Laborwerte verstehen leicht gemacht
Nierenversagen
Z U NIEDRIGE W ERTE
zu geringe Resorption:
Malnutrition (Fasten, Alkoholismus, parenterale Ernährung)
chronischer Durchfall
exokrine Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse
Abführmittelmissbrauch
nach teilweiser Dünndarmentfernung
erbliche Magnesiumaufnahmestörung
übermäßiger Verlust über die Nieren:
Diuretikatherapie (Gabe von harntreibenden Medikamenten, z. B. Schleifendiuretika, Thiazide)
Tubulusschädigung durch Therapie mit Aminoglykosiden, Cisplatin, Cyclosporin A
nephrotisches Syndrom
primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
Hypoparathyreoidismus (Unterfunktion der Nebenschilddrüse)
Hyperaldosteronismus (hoher Aldosteronspiegel)
angeborene tubuläre Rückresorptionsstörung
MCH (mean corpuscular hemoglobin, mittleres korpuskuläres Hämoglobin)
Erwachsene
28–33 pg/Zelle (1,7–2,0 fmol/Zelle)
Neugeborene
33–41 pg/Zelle (2,0–2,5 fmol/Zelle)
Kinder (8 Monate bis 3 Jahre)
23–31 pg/Zelle (1,4–1,9 fmol/Zelle)
Kinder (10 Jahre)
23–33 pg/Zelle (1,4–2,0 fmol/Zelle)
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Dieser Wert beschreibt die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration eines einzelnen Erythrozyten (roten Blutkörperchens). Je nach Ergebnis bezeichnet man die Zellen als hypochrom, normochrom oder hyperchrom. Das MCH wird zusammen mit dem → MCV und dem → MCHC als Erythrozytenindex im Rahmen des kleinen Blutbildes bestimmt.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Differenzierung oder Abklärung einer Anämie
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Bei stark erhöhten Triglyzerid- oder Leukozytenwerten ist der Wert zu hoch, ebenso während der Behandlung einer Eisenmangelanämie.
Z U HOHE W ERTE
Folsäuremangel
Vitamin-B 12 -Mangel
Z U NIEDRIGE W ERTE
Eisenmangel
Kupfermangel
Vitamin-B 6 -Mangel
MCHC (mean corpuscular hemoglobin concentration, mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration)
Erwachsene
33–36 g/dl (20–22 mmol/l)
Neugeborene
31–36 g/dl (19–22 mmol/l)
Kinder (8 Monate bis 3 Jahre)
26–34 g/dl (16–21 mmol/l)
Kinder (10 Jahre)
33–36 g/dl (20–22 mmol/l)
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Dieser Wert beschreibt die Hämoglobinmenge aller Erythrozyten im Blut, während der → Hb-Wert den Wert in einer bestimmten Menge Blut bestimmt. Das MCHC wird zusammen mit dem → MCV und dem → MCH als Erythrozytenindex im Rahmen des kleinen Blutbildes bestimmt.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Differenzierung oder Abklärung einer Anämie; das MCHC ist jedoch in vielen Anämiefällen normal, da sich meistens → MCH und → MCV in gleicher Weise verändern.
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Bei einem falsch niedrigen →Hb-Wert oder einem falsch hohen → Hkt-Wert ist das MCHC falsch niedrig.
Z U HOHE W ERTE
erhöhte Kälteantikörper
angeborene Kugelzellanämie
Z U NIEDRIGE W ERTE
Eisenmangel
Kupfermangel
Vitamin-B 6 -Mangel
MCV (mean corpuscular volume, mittleres korpuskuläres Volumen)
Erwachsene
80–96 µm³ (fmol)
Neugeborene
98–122 µm³ (fmol)
Kinder (8 Monate bis 3 Jahre)
74–106 µm³ (fmol)
Kinder (10 Jahre)
69–93 µm³ (fmol)
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Dieser Wert beschreibt das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyten. Je nach Ergebnis bezeichnet man die Zellen als mikrozytär, normozytär oder makrozytär. Das MCV wird zusammen mit dem → MCH und dem → MCHC als Erythrozytenindex im Rahmen des kleinen Blutbildes bestimmt.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Differenzierung oder Abklärung einer Anämie
Z U HOHE W ERTE
Folsäuremangel
Vitamin-B 12 -Mangel
Alkohol- und Nikotinmissbrauch
Leberzirrhose
Z U NIEDRIGE W ERTE
Eisenmangel
Kupfermangel
Vitamin-B 6 -Mangel
Metanephrine, freie → Katecholamine
Monozyten → Das kleine und das große Blutbild
Myoglobin
Frauen, im Blut
< 60 µg/l
< 3,5 nmol/l
Männer, im Blut
< 70 µg/l
< 4,1 nmol/l
Erwachsene, im Urin
< 300 µg/l
< 17,6 nmol/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Myoglobin stammt aus der Herz- und aus der Skelettmuskulatur und wird bei Muskelschäden schnell freigesetzt, sodass es zu einem Anstieg im Blut kommt. Da es dort durch seine kurze Halbwertzeit nicht lange verweilt, eignet es sich gut, um kurzfristige Veränderungen anzuzeigen. Dabei korreliert die Höhe der Myoglobinkonzentration
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