Laborwerte verstehen leicht gemacht
in anderen Organen erhöht sein kann, eignet es sich zur Diagnostik nicht. Hinter hohen CEA-Werten können auch Knochen-, Leber- oder Lungenmetastasen stecken. Über den ursprünglichen Tumor erfährt man dadurch jedoch nichts.
Verfolgt man den Verlauf nach der Behandlung, zeigt ein Abfall des Wertes auf Normalwerte eine vollständige Tumorentfernung an, ein langsamer Abfall erscheint bei einer Reaktion auf eine Chemo- oder Strahlentherapie. Bleibt der Wert hoch oder sinkt er nur kurzzeitig ab, weist dies auf einen noch verbliebenen Tumor, auf Metastasen oder auf ein Versagen der Therapie hin.
Wenn der Wert sich normalisiert hatte und wieder ansteigt (z. B. nach einer Operation), spricht dies sehr für ein Rezidiv. Im besten Fall kann durch die CEA-Bestimmung ein Wiederaufflammen des Tumors anderthalb Jahre vor allen anderen Untersuchungsmethoden bemerkt werden.
Manchmal wird bei Rezidiven ohne CEA-Erhöhung zusätzlich das CA 19-9 bestimmt. Die Genauigkeit bei der Erstdiagnose kann durch das CA 19-9 jedoch nicht erhöht werden. Auch in der Verlaufskontrolle ist es dem CEA deutlich unterlegen, was die Zuverlässigkeit des Wertes angeht. Ähnliches gilt auch für das in den vergangenen Jahren häufiger bestimmte CA 242.
Eisenmangelanämie (Blutarmut)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
MCV: bei Eisenmangel erniedrigt
MCH: bei Eisenmangel erniedrigt
Eisen (→ Eisenstoffwechsel): alleinige Bestimmung nicht aussagekräftig
Ferritin (→ Eisenstoffwechsel): Eiweiß, das Eisen speichert; zur Diagnose und zur Therapiekontrolle; bei Eisenmangel erniedrigt
Transferrin (→ Eisenstoffwechsel): Eiweiß, das Eisen transportiert; zur Diagnose; bei Eisenmangel erhöht
Hämoglobin: zur Diagnose und zur Therapiekontrolle
Retikulozyten: bei Eisenmangelanämie als Ausgleichsversuch des Körpers erhöht
Es gibt zahlreiche Laborwerte zur Unterscheidung der verschiedenen Anämieformen und ihrer vielfältigen Ursachen, welche die Erythrozyten und den Eisenstoffwechsel betreffen. Die verschiedenen Resultate ergeben bei richtiger Deutung oftmals ein recht klares Bild von der Erkrankung: MCV, MCH, Erythrozytenzahl und -form, Eisen, Transferrin, Ferritin, Hämatokrit. Die Eisenmangelanämie (hypochrome Anämie) zählt zu den häufigsten Anä mieformen. Gründe können eine schlechte Aufnahme aufgrund einer Nahrungsverwertungsstörung oder aber eine relativ zu geringe Zufuhr sein. Dazu kommt es manchmal bei Gesunden z. B. in der Pubertät, in der Schwangerschaft oder bei Vegetariern, bei Kranken durch vermehrten Verbrauch infolge einer chronischen Blutung, Entzündung oder eines Tumors. Das Eisen ist im Blut für die Bildung des Hämoglobins erforderlich, das den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen bindet.
Eine erste Einordnung der Anämien erfolgt über MCV und MCH . Beide Werte sind bei der Eisenmangelanämie vermindert, denn es steht zu wenig Eisen zur Verfügung, weshalb die Erythrozyten wenig Hämoglobin enthalten (hypochrom) und auch nicht sehr groß werden (mikrozytär). In einem zweiten Schritt wird nach der möglichen Ursache des Eisenmangels geschaut.
Mithilfe von Transferrin und Ferritin lässt sich die Unterscheidung zwischen einer zu geringen Zufuhr oder Verwertung gegenüber dem vermehrten Verbrauch durch Entzündung oder Tumor als Ursache des Eisenmangels gut bestimmen: Transferrin transportiert im Blut das aus dem Darm resorbierte Eisen. Ferritin ist ein Eiweiß, in dem das Eisen im gesamten Körper gelagert wird. Die Bestimmung des Eisens alleine ist nicht erforderlich. Zur Abschätzung des verfügbaren Eisens im Körper ist die Bestimmung des Ferritinssinnvoller. Bei Eisenmangel ist das Ferritin erniedrigt und das Transferrin erhöht.
Unterscheidung der Anämieursachen
Eisenmangel
Entzündung, Tumor
Ferritin
↓
↑
Transferrin
↑
normal bis ↓
Das Hämoglobinmolekül besitzt in seinem Zentrum ein Eisenatom. Wenn zu wenig Eisen vorhanden ist, kann auch nicht genügend Hämoglobin für den Sauerstofftransport gebildet werden. Die Bestimmung des Hämoglobins ist zur Berechnung des MCH erforderlich.
Die Retikulozyten sind die »Jugendform« der Erythrozyten. Wenn nicht genügend funktionsfähige Erythrozyten in der Blutbahn unterwegs sind, werden die noch unreifen und nicht voll funktionsfähigen Retikuloyzten aus den Blutbildungsstätten ins Blut ausgeschwemmt, um den Mangel auszugleichen.
Das Ferritin speichert das Eisen, und
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