Laborwerte verstehen leicht gemacht
wenn zu wenig Eisen da ist, gibt es auch weniger Ferritin.
Die routinemäßige Bestimmung des Eisengehalts im Blut ist nicht sinnvoll. Zur Beurteilung des Eisenhaushaltes des Körpers ist der Ferritinwert besser geeignet.
Wenn zur Behandlung Eisen ergänzt wird, müssen das Blutbild und das Ferritin regelmäßig kontrolliert werden. Das Ziel ist dabei die Normalisierung von Hämoglobin, Retikulozytenzahl und Ferritin.
Epilepsie
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Untersuchungen der Wirkstoffspiegel
Carbamazepin: regelmäßige Spiegelkontrolle
Phenytoin: regelmäßige Spiegelkontrolle
Primidon und Phenobarbital: regelmäßige Spiegelkontrolle
Untersuchungen wegen möglicher Medikamentennebenwirkungen
Blutbild: wegen (seltener) aplastischer Anämie Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Carbamazepin, Felbamat, Phenytoin, Valproat
ALT: Kontrolle der Nebenwirkungen an der Leber bei einer Behandlung mit Carbamazepin, Felbamat und Valproat
Natrium: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Carbamazepin
alkalische Phophatase: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Carbamazepin
thyreoideastimulierendes Hormon (TSH), Trijodthyronin (T 3 ) und Thyroxin (T 4 ): wegen (seltener) Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Carbamazepin
Die Epilepsie kann zahlreiche Ursachen haben, und nur selten spielen Laborwerte bei der Suche danach eine Rolle.
Die Therapie einer Epilepsie jedoch besteht in erster Linie in der medikamentösen Unterdrückung der Anfallsbereitschaft des Gehirns. Wichtige Wirkstoffe, deren Nebenwirkungen über Labormessungen kontrolliert werden, sind Carbamazepin (Leukopenie, Thrombozytopenie), Felbamat, Phenytoin (Blutbildungsstörungen), Valproat (Gerinnungsstörungen) und Topiramat (Nierensteinbildung).
Eine Wirkstoffspiegelbestimmung ist ganz allgemein immer dann angezeigt,
wenn die Dosierung verändert wurde,
wenn keine Anfallsfreiheit erreicht wurde,
wenn die Mitarbeit des Patienten unterstützt werden soll und
wenn der Verdacht auf Überdosierungen und erhebliche Nebenwirkungen besteht.
Fettstoffwechselstörungen
L ABORUNTERSUCHUNGEN
LDL-Cholesterin: »schlechtes« Cholesterin, Abschätzung des Behandlungserfolges und des Risikos für die Blutgefäße
HDL-Cholesterin: »gutes« Cholesterin, Abschätzung des Behandlungserfolges und des Risikos für die Blutgefäße
Gesamtcholesterin, Triglyzeride: Abschätzung des Behandlungserfolges und des Risikos für die Blutgefäße
Man unterscheidet drei Gruppen von Fettstoffwechselstörungen:
Die erste geht auf eine zu große Fettaufnahme über die Nahrung zurück und führt zu erhöhten Triglyzerid- und/oder Cholesterinwerten (Hyperlipidämie).
Die zweite Gruppe umfasst die sekundären Hyperlipoproteinämien, bei denen es als Folge einer anderen Erkrankung zur Erhöhung der sog. Lipoproteine LDL, HDL und VLDL kommt. Dazu zählen z. B. das metabolische Syndrom bzw. der Diabetes mellitus Typ II, Alkoholmissbrauch, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Leberentzündung sowie wegen ihrer Nebenwirkungen manche Medikamente.
Eine Erhöhung der Lipoproteine findet sich ebenfalls bei den primären Hyperlipoproteinämien, deren Ursache vorwiegend in einer genetischen Anlage zu suchen ist.
Das Hauptproblem, das sich aus diesen Erkrankungen ergibt, ist das erhöhte Risiko für eine Arteriosklerose bzw. eine koronare Herzkrankheit (KHK), das bei manchen Erkrankungsformen extrem erhöht sein kann. Aus diesem Grunde ist die regelmäßige Kontrolle der verschiedenen Lipoproteine so wichtig, da sie Auskunft über die angestrebte Verringerung des Risikos für die Gefäße geben können. Dabei spielen LDL und HDL eine entscheidende Rolle: Das LDL-Cholesterin ist der schlechte Cholesterinwert, denn es zeigt an, wie viel Cholesterin von der Leber in die Zelle transportiert wird. Das »gute« HDL - Cholesterin zeigt hingegen an, wie viel Cholesterin aus dem Körper zur Leber hin transportiert wird. Der aus diesen beiden Werten gebildete LDL/HDL-Quotient hilft ebenfalls bei der Einschätzung der Fettstoffwechselsituation. Der Gesamtcholesterinwert und die Triglyzeride zeigen die Aufnahme von Fett an.
Zielwerte für die Behandlung in mg/dl (mmol/l)
keine weiteren Risikofaktoren
Risikofaktoren wie z. B. Nikotin, Bluthochdruck, Fettleibigkeit
bei bestehender Gefäßerkrankung
Gesamtcholesterin
< 250
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