Laborwerte
Urin
• Der Normwert liegt bei Männern und Frauen zwischen 0,16 und 0,94 µmol/l/24 h
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Serum (und Urin): akute und chronische Infektionen, entzündliche Darmerkrankungen, bösartige Tumoren, Leberschäden, Leberkrebs und Pankreasinsuffizienz
•
Urin: Wilson-Krankheit (vermehrte Kupferausscheidung im Urin noch steigerbar durch Gabe von Penicillamin)
Lebensalter
Kupfer in Serum/Plasma
(in µg/dl)
(in µmol/l)
Frühgeborene
17–44
2,7–7,7
0–4 Monate
9–46
1,4–7,2
4–6 Monate
25–110
3,9–17,3
6–12 Monate
50–130
7,9–20,5
1–5 Jahre
80–150
12,6–23,6
6–9 Jahre
84–136
13,2–21,4
10–13 Jahre
80–121
12,6–19,0
14–19 Jahre
64–117
10,1–18,4
Erwachsene Frauen ohne Hormoneinnahme
68–169
10,7–26,6
Erwachsene Frauen mit Hormoneinnahme
100–200
15,7–31,5
Erwachsene Männer
56–111
11,0–22,0
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Serum:
• Wilson-Krankheit, Menkes-Krankheit (sehr seltene, infolge eines Gendefekts auftretende Kupfermangelerkrankung) bei männlichen Säuglingen
•
Serum und Urin:
• Eiweißverluste über die Niere, ernährungsbedingter Kupfermangel (v. a. bei Neu- und Frühgeborenen, künstlicher Ernährung)
• Bei Selbstmedikation mit Zink, unter Behandlung mit Eisen
• Familiäre Hypokuprämie
Das beeinflusst die Werte
•
Im letzten Schwangerschaftsdrittel und unter Östrogentherapie ist der Kupferspiegel im Serum leicht erhöht.
Laktat
•
Salz der Milchsäure, das v. a. als Endprodukt des sauerstofffreien (anaeroben) Abbaus von Glukose entsteht
•
Fällt insbesondere bei vermehrter Muskelarbeit bei gleichzeitigem Sauerstoffmangel an. Wird vom Muskel über den Blutweg zur Leber weitertransportiert, wo es teilweise wieder zu Glukose aufgebaut wird.
•
Ein hoher Laktatspiegel im Blut kann in eine Laktatazidose übergehen, wenn eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion besteht.
Wo messbar?
•
Im Vollblut, Kapillarblut, Blutplasma, Liquor
Anlass der Untersuchung
•
Blut:
• Prognose und Verlaufsbeurteilung bei einem Kreislaufschock und Vergiftungen
• Abklärung unklarer metabolischer Azidosen
• Beurteilung einer schweren, akuten Sauerstoffunterversorgung des Gewebes, z. B. bei chronischen Lungenerkrankungen oder Herzinsuffizienz
• Ermittlung der optimalen Trainingsintensität von Leistungssportlern
•
Liquor:
• Diagnose und Differenzierung einer Hirnhautentzündung (Meningitis)
Norm-/Referenzwerte
•
Arterielles Vollblut oder Plasma: < 16 mg/dl (< 1,8 mmol/l)
•
Venöses Vollblut oder Plasma: 4,5–20 mg/dl
(0,5–2,2 mmol/l)
•
Liquor: 11–19 mg/dl (1,2–2,1 mmol/l)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Vollblut oder Blutplasma:
• Schwere Herzinsuffizienz, Herz-Kreislauf-Versagen
• Blutvergiftung, schwere Infektionen (z. B. Malaria)
• Nierenversagen, schwere Leberfunktionsstörungen
• Krebserkrankungen, Darmverschluss
• Schwere Anämie, Vergiftungen
• Diabetische Ketoazidose, Behandlung des Diabetes mit Biguaniden
• Glykogenspeicherkrankheiten, angeborene Enzymdefekte
•
Liquor:
• Hirnhautentzündung, Schlaganfall, epileptischer Krampfanfall
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Ohne Bedeutung
Das beeinflusst die Werte
•
Intensive Skelettmuskelarbeit (z. B. Leistungssport), Hyperventilation, die Infusion von basischen Lösungen und von Kohlenhydraten führen zu leicht erhöhten Laktatwerten.
LAP (Leucinaminopeptidase)
•
Enzym, das im Eiweißstoffwechsel eine Rolle spielt und bestimmte Aminosäuren (v. a. Leucin) von einem Peptid (Eiweißstoff) abspaltet
•
Kommt u. a. in der Dünndarmschleimhaut, Niere, Leber und in hohen Konzentrationen in den Gallengängen vor.
•
Die LAP-Konzentration im Blut steigt bei einer Gallenstauung an, aber nicht (wie die Alkalische Phosphatase, › AP) bei einer Knochenerkrankung.
Wo messbar?
•
Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
•
Nachweis einer Gallenstauung
•
Abgrenzung einer Knochenerkrankung bei Erhöhung der AP
Norm-/Referenzwerte
•
Frauen: 16–32 U/l
•
Männer: 20–35 U/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Stauung der Gallenflüssigkeit infolge eines Abflusshindernisses (z. B. Gallenstein, Tumor)
•
Schwere Lebererkrankung
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
•
Leicht erhöhte Werte finden sich bei einer Schwangerschaft, einer Östrogentherapie oder
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