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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
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Abbauprodukt, das über die Nieren ausgeschieden wird. Eine biologische Funktion des Kreatinins ist nicht bekannt. Da Kreatinin jedoch homogen und weitgehend konstant aus den Muskeln freigesetzt und weitgehend glomerulär filtriert wird, hängt der Serumspiegel weitgehend von der glomerulären Filtration in den Nieren ab.
     
G EMESSEN IM …
24-Stunden-Sammelurin und parallele Bestimmung des Kreatinins im Blut am Tag der Urinsammlung; während der Sammelperiode darf kein Fleisch gegessen (kreatinhaltig) werden. Körperliche Belastung sollte unterbleiben. Die Sammlung beginnt morgens, wobei der erste Urin am morgen verworfen wird. Am Sammeltag sollten (wie sonst auch) 1,5–2 l getrunken werden.
     
G RUND DER M ESSUNG
Kontrolle der Nierenfunktion, auch bei Behandlung
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
→ Kreatinin
     
Z U HOHE W ERTE
glomeruläre Hyperperfusion, z. B. in der Frühphase eines Diabetes mellitus und in der Schwangerschaft
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
verminderte glomeruläre Filtration (akute oder chronische Niereninsuffizienz)
     

Kreatinkinase (Creatinkinase, CK)
     
     
Männer
     
< 170 U/l
     
Frauen
     
< 145 U/l
     
Kinder
     
< 370 U/l
     
     
    Bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe sind 1,5-fach höhere Werte anzunehmen.
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Die Kreatinkinase ist das Leitenzym bei Schädigung der Muskulatur und damit ein Leitwert zur Diagnostik von Herz- und Muskelerkrankungen. Hohe Werte stehen für eine ausgedehnte Schädigung. Es gibt verschiedene Typen dieses Enzyms. Wichtig sind besonders die CK-MB, die für den Herzmuskel steht, und die CK-MM, die für den Skelettmuskel steht. In der Tabelle sind die Gesamt-Kreatinkinasewerte angegeben.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut
     
G RUND DER M ESSUNG
Diagnose und Therapiekontrolle eines akuten Herzinfarktes, einer Hermuskelentzündung und anderer Herzerkrankungen
Diagnose von Muskelerkrankungen
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Intramuskuläre Injektionen führen ebenso zu einer verfälschenden Erhöhung der Werte wie körperliche Belastung, wozu etwa auch Krämpfe und Hustenanfälle zählen. Auch zahlreiche Medikamente und Drogen können Kreatinkinase-Erhöhungen verursachen.
     
Z U HOHE W ERTE
Herzmuskelerkrankungen:
koronare Herzkrankheit
Myokardinfarkt (Herzinfarkt, frühestens 4 h nach Beginn)
Endo-/Myo-/Perikarditis (Entzündungen des Herzmuskels an verschiedenen Stellen)
nach Herzoperationen
     
Skelettmuskelerkrankungen:
intramuskuläre Injektion
Myopathien (Muskelerkrankungen)
Muskeldystrophien
Poly-/Dermatomyositis (Bindegewebserkrankung)
infektiöse Myositis
hochgradige Verbrennungen
Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreifter Skelettmuskulatur; Crush-Syndrom)
andauernde muskuläre Beanspruchung (z. B. langes Laufen)
     
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
ohne Krankheitswert
     

Kupfer
     
     
Frühgeborene
     
17–44 µg/dl
     
2,7–7,7 µmol/l
     
0–4 Monate
     
9–46 µg/dl
     
1,4–7,2 µmol/l
     
4–6 Monate
     
25–110 µg/dl
     
3,9–17,3 µmol/l
     
7–12 Monate
     
50–130 µg/dl
     
7,9–20,5 µmol/l
     
1–5 Jahre
     
80–150 µg/dl
     
12,6–23,6 µmol/l
     
6–9 Jahre
     
84–136 µg/dl
     
13,2–21,4 µmol/l
     
10–13 Jahre
     
80–121 µg/dl
     
12,6–19,0 µmol/l
     
14–19 Jahre
     
64–117 µg/dl
     
10,1–18,4 µmol/l
     
Frauen
     
74–122 µg/dl
     
11,6–19,2 µmol/l
     
Männer
     
79–131 µg/dl
     
12,4–20,6 µmol/l
     
Erwachsene, 24-Stunden-Sammelurin
     
10–60 µg/24h
     
0,16–0,94 µmol/24 h
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Das Spurenelement Kupfer ist im Blut zu 90 % an Caeruloplasmin gebunden und Bestandteil mancher metallhaltiger Eiweiße.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut, 24-Stunden-Sammelurin
     
G RUND DER M ESSUNG
Verdacht auf Wilson-Krankheit (Kupferspeicherkrankheit) oder auf Mangel bei parenteraler Ernährung
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Kupferspiegel im letzten Trimenon einer Schwangerschaft und bei einer Östrogentherapie leicht erhöht
     
Z U HOHE W ERTE
akute Entzündungen (durch Erhöhung von Caeruloplasmin als Akut-Phase-Protein)
Lebererkrankungen
akute Leukämie
aplastische Anämie
Thyreotoxikose
Schwangerschaft im letzten Drittel (2–3-facher Anstieg)
Östrogentherapie
orale Kontrazeptiva
im Urin: Wilson-Krankheit
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
Wilson-Krankheit
Menkes-Syndrom (gestörte Kupferresorption der Mukosazellen im Dünndarm)
ernährungsbedingter Kupfermangel bei Neugeborenen und Säuglingen
nephrotisches Syndrom
     

Lactat
     
     
Erwachsene
     
4,5–20

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