Labyrinth des Bösen
entdeckte Obi-Wan zwei Gildenkorvetten, die reglos im Raum hingen. »Und ich war so sicher, dass das noch nicht alles war.«
Anakin zuckte die Achseln. »Ja, es ist enttäuschend.«
Obi-Wan sah ihn einen Augenblick an. »K'sar wirkt ein wenig. bedrückt. Hast du ihn verhören können?«
Anakin beschäftigte sich mit der Steuerung. »Kurz.«
»Und?«
»Wir haben eine neue Spur.«
Bevor Obi-Wan eine Bemerkung dazu machen konnte, sagte Anakin: »Ich habe die Hyperraumkoordinaten.«
Mit einem heftigen Ruck ließ der Kreuzer Escarte und das träge Licht hinter sich.
26.
Es gab Orte auf Coruscant, die kein Droidentaxifahrer ansteuern wollte, nicht einmal wenn man ihm kostenlose Ölbäder für das ganze kommende Jahr versprach: Das Labyrinth dunkler Seitenstraßen südlich des Corusca Circus.
Daring Bay, wo es hinter der Kreuzung mit Vos Gesal ins obere Uscru ging.
Der Hazard-Tunnel in Manarai.
Und natürlich das gesamte Viertel, das umgangssprachlich als die Hüttenstadt bekannt war.
Ganz in der Nähe des Senatsviertels mit seiner neuen Architektur, seinen Türmen und Kuppeln und den klingendünnen Obelisken, die an häufig benutzte Kerzen erinnerten, die man in schimmerndes Metall getaucht hatte, war die Hüttenstadt einmal ein blühendes Industriegelände gewesen, bevor steigende Kosten die Produktion von Raumschiffteilen, Arbeitsdroiden und Baumaterialien von diesem Planeten vertrieben hatten.
Kilometer um Kilometer düsterer Fabriken und Montagewerke mit flachen Dächern, hoch aufragende Kräne und gewaltige Laufstege, endlose Strecken von verbogenen Mag-Lev-Schienen, die vielleicht von Unkraut überwachsen gewesen wären, falls auf Coruscant Unkraut gewachsen wäre; die gewaltigen Kuppeln von leeren Firmengebäuden mit riesigen Stützpfeilern. für Jahrhunderte war dieses Viertel das Ziel von Milliarden schwer arbeitender Immigranten aus dem Inneren Rand und den Kolonien gewesen, die im Kern Arbeit und ein neues Leben suchten. Nun lebten hier Flüchtlinge aus Nar Shaddaa, die ein Loch brauchten, um sich zu verkriechen.
Ein Coruscanti wagte sich vielleicht hierher, wenn ihn die Bank von Aargau gerade entlassen hatte und er jemanden suchte, der seinen ehemaligen Chef desintegrierte, oder wenn Killersticks nicht mehr genügten und er eine Kapsel Crude brauchte.
Der schmutzige, giftige Rauch, der immer noch aus den Schornsteinen von Fabriken quoll, die seit Generationen geschlossen waren, sorgte für das Gold und das Rot der Sonnenuntergänge auf Coruscant, die die wohlhabenden Stammgäste des Himmelsblick-Restaurants im Senatsviertel so gern bewunderten.
Das ganze Viertel wäre dem Erdboden gleichgemacht worden, hätte man feststeilen können, wem was gehörte. Es gab Gerüchte, dass Attentäter und Verbrechersyndikate so viele Leichen in der Hüttenstadt begraben hatten, dass man diese als Friedhof betrachten sollte.
Und dennoch liebte Dooku dieses Viertel.
Es bildete einen vollendeten Gegensatz zu Serenno, wo er aufgewachsen war. und stellte inzwischen für den Mann, der sich den Titel Darth Tyranus verdient hatte, ein zweites Zuhause dar.
Das traf besonders für ein bestimmtes Gebäude zu, ein Hochhaus mit kreisförmigem Grundriss und einer Kuppel, gestützt von kantigen Wällen, das sich aus dem besudelten Herzen der Hüttenstadt erhob wie ein hineingetriebener Pfahl.
Dieses Gebäude war der Schauplatz von Dookus Lehrzeit gewesen, so wie es schon zuvor als Übungsgelände für Darth Maul und für unzählige andere Sith-Schüler vor ihm gedient hatte.
Die Jedi gingen davon aus, dass Graf Dooku von Serenno die zehn Jahre vor dem Ausbruch des Kriegs damit verbracht hatte, seine Separatistenpropaganda auf den benachteiligten Welten des Mittleren und Äußeren Randes zu verbreiten, aber tatsächlich hatte er dazwischen immer wieder längere Zeit in der Hüttenstadt verbracht, aus eigenem Entschluss oder auf Darth Sidious' Befehl. Selbst in den drei Jahren seit Kriegsbeginn hatte er Coruscant besuchen können, ohne eine Entdeckung fürchten zu müssen, was er zum Teil den einzigartigen Tarnvorrichtungen verdankte, die die Geonosianer in sein Schiff eingebaut hatten.
Auch nun stand die modifizierte Punworcca 116 auf ihren schlanken Beinen wieder in der gewaltigen Halle des Gebäudes. Mit den nadelspitz zulaufenden Bugpanzern, die das runde Cockpitmodul umfassten, hatte der Segler ein typisch geonosianisches Design. Das unverwechselbare Segel jedoch hatte Dooku mit Sidious' Hilfe von einem
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