Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
der Postkarte mit deiner Wunschliste zu sehen ist: Tahiti et ses iles. Vue de Bora Bora, prise de Tahaa. Von dort fliegen wir weiter zu einem kleinen Atoll im Nordwesten. Die einsame Insel heißt Tupai.«
Er deutete auf die Luftaufnahme im Flyer. Zwei größere und einige kleinere Inseln umschlossen eine türkisfarbene Lagune mit weißen Traumstränden und Kokospalmenwäldern. Dem Prospekt nach lebte dort niemand.
Eine einsame Insel, und nur wir beide!, freute sie sich. Ein Liebesnest am Strand aus Palmblättern und Blüten ... ein ganzer Tag, um uns zu lieben, Arm in Arm am Strand spazieren zu gehen und zu reden, in der Lagune zu schwimmen, am Barrier Reef zu schnorcheln, und uns noch einmal zu lieben ... bis wir abends nach diesem besinnlichen Tag wieder eingesammelt werden ... Echt toll!
»Und, wie wird morgen das Wetter?«, fragte sie.
»Als ich mich nach dem Te Ruau umgezogen habe, habe ich mal bei CNN reingezappt. Der Weather Forecast sagt, dass es morgen gegen Abend ein bisschen windig wird. Aber der Himmel ist wolkenlos, und der Sturm südlich von Hawaii ist noch weit entfernt.«
»Prima.«
Tim hob die Augenbrauen und sah sie aufmerksam an. »Wollen wir?«
»Na klar!«
Er lehnte sich zu ihr herüber und nahm ihre Lippen mit einem atemberaubenden Kuss in Beschlag. Dann öffnete er den Mund, um mit der Zunge ihren Mund zu erforschen. Shainee schmolz dahin vor Lust, legte ihren Arm um seinen Nacken und zog ihn noch näher heran, bis sein Knie unter dem Tisch zwischen ihre Schenkel glitt. Als sie sich schwer atmend voneinander lösten, sahen sie sich tief in die Augen.
»Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir wirklich gut geht«, feixte Tim und ergriff ihr Handgelenk. »Okay, dein Puls ist ein wenig erhöht. Deine Pupillen ...« In gespielter Besorgnis sah er ihr in die Augen. »... ein bisschen geweitet. Deine Atemfrequenz ... die muss ich noch mal messen ...« Er küsste sie noch einmal.
Shainee musste lachen, und er ließ von ihr ab.
Mit den Fingerspitzen strich er ihr über die geöffneten Lippen, und sie war ganz benommen vor Verlangen. »Lust ins Bett?«
»Gehen wir zu dir oder zu mir?«, flüsterte sie, am ganzen Körper bebend. Sie bewohnte einen Overwater Bungalow ganz am Ende des langen Stegs, weit draußen in der Lagune – er hatte einen Bungalow am Strand, mit einem kleinen Garten, der von einem Palisadenzaun umgeben war, mit exotischem Outdoor Bathroom und einem großen Jacuzzi unter einem funkelnden Sternenhimmel.
Tim zögerte kurz. »Zu dir.« Mit dem Mund fuhr er zart über ihre Lippen und hauchte noch einen Kuss darauf. »Ich hab Jodi versprochen, sie heute Abend anzuskypen. Ich komme in einer halben Stunde. Okay?«
»Mr Ryker?«, sprach ihn die Flugbegleiterin im lagunenblauen Outfit mit meerblauem Umhang über der Schulter an. Unter dem Ansteckschild mit ihrem exotischen Namen prangte eine aufgestickte weiße Blüte. »Bitte entschuldigen Sie die Verspätung unseres Fluges.«
Triebwerkschaden, und keine Ersatzmaschine: Schon vom Gate aus hatte Mark Hayden angerufen und ihn gebeten, seine Übernachtung im Hotel zu stornieren. Er würde First Class fliegen und könnte während des langen Nachtfluges schlafen, kein Problem.
»Mr Ryker, reichen Ihnen ein Kissen und eine Decke für die Nacht? Ja? Gut. Kann ich Ihnen nach dem Start etwas bringen? Eine Tasse Kaffee? Ein Glas Champagner? Nein? Schade. Das Abendessen wird gegen Mitternacht serviert, sobald wir unsere Reiseflughöhe über dem Pazifik erreicht haben. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug, Sir.«
Kurz darauf heulten die Turbinen auf, und die Maschine rollte zum Start. Kurzer Stop. Dann ging’s los. Mark sah aus dem Fenster, als der Airbus A340 aus dem holprigen Schwenk auf die Rollbahn heraus sofort beschleunigte. Das schrille Pfeifen der Turbinen ging in ein durchdringendes Donnern über. Das Vibrieren wurde zum Beben, als das Flugzeug über die Startbahn rumpelte und schließlich abhob. Eine Maschine der Air New Zealand auf dem Weg zum Terminal sauste unter Mark vorbei, ein Taxiway zum anderen Runway, eine natriumorange angestrahlte Palmenallee, die in die nächtliche Finsternis führte. Die hohen Palmen – auch ohne die funkelnden Lichter der Skyline und das angestrahlte Hollywood Sign auf den Hügeln dort drüben wüsste Mark, dass er in Los Angeles war. Unter ihm tauchte jetzt der Strand auf, und da war schon der Pazifik. Er lehnte sich entspannt in den lagunenblauen Sitz mit dem gelb und
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