Laborwerte
Untersuchung
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Diagnose und Verlaufskontrolle von Erkrankungen und Situationen, die mit Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes einhergehen
Norm-/Referenzwerte
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Blut: 135–145 mmol/l
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24-h-Urin: 158 ± 64 mmol
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Flüssigkeitsmangel, z. B. durch massives Erbrechen oder Durchfälle, bei hohem Fieber oder starkem Schwitzen
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Diabetes insipidus, Hyperaldosteronismus
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Chronische Nierenerkrankungen
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Exzessive Aufnahme von Natrium, z. B. durch Trinken von Seewasser, Überinfusion von Elektrolytlösungen
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Krankheiten, die mit einer Erhöhung der Körperflüssigkeit (Hypervolämie) einhergehen, wie z. B. Herzschwäche, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, Niereninsuffizienz
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Übermäßige Produktion des antidiuretischen Hormons, Schilddrüsenunterfunktion
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Krankheiten, die mit einem vermehrten Natriumverlust einhergehen, wie z. B. Erbrechen, Durchfälle, starke Blutungen, Verbrennungen, Pleuraerguss, Aszites, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Funktionseinschränkung der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit)
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Bestimmte Infusionslösungen, Erhöhung des Blutzuckers
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Behandlung mit harntreibenden Medikamenten
Das beeinflusst die Werte
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Abhängig von der Bestimmungsmethode können erhöhte Blutfette und Bluteiweiße einen niedrigen Natriumwert vortäuschen; auch bei Zerfall der roten Blutkörperchen in der Blutprobe wird ein falsch niedriger Natriumspiegel gemessen.
Neutralfette → Triglyzeride
Nitrit
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Der Urin eines gesunden Menschen ist frei von Nitrit. Bakterien, die einen Harnwegsinfekt verursachen, können aber aus dem im Urin meist enthaltenen Nitrat Nitrit bilden.
Wo messbar?
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Im frischen Spontanurin
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf eine bakterielle Harnwegsinfektion
Norm-/Referenzwerte
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Nachweis von Nitrit im Rahmen eines Harnstreifentests
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Hinweis auf eine bakterielle Harnwegsinfektion (weitere Urinuntersuchungen, > )
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Ein falsch negativer Befund kann verursacht sein durch eine sehr geringe, aber auch eine sehr hohe Zahl an Bakterien im Urin sowie durch Bakterien, die kein Nitrit bilden. Neugeborene scheiden kein Nitrat aus, weshalb der Test hier versagt.
Nüchternblutzucker
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Konzentration von Glukose im Blut, die 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit gemessen wird
Wo messbar?
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Hauptsächlich im Kapillarblut (z. B. aus der Fingerbeere), aber auch im venösen Vollblut, Blutplasma und -serum
Anlass der Untersuchung
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Diagnose und Therapiekontrolle eines → Diabetes mellitus ( > ), eines Schwangerschaftsdiabetes sowie anderer Krankheiten und Situationen, die mit einem erhöhten Blutglukosespiegel einhergehen
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Diagnose und Therapiekontrolle von Krankheiten, die zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel führen
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Suchtest bei Menschen mit weiteren Risikofaktoren für eine koronare → Herzkrankheit ( > ), wie z. B. → Fettstoffwechselstörungen ( > ), Bluthochdruck, Rauchen und Übergewicht
Norm-/Referenzwerte
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Im Kapillarblut: ≤ 100 mg/dl (5,5 mmol/l)
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Im Serum: ≥ 115 mg/dl (6,4 mmol/l)
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Zur sicheren Diagnose eines Diabetes mellitus ist es wichtig, dass ein einmal erhöhter Nüchternblutzucker mehrmals kontrolliert wird.
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus, andere Diabetestypen, Schwangerschaftsdiabetes
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Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Andere hormonelle Erkrankungen, wie z. B. Akromegalie, Cushing-Syndrom (krankhaft erhöhte Bildung von Cortisol in einer der beiden Nebennieren), Schilddrüsenüberfunktion, Phäochromozytom
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Gelegentlich bei genetischen Erkrankungen, wie z. B. Down-Syndrom, Turner-Syndrom
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Kurzfristige Blutglukose-Erhöhung in Stress-Situationen, wie z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen
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Behandlung mit Kortisonpräparaten, entwässernden Mitteln (Diuretika), Schilddrüsenhormonen und anderen Medikamenten
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Diabetiker: Überdosierung von Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten, versehentlich oder in krimineller/suizidaler Absicht bzw. durch Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, wie z. B. ACE-Hemmern und Sulfonamiden
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Nichtdiabetiker: Insulin produzierender Tumor (Insulinom), schwere Lebererkrankungen, Leberkrebs, Alkoholmissbrauch bei
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