Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
schwingendem Bastrock und Blütenkette war wirklich niedlich. Kyle würde begeistert sein.
Ein paar Schritte weiter fand er Le Marché, die große, helle Markthalle im polynesischen Stil. Es war ziemlich viel los. Und was es hier nicht alles zu kaufen gab! Tim ließ seinen Blick über die Verkaufsstände mit Obst, Gemüse und Meeresfrüchten schweifen, und tatsächlich, da war sie .
Sie futterte sich gerade durch den Stand eines Obstverkäufers, probierte verschiedene Früchte, die ihr aufgeschnitten angeboten wurden: kleine Bananen, eine Guave, eine Mango, eine Passionsfrucht. Dann bedankte sie sich herzlich, reichte einen Strauß zerknitterter Scheine über den Tisch und schlenderte weiter.
Der Marché aux Fleurs war ein Meer von Farben und Düften. Tropische Büten, wohin er schaute, zart, seidig, weich, in allen Schattierungen von Rot, Pink und Violett, dazwischen Bananen- und Palmenblätter. Wie die exotischen Blüten hießen? La Rose de Porcelaine, wurde ihm zugerufen, Héliconia, Anthurium, Tiare, Opuhi. Nie gehört. Aber richtig schön. Okay, welche sollte er nehmen? Die Rose de Porcelaine gefiel ihm am besten, weil sie sehr auffällig war. Aber, hey, eine Rose? Das könnte sie komplett falsch verstehen.
Fasziniert beobachtete er eine alte Vahine, die hinter einem Blumenstand mit geschickten Fingern ein Collier de fleurs flocht: Die Blüten waren wunderschön, und der Duft nach Jasmin war überwältigend. Genau das Richtige! Ça fait combien? Merci, Madame!
Mit dem Blütenkranz in knisternder Folie machte er sich auf die Suche nach ihr .
Er fand sie im oberen Stockwerk, über die Balustrade gelehnt, das iPhone in der Hand. Sie schoss ein Foto, und Tim konnte sich ihr unbemerkt nähern.
»Hey.«
Sie drehte sich zu ihm um. Sie trug duftig weite Kleidung, und an ihrem Handgelenk prangte eine teure Uhr, kein Gold, keine Diamanten, nur schlichte Eleganz, die zu ihrem unkomplizierten, lässigen Auftreten passte. Die Unsicherheit von vorhin, die Befangenheit, die Scham, das alles schien verflogen. Sie lächelte: »Hey.«
Tim trat näher. Sie duftete nach Sonnencreme, Kokos und Mango. Der Fruchtsaft war ihr eben über das Kinn gelaufen.
Er stellte seine Einkaufstaschen ab. Sie beobachtete ihn mit hochgezogenen Schultern, als er den Pareo aus der Papiertüte zog, schwungvoll entfaltete und ihr über den Arm geworfen hinhielt. »Hier – bitteschön.«
Sie sah ihn an und wusste offenbar nicht, was sie sagen sollte.
»Ich möchte Ihnen den Pareo schenken. Ich weiß, dass Sie ihn sehr gern haben wollten.«
Als sie immer noch nicht reagierte, trat der Aussie hinter sie, legte ihr den Pareo um die Schultern und umarmte sie dabei für einen kurzen, atemlosen Augenblick. Dann überreichte er ihr ein zauberhaftes Collier de fleurs. Wieder begegneten sich ihre Blicke. Shainee merkte, wie ihr Gesicht ganz heiß wurde.
»Ich hatte das unwiderstehliche Bedürfnis, einer wunderschönen Frau ein Geschenk zu machen, um sie ein wenig aufzuheitern.«
Sie legte den Kopf schief und musterte ihn. »Einfach so?«
Er nickte. »Glück ist ein Funke, der leicht überspringt. Wenn die Beschenkte glücklich lächelt, freut sich der Schenkende mit ihr.« Und im selben Atemzug: »Ich bin Tim.«
»Shainee.«
»Ich würde mich freuen, wenn Sie den Pareo morgen tragen, wenn Sie auf Ihrer Veranda sitzen.«
»Das werde ich.« Sie zog das Tuch von ihren Schultern, legte es sich über den Arm und strich mit den Fingerspitzen über die Seide. »Vielen Dank.«
Er winkte lässig ab. »Nicht der Rede wert.«
Sie sahen sich in die Augen und wussten beide nicht, was sie sagen sollten.
Die Situation war surreal. Kein Mann kaufte der Frau, die er vorhin in einem Laden getroffen hatte, ein Geschenk, nur weil er sie lächeln sehen wollte. Was hatte er vor? Er trug einen Ehering.
»Sie sehen toll aus«, lächelte er charmant.
Ihr Herz klopfte wie verrückt.
Entspann dich, Shainee, du bist fünfundvierzig und nicht fünfzehn.
Sie atmete tief durch. »Danke.«
Tim zögerte. Er wirkte plötzlich befangen. »Ich geh dann mal wieder.«
Schade!
»Nochmals vielen Dank für den wundervollen Pareo. Ich werde ihn beim Abendessen im Restaurant tragen. Die Blütenkette auch.«
»Ich hab zu danken. Für das zauberhafte Lächeln.«
Sie musste lachen. »Sie sind sehr nett.«
»Und Sie sind wunderschön.« Er beugte sich vor und küsste sie zart auf die Wange. »See you.«
»Bye.«
Shainee sah ihm nach, bis er in der Menge
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