE W ERTE
stark erhöht (GLDH ca. 1000 U/l, schwerer Leberparenchymschaden):
toxische Substanzen (Halothan Pilzgifte)
Leberzellkrebs und -metastasen
schwere Hepatitis (Leberentzündung)
akute Leberstauung
gering erhöht:
Leberzirrhose (Werte vorübergehend auch höher, stark schwankend)
akute Virushepatitis
Fettleber
Z U NIEDRIGE W ERTE
ohne Krankheitswert.
Glutamat-Pyruvat-Transaminase → ALT
GOT → ALT
GPT → ALT
Granulozyten → Das kleine und das große Blutbild
Hämatokrit (Hkt, auch → Blutbild)
Frauen
37–47% (0,35–0,47)
Männer
40–54 % (0,4–0,54)
Neugeborene
44–72 % (0,44–0,73)
Kinder 8 Monate bis 3 Jahre
35–43 % (0,35–0,43)
Kinder 10 Jahre
33–45 %(0,33–0,45)
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Der Hämatokrit gibt den Anteil aller festen Blutbestandteile (rote und weiße Blutkörperchen sowie Thrombozyten) im Gesamtblut an. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) machen 99 % der Blutzellen aus. Die Bestimmung erfolgt meistens im Rahmen des kleinen Blutbildes.
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Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Differenzierung oder Abklärung einer Anämie und abnormen Vermehrungen von Erythrozyten (Polyglobulie, Polyzythämie)
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Wenn der Flüssigkeitsanteil des Blutes durch Austrocknung bei starkem Schwitzen, Durchfall oder unzureichendem Trinken zurückgeht, steigt der prozentuale Anteil der festen Blutbestandteile, der Hämatokrit, natürlich an. Das Blut wird dadurch zähflüssiger und erhöht die Gefahr einer Thrombenbildung. Außerdem muss das Herz mehr Kraft aufbringen, um das zähere Blut voranzutreiben.
Z U HOHE W ERTE
Polyglobulie bei schweren Herz-, Lungen- oder manchen Nierenerkrankungen
Polyzythämie (autonome Produktion von Erythrozyten im Knochenmark)
Austrockung des Körpers, Flüssigkeitsdefizit
Z U NIEDRIGE W ERTE
Blutverlust (nach 12–36 Stunden nachweisbar)
Anämieformen
Überwässerung
Hämoglobin (Hb, auch → Blutbild)
Frauen
12–16 g/dl
Männer
14–18 g/dl
Neugeborene
14,9–23,7 g/dl
Kinder 8 Mo. bis 3 Jahre
10,1–13,0 g/dl
Kinder 10 Jahre
11,1–14,7 g/dl
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Dieser Wert beschreibt die Hämoglobinmenge in einer bestimmten Menge Blut, während das → MCHC den Wert im gesamten Blut angibt. Der Hb-Wert ist zusammen mitder Erythrozytenzahl und dem → Hämatokritwert geeignet, eine Anämie zu diagnostizieren und zu klassifizieren. Weitere Werte in diesem Zusammenhang sind das mittlere korpuskuläre Volumen (→ MCV) und das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (→MCH).
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Venenblut
G RUND DER M
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