Labyrinth des Bösen
beleuchtetem Untergrund unbehelligt zu durchqueren, nur ein weiterer Einsiedler oder religiöser Eingeweihter, der von irgendeinem abgelegenen Planeten zum Kern gekommen war.
Von seiner Jugend hatte Sidious in diesen vergangenen dreizehn Jahren wenig gesprochen, und von seinem Meister Darth Plagueis sogar noch weniger. Dooku war es mehr als einmal aufgefallen, dass Sidious und Yoda gewisse Eigenschaften gemeinsam hatten. Vor allem waren beide nicht, was sie zu sein schienen - gebrechlich geworden durch das Alter oder die Intensität, die es erforderte, ein Meister der Sith oder ein Jedi zu sein.
Auf Geonosis hatte es Dooku vollkommen überrascht, wie leicht Yoda seine Schläge abgewehrt hatte und wie er mit dem Sith-Blitz, den er nach ihm geschleudert hatte, fertig geworden war. Er hatte sich gefragt, ob der Jedimeister sich nicht doch irgendwann im Lauf seiner mehr als achthundert Jahre mit den dunklen Künsten beschäftigt hatte, und sei es nur, um sich mit dem Gegner vertraut zu machen. Und vor nur ein paar Monaten, auf Vjun, hatte Yoda das sogar zugegeben.
Eine Dunkelheit ich in mir trage, hatte er gesagt.
Yoda nahm wahrscheinlich an, dass er Dooku auf Geonosis besiegt hatte. Aber tatsächlich war Dooku nur geflohen, um die Pläne zu schützen, die er bei sich hatte - die technischen Daten zu dem. was eines Tages die ultimative Waffe sein würde.
»Willkommen, Darth Tyranus«, sagte Sidious. als er näher kam.
»Lord Sidious.« Dooku verbeugte sich leicht. »Ich habe Kaon so schnell wie möglich verlassen.«
»Und Ihr habt Euch in große Gefahr begeben, mein Schüler.« Sidious' Worte kamen ein wenig schleppend und zischelnd heraus.
»Ein kalkuliertes Risiko, Mylord.«
»Fürchtet Ihr, dass die Republik uns inzwischen so gut belauscht, dass sie sogar unsere privaten Gespräche mitverfolgen kann?«
»Nein, Mylord. Wie ich bereits sagte, hat die Republik wahrscheinlich den Kode geknackt, den wir benutzt haben, um mit unseren. Partnern zu kommunizieren. Aber ich bin sicher, dass der Geheimdienst nichts von unseren Plänen bezüglich des Bith auf Escarte wusste.«
»Dann wurden meine Anweisungen ausgeführt?«
»Ja.«
»Und Ihr seid dennoch hierher gekommen«, sagte Sidious.
»Es gibt Dinge, über die man am besten von Angesicht zu Angesicht spricht.«
Sidious nickte. »Dann wollen wir das tun.«
Sie gingen schweigend zu einem Balkon, von dem aus man auf die trostlose Landschaft der Hüttenstadt blickte. In der weiten Ferne verschwanden die Glastürme des Senatsviertels in den Wolken. Einer von Dookus vorherigen Besuchen war nach der Ermordung eines treulosen Senators durch den Jediritter Quinlan Vos erfolgt. Vos, mehrmals von Dooku hinters Licht geführt, hatte Dooku bis in die Hüttenstadt verfolgen können, obwohl ihm offenbar nicht klar geworden war, wie tief die Dunkle Seite dort verwurzelt war.
»Es sieht so aus, als wäre das Verschwinden von Tal K'sar nicht ganz nach Plan verlaufen«, sagte Sidious schließlich.
»Bedauerlicherweise, Mylord. Man hat ihn tatsächlich verhaftet, aber unsere Verbündeten von der Gilde auf Escarte haben nicht schnell genug gehandelt. Stunden vor der Hinrichtung wurde K'sar gerettet und von einem Spion der Republik mithilfe zweier Jedi aus der Anlage gebracht.«
Dooku hätte die Anlässe, bei denen er Sidious zornig gesehen hatte, an den Fingern einer Hand abzählen können.
Plötzlich brauchte er zwei Hände.
»Ich will mehr darüber wissen. Lord Tyranus«, sagte Sidious mit entschlossener Beherrschung.
»Ich habe seitdem erfahren, dass es sich um die gleichen Jedi handelt, die vor kurzem die Xi-Char-Welt Charros IV besucht haben.«
Sidious wusste sofort, worum es ging, und sagte: »Der Graveur des Mechno-Stuhls.«
»Genau.«
Sidious dachte einen Augenblick nach. »Von Vizekönig Gunray über den Xi-Char-Graveur zu dem Bith, der meine Entwürfe für den Hyperwellensender und den Holoprojektor umgesetzt hat.«
»Die Jedi wollen Euch finden, Mylord.«
»Und was, wenn es ihnen gelingt?«, fauchte Sidious. »Glaubt Ihr, das würde den Krieg beenden, den ich begonnen habe?«
»Nein, Mylord, aber es kommt, unerwartet.«
Sidious fixierte unter der Kapuze hervor Dookus Augen.
»Ja, es ist, wie Ihr sagt: unerwartet.« Er wandte den Blick den weit entfernten Türmen zu. »Eines Tages entschließe ich mich vielleicht, mich der Galaxis zu offenbaren, aber noch nicht jetzt. Wir müssen dafür sorgen, dass dieser Krieg noch ein wenig andauert. Es gibt immer noch
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