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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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erhöhter Blutspiegel kann auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hindeuten. Bis zu dreifach höhere Spiegel von Amylase und Lipase findet man z. B. bei einer Nierenschwäche (Niereninsuffizienz), da diese Enzyme bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht in den üblichen Mengen ausgeschieden werden.
    Besteht der Verdacht auf einen schweren Verlauf mit Zerstörung von Teilen der Bauchspeicheldrüse, werden im Krankenhaus die Blutspiegel weiterer von der Bauchspeicheldrüse produzierter Enzyme in kurzen Abständen bestimmt, wie z. B. der Elastase, Phospholipase A 2 , Trypsin und das Pankreas-assoziierte Protein.
    Entzündungszeichen
    Wie bei jeder schweren Entzündung steigen auch bei der akuten Pankreatitis sowie bei einem akuten Schub der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung die Entzündungsparameter im Blut an. Dabei findet man v. a.
eine Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit ( → BSG),
einen Anstieg des C-reaktiven Proteins ( → CRP) sowie
eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose).
    Auch diese Werte werden während der Erkrankung engmaschig kontrolliert, insbesondere um eine mögliche Verschlechterung früh zu erkennen.
    Laborveränderungen bei Verschluss des Gallen- bzw. Bauchspeicheldrüsenganges
    Die Gallenflüssigkeit wird in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert. Bei jeder Mahlzeit entleert sich der Inhalt der Gallenblase über den Gallengang (Ductus choledochus) in den Zwölffingerdarm. Der Gallengang mündet gemeinsam mit dem Bauchspeicheldrüsengang (Ductus pancreaticus) in den Zwölffingerdarm. Verlegt ein Gallenstein diese Mündung, staut sich einerseits Verdauungssaft aus der Bauchspeicheldrüse im Bauchspeicheldrüsengang und andererseits Gallenflüssigkeit im Gallengang.
    Ist also ein Gallenstein, der die Mündung beider Gänge in den Zwölffingerdarm verlegt, die Ursache einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, steigen auch die Blutspiegel bestimmter Gallen- und Leberwerte an ( → Gallensteinleiden, > ), dabei kommt es insbesondere zu folgenden Veränderungen:
Erhöhung der → gamma-GT
Anstieg der Leucinaminopeptidase ( → LAP)
Erhöhung der → alkalischen Phosphatase (AP)
Anstieg des direkten → Bilirubins
    Weitere Laborveränderungen bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung
Es kann zu einer Erhöhung des → Blutzuckers kommen, ohne dass der Erkrankte zuckerkrank ist. Diese Hyperglykämie normalisiert sich mit dem Abklingen der Pankreatitis.
Einen eher unspezifischen Hinweis auf massive Zerstörung von Zellen gibt der Anstieg der Laktatdehydrogenase ( → LDH), eines Enzyms, das sich in zahlreichen Körperzellen findet. Allerdings zeigt die Höhe des LDH-Anstiegs die Schwere des Verlaufs an.
Bei schwerem Krankheitsverlauf kommt es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion, was sich in einem Anstieg des → Kreatininspiegels im Blutserum äußert ( → Nierenversagen, chronisches, > ). Häufig findet sich auch eine vermehrte Eiweißausscheidung über den Urin (Proteinurie).
Ein niedriger → Kalziumspiegel im Blutserum weist auf einen schweren oder ungünstigen Verlauf der Krankheit hin.

    Blutarmut → Anämie
Blutgerinnungsstörungen (Hämorrhagische Diathesen)
    Blutgerinnungsstörungen sind Krankheiten, die eine verringerte oder eine verstärkte Blutgerinnung zur Folge haben. Eine Blutgerinnungsstörung kann angeboren sein, wie z. B. die genetisch bedingte, primär Jungen betreffende Bluterkrankheit (Hämophilie); sie kann sich aber auch erst später entwickeln (z. B. bei einer Funktionsstörung der Blutplättchen, die durch eine Knochenmarksschädigung verursacht wird).
    Die Blutgerinnung (Hämostase) ist ein komplexer Mechanismus, der den Körper bei Verletzungen, bei denen Blutgefäße eröffnet werden, vor einem hohen Blutverlust schützt.
    Bei der ersten Phase der Blutgerinnung (primäre Hämostase) ziehen sich die verletzten Blutgefäße zusammen, um die Blutung gering zu halten. Gleichzeitig lagern sich an die verletzte Gefäßwand Blutplättchen an, die verschiedene Stoffe freisetzen, die wiederum die Verengung der Blutgefäße sowie die weitere Anheftung von Blutplättchen fördern. Sie leiten außerdem die zweite Phase der Blutgerinnung, die sogenannte sekundäre Hämostase, ein, bei der die Bildung eines festen Blutgerinnsels erfolgt.
    An der Bildung dieses Gerinnsels im Rahmen der plasmatischen Gerinnung sind 15 im Blut gelöste Gerinnungsfaktoren beteiligt, die durch die Freisetzung bestimmter Stoffe aus den Blutplättchen

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