Laborwerte
erfasst.
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Bei Patienten, die durch die Bildung von Blutgerinnseln und deren Verschleppung (Embolien) gefährdet sind (z. B. bei tiefen Venenthrombosen oder Vorhofflimmern) wird zur Überwachung der Behandlung der Quick-Wert bestimmt. Dieser ist zunächst jedoch nicht standardisiert und kann deshalb von Labor zu Labor variieren. Um die einzelnen Quick-Werte auf einen vergleichbaren Wert zu bringen, wird gleichzeitig der standardisierte INR (international normalized ratio) angegeben.
Abhängig von der Grunderkrankung
Dient der Quick-Wert der Steuerung einer gerinnungshemmenden Therapie (vor allem mit oralen Antikoagulanzien wie z. B. Cumarinen), richtet sich der angestrebte Wert nach der Grunderkrankung: Eine mäßige Gerinnungshemmung (s. o.) wird z. B. nach einer vorangegangenen Thrombose oder bei Vorhofflimmern angestrebt, bei mechanischen Herzklappenprothesen ist das therapeutische Ziel eine starke Gerinnungshemmung (Prozent der Norm: 15–25 %, INR 3,0–4,5).
Wo messbar?
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Im Blutplasma, Kapillarblut
Anlass der Untersuchung
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Suchtest zur Abklärung von Gerinnungsstörungen
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Ausschluss bzw. Diagnose einer Gerinnungsstörung vor operativen Eingriffen
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Überwachung der Behandlung mit oralen Antikoagulanzien (z. B. Cumarine)
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Verlaufskontrolle bei schweren Lebererkrankungen und Vitamin-K-Mangel
Norm-/Referenzwerte
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Prozent der Norm: 70–130 %
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INR: 0,85–1,15
Therapeutischer Bereich für Menschen, die mit Cumarinen behandelt werden (siehe oben):
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Prozent der Norm: 25–35 %
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INR: 2,0–3,5 (abhängig von der Grunderkrankung)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert, stark erhöhte Werte müssen überprüft werden
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Behandlung mit oralen Antikoagulanzien (Cumarinen)
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Schwere Lebererkrankungen mit verminderter Bildung von Gerinnungsfaktoren
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Vitamin-K-Mangel
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Angeborener Mangel an Gerinnungsfaktoren
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Verbrauchskoagulopathie, Hyperfibrinolyse
Das beeinflusst die Werte
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Zu lange venöse Stauung, zu schnelles Abziehen des Blutes bei der Blutabnahme; Penicillin bewirkt eine Erhöhung des Quick-Wertes.
RDW
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RDW (red cell distribution width = Streuung der Erythrozytendurchmesser) bezeichnet die sogenannte Verteilungsbreite der roten → Blutkörperchen; gibt Auskunft, ob die Blutkörperchen unterschiedlich oder eher gleich groß und von unterschiedlicher oder gleicher Form sind.
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Gehört zusammen mit → MCH, MCV und MCHC zu den Erythrozytenindizes und wird im Rahmen des kleinen (roten) → Blutbilds zusammen mit diesen bestimmt.
Wo messbar?
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Im Vollblut
Anlass der Untersuchung
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Ursächliche Abklärung und Klassifizierung einer Anämie
Norm-/Referenzwerte
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< 15 % (geräteabhängig)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Sehr hohe Werte: akute hämolytische Anämie
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Eisenmangelanämie (bei gleichzeitig erniedrigtem MCV-Wert)
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Chronische Knochenmarkerkrankung (Osteomyelofibrose, bei normalem MCV-Wert)
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Anämie durch Vitamin-B 12 -Mangel (bei erhöhtem MCV-Wert)
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Einnahme von Medikamenten zur Behandlung einer Anämie
Renin
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Enzym, das in den Nieren gebildet wird.
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Wichtig bei der Blutdruckregulation im Rahmen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems ( → Aldosteron).
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Wird vermehrt ausgeschüttet bei Natriummangel, einem verminderten Blutvolumen sowie bei einer verringerten Durchblutung der Nieren (z. B. bei akutem Blutdruckabfall)
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma (gefroren)
Anlass der Untersuchung
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Ausschluss eines renalen Bluthochdrucks
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Abklärung bzw. Differenzierung eines Hyperaldosteronismus (zusammen mit der Bestimmung von Aldosteron, Natrium und Kalium sowie evtl. anderen Tests)
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Verdacht auf Renin produzierende Tumoren
Norm-/Referenzwerte
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Blutserum: liegend 0,50–19 pg/ml, stehend 5,0–40 pg/ml
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Nierenerkrankungen, Verengung der Nierenarterien
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Schwere »maligne« Hypertonie
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Renin produzierender Tumor
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Natrium- und Flüssigkeitsmangel, z. B. bei Missbrauch von Abführ- oder Entwässerungsmitteln
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Ausgeprägte Wassereinlagerungen im Gewebe
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Seltene hormonelle Erkrankungen wie z. B. adrenogenitales Syndrom, Bartter-Syndrom ( > )
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Einnahme von Kalziumantagonisten, Captopril, hochdosiertem Lithium, harntreibenden Mitteln u. a.
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Primärer
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