Laborwerte verstehen leicht gemacht
Depression führen
thyreoideastimulierendes Hormon (TSH): eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) kann zu Symptomen ähnlich einer Depression führen
Depressionen als psychische Erkrankungen sind nicht direkt über Laborwerte nachweisbar. Allerdings gibt es eine Reihe von körperlichen Erkrankungen, die depressive Symptome verursachen können und die über Laboruntersuchungen ausgeschlossen werden können. Dabei handelt es sich um Parameter, die eine körperliche Schwäche, Antriebsschwäche und rasche Ermüdbarkeit, wie sie bei Depressionen auch oft vorkommen, erklären können: Blutbild, TSH-Spiegel, Elektrolyte, Vitamin-B 12 - und Folsäurespiegel .
Manche Nebenwirkungen müssen von gleichartigen Symptomen der Organe unterschieden werden, weshalb dann die Organe selbst über Laborwerte kontrolliert werden: Mundtrockenheit, Sedierung, Blutdrucksenkung, Libidostörungen, Koordinationsstörungen, Schwitzen, Sehstörungen, Magen-Darm-Störungen, Verstopfung, Zittern, Kopfschmerzen. Solche Beschwerden können jedoch stets auch Ausdruck des depressiven Syndroms und weniger der Nebenwirkungen sein.
Diabetes mellitus
L ABORUNTERSUCHUNGEN:
Glucose: zur Diagnose; bei positivem Ergebnis mehrmals täglich
Hämoglobin A1c: Kontrolle des Behandlungserfolgs – bei Typ I vierteljährlich (bei intensiver Behandlung auch alle 1–2 Monate), bei Typ II halbjährlich; bei Schwangerschaftsdiabetes alle 1–2 Monate
Kreatinin: mindestens jährlich zur Überwachung der Nierenfunktion
HDL-/LDL-Cholesterin und Triglyzeride: jährlich zur Abschätzung des Risikos für die Gefäße
oraler Glukosetoleranztest: in unklaren Fällen
Teststreifenuntersuchung auf Erythrozyten, Leukozyten, Eiweiß und Nitrit im Urin: jährlich bis vierteljährlich zur Überwachung der Nierenfunktion
Der Diabetes mellitus gilt als gesichert, wenn der Blutzuckerwert mindestens 2-mal im nüchternen Zustand erhöht und/oder der Wert nach einer Mahlzeit einmal zweifelsfrei zu hoch ist.
Ein kurzzeitig erhöhter Blutzucker ist nur in ganz extremen Fällen bedrohlich. Ein langfristig erhöhter Blutzuckerspiegel kann allerdings verheerende Folgen haben:
für die Sehkraft,
für die Nieren und damit für die Blutreinigung,
für die Blutgefäße, was den ganzen Körper betrifft,
für das Fühlen und die Beweglichkeit.
Langfristig drohen somit Blindheit, Nierenversagen, Herz- und Hirninfarkt, Gefühlsstörungen und Lähmungen, wenn der erhöhte Blutzuckerspiegel nicht immer wieder medikamentös abgesenkt wird. Durch die mehrmals tägliche Kontrolle Ihres Blutzuckerspiegels können Sie Ihre Behandlung jedoch so abstimmen, dass er auf einem nahezu normalen Niveau bleibt.
Folgende Richtwerte für Kapillarblut aus der Fingerkuppe gelten beim eingestellten Diabetes:
gut eingestellt: nüchtern 80–110 mg/dl; nach dem Essen 100–145 mg/dl,
schlecht eingestellt: nüchtern über 140 mg/dl; nach dem Essen über 180 mg/dl.
Die Blutzuckerkontrolle spiegelt die augenblickliche Stoffwechsellage wider. Dabei liegen die im Kapillarblut gemessenen Werte (Entnahme aus der Fingerkuppe) ein wenig niedriger als die im Venenblut (Entnahme aus einer Vene).
Wenn Sie erblich belastet sind, unter Übergewicht oder Bluthochdruck leiden, sollten Sie den Wert früher und häufiger bestimmen lassen. Wie oftder Blutzucker bei einem manifesten Diabetes mellitus gemessen werden muss, hängt von der Therapieform, der Lebenssituation und den Begleiterkrankungen ab.
Diagnose des Diabetes mellitus
normal
grenzwertig
Diabetes mellitus
nüchtern
< 110 mg/dl
110–125 mg/dl
≥ 126 mg/dl ( * ≥ 110 mg/dl)
beliebiger Tageszeitpunkt
≥ 200 mg/dl ( * ≥ 200 mg/dl)
2-Stunden-Wert beim oralen Glukosetoleranztest
< 140 mg/dl
140–199 mg/dl
≥ 200 mg/dl ( * ≥ 200 mg/dl)
(* Werte in Klammern für Kapillarblut aus der Fingerkuppe)
Der gemessene Wert wird vor allem durch die zuletzt aufgenommene Nahrung aber auch durch zahlreiche weitere Faktoren stark beeinflusst. Zumal steigt bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten wesentlich stärker an als bei Gesunden. Der Normalwert wird erst viel später oder gar nicht mehr erreicht. Aus diesen Gründen muss die Blutzuckerbestimmung zu diagnostischen Zwecken nüchtern vor dem Frühstück erfolgen.
Neben dem Nüchternblutzucker wird auch der Blutzucker zu einem beliebigen Zeitpunkt des
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