Laborwerte
der primären Geschlechtsmerkmale (Hypogonadismus)
Norm-/Referenzwerte
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Im Blut erwachsener Frauen:
• Follikelphase: 3–15 IU/l
• Vor dem Eisprung: 20–200 IU/l
• Gelbkörperphase: 5–10 IU/l
• Nach den Wechseljahren: > 20 IU/l
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Im Blut erwachsener Männer: 2–10 IU/l
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Im Urin von Frauen:
• Follikelphase: 17,8 ± 7,5 IU/l
• Nach den Wechseljahren: 49,1 ± 29,0 IU/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Frauen: (vorzeitiges Einsetzen der) Wechseljahre, Erbkrankheiten (z. B. Turner-Syndrom)
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Männer: Klinefelter-Syndrom, primärer Hypogonadismus oder primäre Hodenfunktionsstörung
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Frauen: Tumorerkrankungen (z. B. der Hypophyse), erhöhte Prolaktinproduktion, psychische Störungen, Magersucht
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Männer: Anlagedefekt des Hypothalamus, Pubertas tarda, Störung der Hypophysenfunktion
Das beeinflusst die Werte
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Einnahme der Anti-Baby-Pille oder von Anabolika, Chemotherapie, Bestrahlung der Eierstöcke
Lipase (Pankreaslipase)
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Fett spaltendes Verdauungsenzym, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird
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Weitere Lipasen kommen in Leber, Magen, Speicheldrüsen, Dünndarmschleimhaut und im Fettgewebe vor.
Wo messbar?
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Im Blutserum und -plasma
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf eine akute → Bauchspeicheldrüsenentzündung oder akuten Schub einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ( > )
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Differenzialdiagnose unklarer Oberbauchbeschwerden
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Nachweis einer Beteiligung der Bauchspeicheldrüse bei Erkrankungen des Bauchraums
Norm-/Referenzwerte
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40–375 U/l (Vitros-Methode 37°C), ansonsten je nach Labormethode verschieden
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, akuter Schub einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Akutes Oberbauchsyndrom (z. B. bei Darmverschluss, Durchbruch eines Magen-Darm-Geschwürs)
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Gering erhöhte Werte bei Niereninsuffizienz, diabetischer Ketoazidose, Virushepatitis, Mumps, Typhus u. a.
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Neugeborene haben sehr niedrige Werte ohne Krankheitswert.
Das beeinflusst die Werte
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Sehr selten kann eine Komplexbildung zwischen Lipase und Immunglobulinen zu einem erhöhten Wert führen (Makrolipasämie), was aber ohne Krankheitswert ist.
Lipoprotein a
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→ Fettstoffwechselstörungen ( > )
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Mit Fetten beladenes atypisches Eiweiß, das dem Betalipoprotein eng verwandt ist
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Behindert die Auflösung von Blutgerinnseln und kann sich in arterielle Gefäßwände einlagern
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Gilt als eigenständiger Risikofaktor für Arteriosklerose und die koronare Herzkrankheit, wobei das Risiko steigt, wenn gleichzeitig ein erhöhter → LDL-Cholesterinspiegel besteht
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Früherkennung eines Arterioskleroserisikos, insbesondere wenn gleichzeitig erhöhte LDL-Cholesterinwerte vorliegen
Norm-/Referenzwerte
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< 300 mg/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Erhöhtes Risiko für die koronare Herzkrankheit
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Kurzfristiger Anstieg bei akutem Herzinfarkt
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Nephrotisches Syndrom (bei Dialysepatienten)
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Schlecht eingestellter Diabetes mellitus
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Schilddrüsenunterfunktion
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte können durch Behandlung mit Östrogenen, Niacin und Neomycin gesenkt werden.
Lymphozyten (auch → Differenzialblutbild)
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Blutkörperchen aus der Gruppe der weißen → Blutkörperchen mit einem großen Zellkern; wichtige Rolle in der spezifischen Abwehr des Immunsystems; aus Vorläuferzellen im Knochenmark gebildet und in drei Gruppen unterteilt:
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T-Lymphozyten, die sich direkt an fremde Zellen binden und diese vernichten können. Sie sind v. a. an der Abwehr von Viren und Pilzen sowie Tumoren beteiligt.
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B-Lymphozyten, die für die Bildung der Antikörper ( → Immunglobuline) zuständig sind
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NK-Zellen (natürliche Killerzellen), die virusinfizierte Zellen und Tumorzellen abtöten
Lysozym
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Körpereigenes Abwehrenzym, das Bakterien abtötet; kommt in hoher Konzentration in der Niere und in weißen Blutkörperchen ( → Granulozyten), aber auch in Körperflüssigkeiten wie Tränenflüssigkeit, Speichel, Nasenschleim, Schweiß oder Muttermilch vor
Wo messbar?
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Im Blutserum, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Erwachsene:
• Erkennung und Verlaufsbeurteilung einer Abstoßungsreaktion nach Nierentransplantation
• Differenzierung
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