Laborwerte
Antidepressiva, Medikamente mit blutdrucksenkender Wirkung (z. B. ACE-Hemmer), Anti-Baby-Pille, Kaliumpräparate
Drei Tage vor der Probenentnahme: jeweils pro Tag mindestens 12 g Kochsalz und 1g Kalium zu sich nehmen
Vor der Blutentnahme für mindestens zwei Stunden liegen
alpha-Amylase (Pankreasamylase)
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Verdauungsenzym, das v. a. in Bauch- und Mundspeicheldrüse gebildet wird
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Ist an der Verdauung von Kohlenhydraten beteiligt
Wo messbar?
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Im Blutserum, Blutplasma, Urin, 24-h-Sammelurin, Pleuraerguss, Aszites ( > )
Anlass der Untersuchung
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Abklärung unklarer Oberbauchbeschwerden
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Nachweis einer akuten oder chronischen → Bauchspeicheldrüsenentzündung ( > )
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Nachweis einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse, Mumps
Norm-/Referenzwerte
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Blutserum: 30–110 U/l (Vitros-Methode, 37 °C)
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Urin: < 640 U/l (Vitros-Methode, 37 °C)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung oder akuter Schub einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Erkrankung der Speicheldrüsen (Parotitis, Mumps)
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Alkoholismus
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Bösartige Tumoren (z. B. der Bauchspeicheldrüse, des Darms, des Eierstocks etc.)
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Eingeschränkte Nierenfunktion (chronische Niereninsuffizienz)
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Akutes Oberbauchsyndrom (z. B. Durchbruch eines Magengeschwürs, Darmverschluss)
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Keine klinische Bedeutung
Das beeinflusst die Werte
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Bestimmte Arzneimittel (z. B. Kortison, Anti-Baby-Pille) und Drogen (Heroin, Morphium)
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Falsch positive Erhöhungen der alpha-Amylase finden sich bei sogenannten Makroamylasämien, die durch Komplexbildung der Serumamylase mit Eiweißen, Kohlenhydraten und anderen Stoffen entstehen.
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Eine familiär auftretende Erhöhung des Amylasewertes hat meist keinen Krankheitswert.
Aluminium
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Die Bestimmung von Aluminium dient der Abschätzung einer Aluminiumbelastung des Organismus.
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Aluminium ist ein weit verbreitetes Spurenelement, das bereits in Mengen ab 5 g für den Organismus größere gesundheitsschädliche Folgen hat.
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In hohen Dosen (z. B. durch den Missbrauch aluminiumhaltiger Medikamente) kann es zu einer Aluminiumeinlagerung in das Nerven- und Knochengewebe kommen.
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Möglicherweise führt eine chronische Aluminiumbelastung zu einer fehlerhaften Proteinsynthese im Gehirn. Deshalb wird ein Zusammenhang zwischen einer Aluminiumbelastung und der Entstehung der Alzheimer-Krankheit diskutiert.
Wo messbar?
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Im Blutplasma, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf eine akute oder bereits chronische Aluminiumvergiftung
Norm-/Referenzwerte
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Blutplasma: < 7,5 µg/l (0,20 µmol/l)
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24-h-Sammelurin: < 60 µg/24 h (2,2 µmol)
300–500 µg/24 h (11–19 µmol)
nach Belastung
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute oder chronische Aluminiumvergiftung
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Die exakte Bestimmung einer Aluminiumbelastung mit den herkömmlichen labordiagnostischen Methoden gilt als schwierig; falsch positive Werte kommen relativ häufig vor.
Ammoniak
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Hauptabbauprodukt der Eiweiße, das in der Leber zu
→ Harnstoff umgewandelt und dann mit dem Urin ausgeschieden wird
Wo messbar?
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Im Blutplasma
Anlass der Untersuchung
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Bei Erwachsenen: Nachweis bzw. Verlaufskontrolle von schweren Lebererkrankungen (v. a. Leberzirrhose im Endstadium)
Norm-/Referenzwerte
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Erwachsene: 27–90 µg/dl (16–53 µmol/l)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Leberzirrhose im Endstadium (Leberkoma)
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Schwere Verlaufsform einer akuten Virushepatitis
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Schwere Vergiftung (z. B. Knollenblätterpilzvergiftung)
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Stark eingeschränkte Nierenfunktion
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Keine klinische Bedeutung
Das beeinflusst die Werte
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Äußere Einflussfaktoren haben keine klinische Bedeutung.
Antinukleäre Antikörper
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Gruppe von → Autoantikörpern, die sich gegen verschiedene Bestandteile der Zellkerne richten, was zu Störungen der Zellfunktion führen kann (› Rheumafaktoren).
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung bzw. Kollagenose ( > ); je nach Krankheitsbild werden meist noch weitere Autoantikörper bestimmt
Norm-/Referenzwerte
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Bei einem speziell entwickelten Suchtest zum Nachweis von Antikörpern (indirekter Immunfluoreszenztest) gelten Titer ab 1:80 bzw. 1:160 als positiv.
Was kann ein
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