Laborwerte
Nahrungsbestandteile enthalten, findet man v. a. bei Dünndarmerkrankungen. Große Mengen fettig glänzender Stühle deuten z. B. auf eine Sprue bei Glutenunverträglichkeit oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse hin. Kleinere Mengen dunklen Stuhls, evtl. mit Blut- oder Schleimbeimengungen, sind meist Symptom einer Dickdarmerkrankung.
Bei der mikroskopischen Untersuchung von verdünntem Stuhl gibt v. a. der Nachweis weißer Blutkörperchen einen Hinweis auf eine Entzündung, aber auch Parasiten wie Amöben, Wurmeier sowie Wurmteile können nachgewiesen werden.
Gleichzeitig wird versucht, bestimmte Erreger durch Auftragen oder Einbringen des Stuhls in verschiedene Nährmedien anzuzüchten. Auf diese Weise lassen sich Salmonellen, Shigellen und andere bakterielle Erreger von Durchfallerkrankungen nachweisen und differenzieren. Viren wie z. B. Rota- oder enteritische Adeno-Viren werden durch Antigentests im Stuhl nachgewiesen.
Grundlegende Laboruntersuchungen
Um z. B. die Schwere einer Entzündung oder den Grad eines Flüssigkeitsverlustes bzw. einer Beeinträchtigung des Elektrolythaushaltes festzustellen, werden weitere Laboruntersuchungen vorgenommen. Hierzu zählen die Erstellung eines → Blutbildes sowie die Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit ( → BSG), des C-reaktiven Proteins ( → CRP), der Elektrolyte und des → Kreatinins.
Weitere Laboruntersuchungen
Die weitere Diagnostik richtet sich nach den Verdachtsdiagnosen, die sich aus Anamnese und körperlicher Untersuchung ergeben haben, und umfasst verschiedene Spezialuntersuchungen.
Bei Verdacht auf eine Verdauungsstörung im oberen Dünndarm mit unzureichender Aufnahme bestimmter Stoffe aus dem Darm, insbesondere von Kohlenhydraten, führt man z. B. einen → Xylose-Belastungstest ( > ) durch.
Kommt möglicherweise eine Schilddrüsenüberfunktion als Ursache für chronische Durchfälle in Frage, bestimmt man zunächst den → TSH-Wert und untersucht erst, wenn dieser Wert außerhalb des Normbereiches liegt, die Spiegel der Schilddrüsenhormone (FT3 und FT4) und weiterer Werte.
Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie kann ein erhöhter Spiegel des gesamten IgE ( → Immunglobuline) diesen Verdacht erhärten und ein → Allergietest ( > ) bei der Identifizierung der auslösenden Nahrungsmittel hilfreich sein. Am wichtigsten ist jedoch die Beobachtung, nach welchen verzehrten Nahrungsmitteln Durchfälle und andere Beschwerden auftreten.
Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen findet man neben einer Erhöhung der Entzündungszeichen im Blut ( → BSG, CRP, Leukozyten) und einer entzündungsbedingten Anämie gelegentlich auch → Autoantikörper.
Auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung mit zunehmendem Verlust der Funktion weist eine Erniedrigung der von der Bauchspeicheldrüse produzierten Verdauungsenzyme → Chymotrypsin und → Elastase 1 im Stuhl hin. Bei schwerer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz findet sich auch eine verminderte Insulinproduktion ( → Insulin) mit Anstieg des Blutzuckers ( → Nüchternblutzucker).
Ein Gallensäureverlustsyndrom oder einen Laktasemangel als mögliche Ursache chronischer Durchfälle kann man durch spezielle → Funktionstests ( > ) diagnostizieren.
Fettstoffwechselstörungen
Als Fettstoffwechselstörungen werden erhöhte bzw. erniedrigte Konzentrationen von Fetten im Blut bezeichnet. Liegt ihnen eine genetische Ursache zugrunde, spricht man von einer primären Fettstoffwechselstörung. Häufiger treten jedoch die sekundären Störungen auf, die v. a. durch Faktoren wie falsche Ernährung, Übergewicht und Alkohol hervorgerufen werden oder als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Schilddrüsen-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen) auftreten.
Einige Erkrankungen können zu einer Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels führen, etwa → Diabetes mellitus oder Erkrankungen von Schilddrüse oder Leber. In diesem Fall steht die Diagnostik (und Behandlung) der Grunderkrankung im Vordergrund: Bei einer angemessenen Therapie bessert sich in der Regel auch die Fettstoffwechselstörung, und die Werte normalisieren sich weitgehend.
Bei einer Erhöhung des Cholesterinspiegels (Hypercholesterinämie), insbesondere des »schlechten« LDL-Cholesterins, sowie der Triglyzeride im Blut (Hypertriglyzeridämie) und auch bei Erniedrigung des »guten« HDL-Cholesterins kommt es zu Fettablagerungen in den Gefäßwänden. Dies führt zu einer Entzündung, Verengung
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