Laborwerte verstehen leicht gemacht
mit der Schwere der Erkrankung.
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin
G RUND DER M ESSUNG
Verdacht auf Herzinfarkt und Therapieverlauf
Skelettmuskelerkrankungen
Beurteilung von Leistungs- und Trainingszustand bei Sportlern (bei trainierten Personen erfolgt die Myoglobinfreisetzung später als bei untrainierten)
im Urin: prärenale Proteinurie
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Intramuskuläre Injektionen, körperliche Aktivität und Muskelschäden (auch durch Herzmassage!) können die Myoglobinwerte falsch hoch erscheinen lassen, ebenso Alkohol, Kohlenmonoxid und Medikamente wie z. B. Muskelrelaxanzien und Appetitzügler.
Z U HOHE W ERTE
Herzinfarkt
Erfolgskontrolle einer Thrombolyse therapie
Skelettmuskelerkrankungen
chronische Niereninsuffizienz
prärenale Proteinurie
Z U NIEDRIGE W ERTE
ohne Krankheitswert
Natrium
Erwachsene
135–145 mmol/l
Neugeborene bis 1 Jahr
128–147 mmol/l
Erwachsene, im 24-Stunden-Sammelurin
40–300 mmol/24 Stunden
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Natrium weist außerhalb der Zelle eine etwa 15-fach höhere Konzentration auf als in der Zelle. Es geht z. B. mit Chlorid, Bikarbonat oder Phosphat salzartige Verbindungen ein. Zusammen mit dem intrazellulären Kalium ist Natrium ganz maßgeblich für die elektrische Spannung und die Transportprozesse an den Zellwänden verantwortlich. Neben der hormonellen Regulation sind die Nieren das Hauptorgan, das die Natriumkonzentration aufrechterhält.
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin
G RUND DER M ESSUNG
Ausschluss und Nachweis von Hyper- und Hyponatriämie bei zahllosen Erkrankungen, die zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes führen können
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Da der Natriumspiegel über mehrere Systeme im Körper eng reguliert ist, haben auch Nahrungsaufnahme, Trinkverhalten, körperliche Aktivität und Position bei der Blutentnahme keinen nennenswerten Einfluss auf das Messergebnis. Alkohol und andere Stimulanzien der Wasserausscheidung und auch die übermäßige Zufuhr von Lakritze erhöhen den Natriumspiegel, während harntreibende Medikamente (Diuretika), die auch die Natriumausscheidung begünstigen (Furosemid, Aldosteronantagonisten, Etacrynsäure, Spironolacton) die Blutkonzentration senken. Auch verschiedene andere Medikamente weisen eine Nebenwirkung in dieser Richtung auf (Indometacin, Morphin, Carbamazepin, trizyklische Antidepressiva).
Z U HOHE W ERTE
Dehydratation durch verminderte Flüssigkeitszufuhr oder vermehrte Flüssigkeitsverluste (Durchfall, Fieber, Schwitzen)
renaler oder zentraler Diabetes insipidus (übermäßige Harnausscheidung)
Hyperhydratation durch übermäßige Kochsalzzufuhr oder erhöhte Rückresorption von Natrium bei eingeschränkter Nierenfunktion
Z U NIEDRIGE W ERTE
Überwässerung (Hyperhydratation):
akute und chronische Niereninsuffizienz
Herzinsuffizienz
akuter Herzinfarkt
bei Wasseraufnahme, die die Ausscheidungsfähigkeit der Niere übersteigt
niedriger Natriumspiegel (Hyponatriämie) bei normalem Volumen (Syndrom der inadäquaten ADHSekretion, SIADH):
Hirntumor
Hirnblutungen
Meningitis, Enzephalitis
Karzinome
Tuberkulose
Pneumonie
Austrocknung (Hyponatriämie bei Hypovolämie (zu wenig Flüssigkeit in den Blutbahnen):
Erbrechen
Diarrhö (Durchfall)
Ileus (Darmverschluss)
interstitielle Nephritis (Form der Nierenentzündung)
Mineralkortikoidmangel (Addison-Krankheit)
Diuretikatherapie (Gabe von harntreibenden Medikamenten)
Neutrophile Granulozyten → Das kleine und das große Blutbild
Noradrenalin → Katecholamine
Normetanephrin → Katecholamine
Nüchternblutzucker → Glucose
O 2 -Sättigung → Blutgasanalyse
OGTT → oraler Glukosetoleranztest
Oraler Glukosetoleranztest (OGTT)
Patient
Wert (Venenblut)
Bedeutung
Erwachsene, nach 2 Stunden
< 120 mg/dl
normal
120–179 mg/dl
verminderte Glukosetoleranz
≥ 180 mg/dl
Diabetes mellitus
Schwangere (Screening-Test), nach 1 Stunde
< 140 mg/dl
normal
> 140 mg/dl
Verdacht auf verminderte Glukosetoleranz und Durchführung des normalen OGTT
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Beim OGTT prüft man die Insulinsekretion nach maximaler Stimulation mittels einer konzentrierten Glukoselösung (75 g Glucose). Bei Schwangeren gibt man als Screening-Test auf einen Gestationsdiabetes eine geringere Menge Glucose (50 g Glucose) und führt je nach Ergebnis dann einen normalen Test durch.
G
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