Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
sprechen nicht nur Amerikanisch, sondern auch Französisch ...«
Schallendes Gelächter im Cockpit.
»Five hundred«, übertönte eine automatische Durchsage das Donnern und Rauschen der Triebwerke im Landeanflug. Ein kurzes Jaulen schrillte aus einem der Cockpitinstrumente.
Mark stützte sich auf die beiden Rückenlehnen der Pilotensessel und beugte sich vor: »Und, wo ist es am schönsten?«
»Bora Bora und die Nachbarinseln: Tahaa, Raiatea, Tupai«, sagte der Kopilot. »Da haben Sie alles, was sie für Ihren Film brauchen: Berge und Meer, Palmen über weißen Stränden, fantastische Lagunen, bunte Korallenriffe, Delfine, Rochen, Haie – Porter Ricks könnte nach dem Tod seiner Frau ein Hotel auf einem einsamen Motu betreiben, und sein Sohn Sandy könnte mit Flipper befreundet sein! Hey, wie wäre das? Jede Menge exotische Locations, und noch mehr Action und Abenteuer! Lagoon Diving und Kite Surfing ...«
Ja, warum eigentlich nicht? Dann wäre der Film jedenfalls kein Remake eines Remakes, sondern etwas ganz Neues!
Und wer weiß, vielleicht passt mein Geburtstagsgeschenk für Shainee sogar dazu, dachte Mark und drehte mit dem Daumen den Ring an seiner Hand. Wir könnten am Set gemeinsam Urlaub machen ...
Der Runway kam jetzt schnell näher, die weißen Markierungen waren schon deutlich zu sehen.
Der Pilot korrigierte das Höhenruder – wieder ein kurzes Jaulen.
Der A340 flog jetzt über den schmalen Strand. Der Asphalt, die Wiesen, das Meer, das alles war zum Greifen nah!
Ein kurzer Wortwechsel der beiden Piloten auf Französisch, ein lässiges Nicken des Kopiloten, ein rascher Handgriff, ein warnendes »Attention!«, dann knallte das Fahrwerk mit einer Wucht auf den Runway, dass Mark sich festhalten musste, um nicht durch das Cockpit geschleudert zu werden. Aber, hey, er wollte es ja so!
Das Flughafengebäude von Faaa sauste vorbei, bevor der Captain auf Schubumkehr ging.
Die Hände beider Piloten huschten über die Instrumente, und das Donnern ging in ein durchdringendes Dröhnen über, als der Airbus auf dem Runway wendete. Am Horizont war schon die nächste Maschine zu sehen, die landen würde, sobald sie die einzige Rollbahn verlassen hatten, und sie wurde schnell größer – ein ziemlicher Nervenkitzel! Und Mark musste unwillkürlich an den alten Fliegerwitz denken:
Flight Air Tahiti Nui TN7, funkt der Tower: Um Lärm zu vermeiden, verlassen Sie sofort die Landebahn. Pilot, leicht genervt: Habt ihr hier Geschwindigkeitsbegrenzung, oder was? Hab nämlich keine Schilder am Straßenrand gesehen! Was für einen Lärm? Controller im Tower: Haben Sie schon mal den Knall gehört, den eine Boeing 747 macht, wenn sie im Landeanflug in einen Airbus A340 kracht?
Und tatsächlich – als sie endlich vom Runway auf den Taxiway zum Flughafengebäude einbogen, donnerte eine Maschine der Kiwi Air hinter ihrem Leitwerk vorbei.
Kurz darauf hatten sie ihre Parkposition erreicht, die Maschine kam mit einem Ruck zum Stehen, und das Sirren der Turbinen wurde leiser. Der Captain drückte einen Knopf, und das Ping des Fasten Seatbelts Signs ertönte.
Der Pilot drehte sich zu Mark um und lächelte. »Manava! Bienvenu à Tahiti!«
Und das stand auch auf dem großen Schild hinter der Tahitianerin in Pareo und Blütenkranz, die Mark im Flughafengebäude mit einem strahlenden Lächeln eine Muschelkette um den Hals hängte: Tahiti welcomes you! Drei Schritte weiter verbreitete eine Band mit ihren Ukuleles ein unbeschwertes Südsee-Feeling, das ihn überkam wie eine warme Woge und ihn einhüllte wie ein betörender Duft. Wie musste das alles auf Shainee gewirkt haben, als sie vor fünf Tagen hier ankam! Diese herzliche Freundlichkeit, diese ausgelassene Sinnlichkeit, so lebendig und mitreißend!
Ich bin angekommen, jetzt bin ich da – so muss sie empfunden haben, und vielleicht hatte sie sogar Tränen in den Augen! Wen wundert’s, dass sie sich hier verliebt hat! War das nicht auch einer jener Wünsche, die sie sich hier erfüllen wollte? Liebe spüren, die sie von den Füßen reißt ...
Und dann traf sie Tim.
Und ich frage mich: Macht er sie glücklich, glücklicher als ich es kann?
Ein Flirt, okay, eine Affäre und, hey, vielleicht sogar Liebe. Aber jeder Urlaub endet irgendwann mit einem Abschied am Flughafen und einer Rückkehr nach Hause.
Mit beschwingten Schritten, umgeben von der Musik, die wie Tropfen über seine Haut perlte und ihn wohlig erschauern ließ, ging Mark durch die Passkontrolle zu
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