Laborwerte
AFP-Bestimmung im Fruchtwasser.
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Bei Nichtschwangeren und Männern: ohne Krankheitswert
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Pränataldiagnostik: mögliches Zeichen eines Down-Syndroms; nach der 10. SSW Hinweis auf eine irreversible Störung der Schwangerschaft, nach der 32. SSW auf eine mögliche Plazentainsuffizienz
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte z. B. durch Mehrlingsschwangerschaft
ALAT → GPT
Albumin
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→ Eiweiße ( > )
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Haupteiweißbestandteil des Blutplasmas
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Wird in der Leber aus Aminosäuren gebildet
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Dient der Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks, der die Flüssigkeitsverteilung im Körper regelt
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Sorgt u. a. für den Transport von freien Fettsäuren, Hormonen, Bilirubin und Medikamenten im Blut
Wo messbar?
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Im Blutserum, Urin (Teststreifen), 24-h-Sammelurin, Liquor ( > )
Anlass der Untersuchung
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Blutserum: akute und chronische Leber- und Nierenerkrankungen, Klärung von Wassereinlagerungen im Gewebe
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Urin: v. a. Nierenerkrankungen (z. B. Verdacht auf Nierenschädigung infolge Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck)
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Liquor: Verdacht auf eine Blutung im Gehirn oder eine Störung der Blut-Hirn-Schranke
Norm-/Referenzwerte
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Blutserum: bis 60. Lebensjahr 35–53 g/l, ab 60. Lebensjahr 30–48 g/l
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24-h-Sammelurin: < 30 mg/l (3,0 mg/dl)
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Liquor: bis 35 mg/dl
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Blutserum: Eine echte Erhöhung der Albuminkonzentration im Blutserum kommt nicht vor, kann aber durch Erniedrigung des Flüssigkeitsgehaltes im Körper vorgetäuscht werden.
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Urin: Nierenerkrankung (z. B. Nephropathie infolge einer Zuckerkrankheit)
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Liquor: Störung der Blut-Hirn-Schranke (z. B. durch akute Hirnhaut- oder Gehirnentzündung bzw. Rückenmarktumor)
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Blutserum: Leberzirrhose, Nierenerkrankungen (v. a. nephrotisches Syndrom, chronische Niereninsuffizienz, Glomerulonephritis), kommt bei Verbrennungen, schweren Ödemen und Aszites (Bauchwassersucht) vor, kann Hinweis auf eine Entzündung oder ein Plasmozytom sein oder auf eine Eiweißmangelernährung hindeuten.
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Urin: ohne Krankheitswert
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Liquor: ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte durch Fieber, körperliche Belastung, Medikamente (z. B. Glukokortikoide)
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Erniedrigte Werte in der Schwangerschaft und durch Medikamente (z. B. Phenytoin)
Aldosteron
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Hormon (Mineralkortikoid), das in der Nebennierenrinde gebildet wird
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Regelt zusammen mit dem Enzym → Renin und dem Gewebshormon Angiotensin im Rahmen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems die Natrium- und Kaliumkonzentration in Blut und Gewebe und ist an der Steuerung des Wasserhaushalts sowie des Blutdrucks beteiligt.
Wo messbar?
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Im Blutserum (oder -plasma) sowie im 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Suche nach einem Hyperaldosteronismus als seltene Ursache für einen Bluthochdruck, Abklärung von Wasseransammlungen (Ödemen)
Norm-/Referenzwerte
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Blutserum: liegend 29–145 ng/l (80–400 pmol/l), in aufrechter Körperhaltung 65–285 ng/l (180–790 pmol/l)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Conn-Syndrom (primärer Hyperaldosteronismus), meist durch gutartige, Aldosteron produzierende Tumoren der Nebennierenrinde bedingt
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Verengung der Nierenarterie
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Schwerer »maligner« Bluthochdruck, Nierenerkrankung mit der Folge eines Bluthochdrucks (renale Hypertonie)
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Natrium- und Flüssigkeitsmangel, z. B. bei Missbrauch von Abführ- oder Entwässerungsmitteln
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Bartter-Syndrom (eine seltene genetisch bedingte Funktionsstörung der Nieren, die eine erhöhte Ausscheidung von Natrium, Chlorid, Wasser und Kalzium im Urin verursacht und mit einem Kaliummangel einhergeht)
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Ausgeprägte Wassereinlagerungen im Gewebe
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Addison-Krankheit (»Bronzehautkrankheit«), hier besteht gleichzeitig ein Mangel an → Cortisol
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Zuckerkrankheit
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Einnahme von Medikamenten, wie z. B. ACE-Hemmern, bestimmten Schmerzmitteln, Langzeitbehandlung mit Heparin
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte können durch Schwangerschaft, Austrocknung (Dehydratation), Magersucht bedingt sein.
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Erniedrigte Werte können bei übermäßigem Konsum von Lakritze (etwa 500 g pro Tag) auftreten.
Das sollte bei der Aldosteron-bestimmung beachtet werden
Eine Woche vor der Probenentnahme sollten abgesetzt werden: harntreibende Medikamente (Diuretika), Abführmittel, Kortikoide,
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