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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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hatte.
    Sein Blick schweifte über das tiefblaue Wasser, in dem sich die goldenen Wolken über den Bergen von Moorea spiegelten. Da kam schon das Boot! Ein Mann mit buntem Lendentuch und Blätterkranz ruderte eine junge Frau, die kaum mehr trug als die Blütenketten um ihren Hals, zu ihm  herüber. Mit einem strahlenden Lächeln winkte sie ihm zu, während das Boot an der Veranda des benachbarten Bungalows vorbeiglitt. Dort stand eine Frau mit einem Champagnerglas in der Hand und beobachtete die Szene. Tolle Figur: groß, schlank und sonnengebräunt. Kurzer, kesser Haarschnitt. Die hellen Strähnchen ließen sie jünger aussehen als Mitte vierzig. Irgendwie niedlich. Und ziemlich sexy. Als sie ihn schließlich bemerkte, nickte sie ihm zu. »Bonjour!«
    Ihr Akzent war amerikanisch. Tim winkte zurück. »Hey! Ia orana!«
    Sie lachte ausgelassen. »Ia orana.«
    Unter ihm steuerte das mit Palmblättern und Blüten geschmückte Boot an die kleine Holztreppe heran, die von der Veranda ins Wasser führte, und drehte bei. Der Ruderer hob eine große Muschel an die Lippen und blies hinein. Ein dumpfes Dröhnen hallte über die stille Lagune.
    »Bonjour, Monsieur!«, begrüßte ihn die junge Tahitianerin im Boot mit einem strahlenden Lächeln. » Le petit-déjeuner que vous avez commandé.«
    »Merci. Maruru.« Als Tim wieder zum anderen Bungalow hinübersah, war seine Nachbarin verschwunden.
    Die Tahitianerin im Pareo kam die Stufen herauf. In jeder Hand trug sie einen in Folie verpackten und mit Blüten verzierten Teller mit hübsch arrangierten exotischen Früchten und mariniertem rohem Fisch. Danach gab es Croissants mit Nougatfüllung und Café au lait. Während sie das luxuriöse Frühstück zwischen den Blüten auf dem Tisch arrangierte, öffnete ihr Begleiter die Champagnerflasche im Eiskühler und schenkte Tim ein.
    »Maruru.« Er hob das Glas und trank einen Schluck. »Très bien. Maitai roa.«
    Das Lächeln der jungen Frau war bezaubernd. »Können wir noch etwas für Sie tun, Monsieur?«
    »Ja, das können Sie tatsächlich. Ich möchte heute Nachmittag nach Papeete fahren. Sightseeing. Shopping. Dinner am Hafenkai. Wie komme ich in die Stadt?«
     
     

     
     
    Da, die Postkarte! Traumhaft schön!
    Shainee nahm sie aus dem Drehständer und betrachtete sie.
    Eine spiegelglatte Lagune mit sanften Wellen in allen Schattierungen von Tintenblau bis Türkis. Am Horizont, zwischen zwei palmenbewachsenen Landzungen, die Silhouette einer Insel. Die Aufschrift lautete: Tahiti et ses iles. Vue de Bora Bora, prise de Tahaa.
    Die Postkarte wirkt auf mich ... wie soll ich sagen? ... aufrichtig, dachte sie. Keine blütengeschmückte Vahine mit strahlendem Lächeln, kein tattooverzierter Tane mit Bastrock und Blätterkranz. Kein inszenierter Traum vom Paradies, sondern die unverfälschte Schönheit der Natur. Wahrhaftigkeit. Einsamkeit. Das ist es, was ich auf Tahiti suche. Ich will mich selbst wiederfinden. Die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit, die nie ganz verloren war. Die Erfüllung in lustvollem Sex und ausgelassener Lebensfreude, ohne Scham, ohne Unsicherheit, ohne Angst.
    Leben will ich, nicht nur überleben.
    Nichts ist, wie es früher einmal war. Für mich ist es ebenso schwer, das hinzunehmen wie für Mark. Ich werde ihm diese Postkarte mit ein paar Zeilen schicken, um ihm ein bisschen Hoffnung zu machen. Diese Reise war schließlich seine Idee. Er sieht darin eine Chance für unsere Partnerschaft, sagt er. Eine Chance, neue Wege zu gehen, neue Erfahrungen zu wagen und am Ende der Reise zueinander zurückzukehren, um uns, unsere Gefühle und unsere Sexualität neu zu entdecken.
    Mit der Karte betrat Shainee den Souvenirladen und fragte gleich noch nach der passenden Briefmarke nach San Francisco. Sollte sie sich noch eine SIM-Karte für ihr iPhone besorgen, das auf den Inseln nicht funktionierte? Nein, lieber nicht. Sie wollte nicht ständig erreichbar sein. Mark und sie konnten ja abends skypen.
    Sie steckte die Postkarte in die Strandtasche zu den anderen Souvenirs, die sie in den letzten zwei Stunden gekauft hatte. Die meisten Läden waren auf Tourismus eingestellt, und sie hatte einige Dinge gefunden, die ihren Liebsten gefallen würden, aber nichts für sich selbst. Für Mark hatte sie eine große Muschel als Briefbeschwerer für seinen Schreibtisch gefunden, für Lexie eine Kette aus schwarzen Tahiti-Perlen und ein Parfum, Noa von Cacharel. Wie sie wohl reagieren würde? Lexie gab sich schlaksig und

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