Laborwerte verstehen leicht gemacht
zwischen 7 und 10 Uhr morgens nüchtern
G RUND DER M ESSUNG
Abklärung einer Hyper- oder Hypophosphatämie (erhöhter oder verminderter Phosphatgehalt des Blutes)
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
starke Tagesschwankungen – niedrige Konzentrationen am Vormittag, hohe Konzentrationen in den frühen Morgenstunden; mittlerer Wert am ehesten zwischen 7 und 10 Uhr und nüchtern.
Z U HOHE W ERTE
Niereninsuffizienz
Hypoparathyreoidismus (Ünterfunktion der Nebenschilddrüse)
Pseudohypoparathyreoidismus
Knochentumoren und -metastasen
Vitamin-D-Überdosierung
Akromegalie
Laktatazidose
Hämolyse (Phosphatfreisetzung aus Erythrozyten)
Z U NIEDRIGE W ERTE
primärer Hyperparathyreoidismus
sekundärer Hyperparathyreoidismus
Hypokalzämie
Rachitis (Vitamin-D-Mangel)
Malabsorptionssyndrom (Störung der Resorption im Darm, z. B. von Vitamin D, Kalzium)
tubuläre Niereninsuffizienz
Phosphatase, saure → Saure Phosphatase
pH-Wert → Blutgasanalyse
Phyllochinon → Vitamin K
Plasmathrombinzeit (Thrombinzeit, TZ)
Erwachsene
16–24 Sekunden
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Bei der Plasmathrombinzeit wird der letzte Schritt der Gerinnungskaskade bestimmt.
G EMESSEN IM …
Venenblut; die grüne Abnahmespritze (Monovette) muss vollständig gefüllt sein, worauf auch Sie bei der Abnahme des Blutes eventuell achten können. Unmittelbar nach der Entnahme muss das Röhrchen gut, aber nicht zu kräftig geschüttelt werden.
G RUND DER M ESSUNG
Fibrinbildungsstörungen
Überwachung der Therapie mit Heparin und einer fibrinolytischen Behandlung
Ursachenforschung bei einer Gerinnungsstörung
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
zu langes Stauen oder zu schnelles Aufziehen des Blutes.
V ERLÄNGERTER W ERT
fibrinolytische Behandlung
Fibrinbildungsstörungen
Fibrinmangel
Fibrinantikörper
Verbrauchskoagulopathie
V ERKÜRZTER W ERT
eventuell Hinweis auf eine erhöhte Konzentration von Fibrinogen
Plasminogen
Plasminogenaktivität
85–110%
Plasminogenkonzentration
0,2 g/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Plasmin spaltet Fibrin und Fibrinogen in → Fibrin(ogen)-Spaltprodukte, die ihrerseits wieder die Fibrinpolymerisation hemmen.
G EMESSEN IM …
Venenblut; eine grüne Monovette muss immer bis zum Anschlag aufgezogen werden, denn ungenügend gefüllte Monovetten ergeben falsch niedrige Werte.
G RUND DER M ESSUNG
Thrombophilie-Screening
Kontrolle des fibrinolytischen Potenzials bei arteriellen und venösen Gefäßverschlüssen
Überwachung einer fibrinolytischen Therapie
Blutung mit eventueller übermäßiger Fibrinaufspaltung (Hyperfibrinolyse)
Z U HOHE W ERTE
akute Entzündungen oder andere akute Erkrankungen
infolge einer Produktion durch den Tumor selbst (paraneoplastisch; Prostatakrebs)
Diabetes mellitus
Schwangerschaft
Ovulationshemmer (»Pille«) mit hohem Östrogengehalt
Z U NIEDRIGE W ERTE
erworbener Plasminogenmangel:
fibrinolytische Therapie zur Auflösung von Blutgerinnseln mit Streptokinase oder Urokinase
übermäßige endogene Fibrinaufspaltung (Hyperfibrinolyse)
Verbrauchskoagulopathie
schwere Leberschäden
physiologisch bei Früh- und Neugeborenen
angeborener Plasminogenmangel (selten):
Aplasminogenämien (absoluter Mangel)
Dysplasminogenämien (reduzierte Funktionsfähigkeit des Moleküls)
pO 2 → Blutgasanalyse
Primidon und Phenobarbital
Primidon
wirksamer Metabolit: Phenobarbital
therapeutischer Bereich
6–15 µg/ml
15–30 µg/ml
toxischer Bereich
> 20 µg/ml
> 50 µg/ml
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Phenobarbital kann selbst als Antiepileptikum verwendet werden. Es ist aber auch bei Gabe von Primidon das in der Behandlung wirksame Abbauprodukt. Bei einer Primidontherapie sollten also beide Substanzen regelmäßig kontrolliert werden. Dadurch kann das optimale Verhältnis von wirksamer Anfallsunterdrückung und möglichst geringen Nebenwirkungen gefunden und eine Überdosierung mit giftigen Wirkungen verhindert werden.
G EMESSEN IM …
Venenblut; Entnahme vor der nächsten Medikamenteneinnahme
G RUND DER M ESSUNG
Wirkstoffspiegelkontrolle bei einer Therapie mit Carbamazepin
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
andere Medikamente, besonders andere antiepileptisch wirkende Medikamente, außerdem Erhöhung bei schwerer Nierenfunktionsstörung und Lebererkrankungen
Die angegebenen Normalwerte sind nur grobe Richtlinien. Allgemein gilt bei einer Behandlung mit
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