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Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Titel: Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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so«, erwiderte Orchan wenig beeindruckt. »Und zu welchem Zweck?«
    »Der Diener meinte, es gehe um den Ehekontrakt, aber den muss Gaidaron in Dorons Auftrag fertigen. Wenn er darüber mit Zahira sprechen wollte, dann genügte doch wohl ein Abend?«
    »Wahrscheinlich will er rechtzeitig seine Stellung festigen. Als Dorons Frau dürfte sie bald über gewissen Einfluss verfügen und dessen Ohr besitzen.«
    »Aber wird ihm das genügen? Du weißt doch, Orchan, Gaidaron will sich des Throns bemächtigen, nicht der Frau.«
    Orchan grinste. »Das hätte ich auch nicht geglaubt nach dem, was man über ihn hört.«
    Borrak winkte ab. »Er hat es auf ihren Sohn abgesehen, da bin ich ziemlich sicher. Gaidaron hat es sogar geschafft, sein Sekretär zu werden. So nah ist er ihm nun schon gekommen. Was soll ich tun?«
    »Du? Gar nichts. Du bist doch zu nichts mehr verpflichtet.« Es hatte sich inzwischen ergeben, dass Orchan genauso wie Borrak die vertrauliche Anrede wählte, und Borrak hatte nichts dagegen.
    »Aber Rastafan! Wenn er stirbt, wird Gaidaron König.«
    »Das ist wahr, aber was bedeutete das für uns? Für die gewöhnlichen Leute ist es doch unwichtig, wer da oben herrscht. Rastafan – Gaidaron, für uns ändert sich nichts.«
    »Für dich vielleicht nicht, aber für mich. Gaidaron hasst mich.«
    Weil du von ihm beauftragt wurdest, Jaryn umzubringen!, dachte Orchan. Ja, daran wird er sich irgendwann erinnern. Schlimm für dich, aber da kann ich dir nicht helfen.
    » Er hasst dich? Aber warum denn?«
    Borrak zögerte. »Ich weiß auch nicht, er mochte mich noch nie. Hm, du weißt ja, dass mich alle gefürchtet und gehasst haben. Weil ich die Übeltäter fasste und sie hinrichten ließ. Aber ich war doch nur das Werkzeug des Königs und seiner Höflinge.«
    Und du warst es gern, du Mistkerl! »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gaidaron seine Sekretärsstellung dazu benutzt, Rastafan zu töten. Das wäre doch allzu plump.«
    »Die Mondpriester kennen sich in Giften aus. Er könnte behaupten, ein Diener habe es ihm gegeben.«
    »Und das Motiv? Wer hätte denn einen Grund, Rastafan aus dem Weg zu räumen? Der Diener oder Gaidaron? Nein, nein, dazu ist der Neffe des Königs zu schlau.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, seufzte Borrak.
    Orchan legte nachdenklich einen Finger an die Nase. Er wollte nicht, dass Borrak erleichtert von ihm schied. Ein wenig Herzklopfen war dem Schlächter schon zuzumuten. Daher erwiderte er mit Hinterlist: »Allerdings könnte er ihn in eine Falle locken.«
    »Ja?«
    »Mit gefälschten Schriftstücken. Als ehemaliger Räuberhauptmann kann der Prinz bestimmt nicht lesen, und als sein Sekretär könnte Gaidaron ihn in eine gefährliche Klemme bringen.«
    »Wie denn genau?«, fragte Borrak beflissen.
    Orchan zuckte die Achseln. »Das weiß ich nun wirklich nicht. Ist auch nur eine Vermutung von mir.«
    Borrak war ganz blass geworden. »Du und deine Vermutungen, Orchan. Bisher sind sie immer eingetroffen. Deshalb komme ich ja zu dir. Glaubst du, ich sollte Rastafan vor ihm warnen?«
    »Das würde ich dir nicht raten. Weißt du, Borrak, ein wenig kenne ich Rastafan, und ich weiß, dass er selbst klug genug ist, diesen Gaidaron zu durchschauen.«
    »Hoffentlich. Naja, und Doron müsste er dann ja gleich mit umbringen.« Borrak lachte verzerrt. »Das würde sich Gaidaron dann doch überlegen.«
    »Das sehe ich auch so. Noch ein Stück von dem Rosinenbrot, Borrak?«

45
    Schon mehrmals hatte Rastafan seinen neuen Sekretär nun zu sich bestellt, und jedes Mal war Gaidaron irgendwo auf den Treppen oder in den Gängen dem Sonnenpriester Saric begegnet. Das war nichts Außergewöhnliches. Gaidaron wusste, dass Sarics Onkel hier Kammerdiener war. Trotzdem fiel es ihm auf. Er konnte aber nicht begründen, weshalb. Natürlich grüßte er ihn nicht, und Saric sah ebenfalls durch ihn hindurch. So war es immer zwischen den beiden verfeindeten Priesterschaften gewesen. Habe ich Saric schon früher so oft im Palast gesehen?, überlegte er. Er konnte sich nicht erinnern. Aber was ging ihn dieser lächerliche Novize der Sonnenanbeter an? Wahrscheinlich bemerkte er ihn nur, weil er ihn mit Caelian in Verbindung brachte. Saric war Jaryns Vertrauter gewesen und hatte geholfen, Caelian im Sonnentempel zu verstecken. Vielleicht sollte er ihn ansprechen und nach Caelian fragen? Aber dann entschied sich Gaidaron dagegen, denn dazu hätte er sich zu weit herablassen müssen. Und bald ärgerte er sich, dass er an diesen

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