Laborwerte verstehen leicht gemacht
mg/dl
0,5–2,2 mmol/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Lactat ist in allen Geweben das Endprodukt der sauerstofflosen (anaeroben) Energiegewinnung. Somit führen alle Störungen, die mit einer verminderten Sauerstoffversorgung verbunden sind, zu einer Erhöhung des Laktatspiegels.
G EMESSEN IM …
Venenblut aus einer ungestauten Vene, da eine Stauung zu falsch hohen Werten führt
G RUND DER M ESSUNG
Abklärung einer metabolischen Übersäuerung (Azidose)
Prognose beim Kreislaufschock
Beurteilung einer schweren Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) z. B. bei chronsichen Lungenerkrankungen oder Herzinsuffizienz
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Alkohol erhöht die Laktatproduktion in der Leber. Körperliche Anstrengung erhöht den Laktatwert im Blut ganz akut.
Z U HOHE W ERTE
Hyperlaktämie mit Übersäuerung (Azidose) (Lactazidose; pH < 7,35 und Lactat > 45 mg/dl) bei
Sepsis (Blutvergiftung)
Verbrennungen
Schock
Herzinsuffizienz
Biguanidbehandlung bei Diabetes mellitus
angeborene Stoffwechselstörungen (Fruktoseintoleranz, Pyruvat-Dekarboxylase-Mangel, Fruktose-1,6-diphosphatase-Mangel)
Hyperlaktämie ohne Übersäuerung (Azidose):
Sportler und Bewegungstraining
hohe Insulingaben
kompensatorisch bei zu schneller Atmung (Hyperventilation)
postoperativ
Kohlenhydratinfusionen
Z U NIEDRIGE W ERTE
Glykogen-Speicherkrankheit (Glykogenose Typ V; McArdle-Krankheit)
verminderte Laktatbildung
Lactatdehydrogenase (LDH)
Frauen
135–215 U/l
Männer
135–225 U/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Die LDH kommt in allen Zellen in unterschiedlichen Konzentrationen vor, sodass ihr Wert allgemein bei Gewebeschädigungen ansteigt und eine Aussage zum Schädigungsort nur zusammen mit anderen Werten oder Symptomen und klinischen Befunden möglich ist.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Herzinfarkt
Hämolytische Anämie
Skelettmuskelerkrankungen
Lungenembolie
Malignome (bösartige Geschwulst, geringe Bedeutung)
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Körperliche Belastung; Patienten mit künstlichen Herzklappen haben oft erhöhte Werte. Auch eine Hämolyse der Blutprobe, z. B. durch zu langes Stehenlassen, führt zur Erhöhung der LDH-Werte. Einige Medikamente führen zu LDH-Erhöhungen, z. B. Allopurinol, Amiodaron, Salizylate, Carbamazepin, Cisplatin, Cumarine, Diltiazem, Paracetamol, Phenytoin, Verapamil.
Z U HOHE W ERTE
Herzmuskelerkrankungen (Infarkt, Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen, auch Eingriffe am Herzen)
Anämien
Pfeiffer-Drüsenfieber
Muskeldystrophie
Muskelentzündungen
Muskeltrauma
akute Hepatitis (Leberentzündung)
Leberschädigung durch Gifte
Lungenembolie
Z U NIEDRIGE W ERTE
kommen nicht vor
LDH → Lactatdehydrogenase
LDL-Cholesterin
Erwachsene
< 160 mg/dl
< 4,0 mmol/l
bei vorhandenen Risikofaktoren der Arteriosklerose
< 130 mg/dl
< 3,5 mmol/l
bei Arteriosklerose und KHK
< 100 mg/dl
< 2,5 mmol/l
Neugeborene
59–217 mg/dl
Säuglinge
45–117 mg/dl
Kleinkinder
59–217 mg/dl
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
LDL-Cholesterin (Low-density-Lipoprotein, Lipoprotein mit geringer Dichte) transportiert Cholesterin im Körper zu den Zellen. Bei erhöhter Konzentration lädt es Cholesterin an den Wänden der Blutgefäße ab und treibt damit eine Arteriosklerose und die → Koronare Herzkrankheit voran (an der jedoch auch eine Reihe anderer Faktoren beteiligt ist).
G EMESSEN IM …
Venenblut; morgens nach 16-stündiger strenger Nahrungs- und Alkoholkarenz
G RUND DER M ESSUNG
Beurteilung des Arterioskleroserisikos und/oder Erhebung der Blutfettwerte; Verlaufskontrolle bei der Behandlung einer Fettstoffwechselstörung
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Beim Wechsel vom Liegen zum Sitzen oder Stehen oder bei längerer Blutstauung erhöht sich der Wert um 5–10 %. Nach einer fettreichen Mahlzeit sinkt das HDL-Cholesterin um bis zu 10 %. Manche Harntreibende Medikamente (Diuretika), β-Blocker und Glukokortikoide lassen den LDL-Wert ansteigen.
Z U HOHE W ERTE
erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit ; → HDL-Cholesterin
nephrotisches Syndrom
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Z U NIEDRIGE W ERTE
Lebererkrankung
angeborener Lipoproteinmangel
Hungerzustände, Magersucht
auszehrende Erkrankungen wie Krebs und AIDS
Leukozyten Das kleine und das große Blutbild
LH → Luteinisierendes
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