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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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bei Mama Zira unentbehrlich gemacht und das nicht nur als Berater. Sie bekomme ganz blanke Augen in seiner Gegenwart. Als Jaryn das erfuhr, lächelte er spöttisch.
Die arme Zahira! Wenn sie sich da nur keine Hoffnungen macht!
    Ja, und Rastafan sei nicht mehr ansprechbar, er sei nur noch betrunken und randaliere im Palast. Jaryn nahm es mit versteinerten Zügen zur Kenntnis. Tage darauf erfuhr er von Saric, dass Rastafan bei ihm lesen lernte. Zum ersten Mal reagierte Jaryn: »Dazu hast du dich bereit erklärt?«
    »Hältst du es für schlecht, lesen zu lernen?«
    »Wozu eine faulige Wurzel mit frischem Wasser begießen?«, entschlüpfte es ihm bitter. Er bereute es sofort.
    »Du musst ihm vergeben«, sagte Saric eindringlich. »Nicht um seinetwillen, sondern um deiner selbst willen. Sonst frisst der Hass dich auf.«
    »Hassen? Niemand könnte mir gleichgültiger sein als er!«
    Alle wussten, dass Jaryn sich selbst belog, aber sie schwiegen. Die Wunde in seiner Brust war fast verheilt, aber jene in seiner Seele würde lange brauchen.
    Eines Tages kam Suthranna und erklärte, die Zeit sei günstig für einen Aufbruch. Im Palast und in der Stadt sei man bei den Hochzeitsvorbereitungen. Ungewöhnlich viele Fremde strömten herein, da fielen Caelian und Jaryn nicht auf, wenn sie sich entsprechend verkleideten.
    Es wurde vereinbart, dass sie sich als Gäste aus Xaytan ausgaben, die mit besonders kostbaren Gewändern prunkten. Dazu gehörten auch eindrucksvolle Kopfbedeckungen und fließende Umhänge, die den Träger gut verbargen. Niemand würde es wagen, sie aufzuhalten. Außerdem waren sie berechtigt zu reiten, und Jaryn wollte man in seinem Zustand keinen Fußmarsch zumuten.
    Als die beiden ›Xaytaner‹ hochmütig, wie man es von vornehmen Leuten erwartete, über den Königsplatz ritten, die gold- und silberbestickten Schals kunstvoll als Turbane um die Köpfe gewickelt, schenkte ihnen keiner mehr als einen flüchtigen Blick. Unbehelligt erreichten sie die breite Prachtstraße, die zum Haupttor Margans führte. Während sie darauf zuritten, tauschten sie hin und wieder ein munteres Zwinkern. Sie waren auf dem Weg.
    Nach zwei Tagen hatten sie die Kurdurquelle erreicht.

5
    »Meister! Es kommen zwei vornehm gekleidete Reiter den Weg herauf.« Aven erschien mit einem Armvoll Reisig vor der Hütte Anamarnas.
    »Dann heiße sie mit einem Becher frischen Quellwassers willkommen.«
    Aven stapelte das Reisig an der Hüttenwand und eilte, um Krug und Becher zu holen. Er stellte alles auf den Tisch vor der Hütte, wo Anamarna die ersten warmen Frühlingsstrahlen genoss. Bis zum Lichtmond waren es nur noch wenige Tage. Gegen die immer noch recht kühle Luft hatte er sich einen warmen Umhang um die Schultern gelegt. Er las in einem Buch und ließ sich auch durch Avens Ankündigung nicht dabei stören.
    »Erwartet Ihr Besuch, Meister?«, fragte Aven neugierig.
    Anamarna sah auf von seiner Lektüre. »Erwarten wir den nicht jeden Tag? Aber weil du so neugierig fragst: Ich hoffe, es wird der Prinz mit seinem Begleiter sein.«
    »Was? Prinz Rastafan kommt hierher?«
    »Das würde ich auch begrüßen. Aber ich meine Prinz Jaryn.«
    Aven zwinkerte Anamarna zu. »Schon wieder wollt Ihr mich zum Besten halten, aber diesmal falle ich nicht darauf herein. Prinz Jaryn ist doch tot.«
    »Ja, aber manchmal leben die Toten. Hast du das nicht gewusst?«
    »Nein.« Aven schenkte dem Meister den Becher voll, denn wenn Gäste kamen, trank Anamarna stets mit ihnen. »Andere Völker glauben so etwas, aber Ihr habt mich gelehrt, dass es weder wandelnde Tote noch böse Geister gibt. Ihr seht, ich habe die Prüfung bestanden.«
    »Hm.« Anamarna schaute den Pfad hinauf. »Hoffentlich habe ich dich da nichts Falsches gelehrt.« In diesem Augenblick erschienen die Reiter hinter der Biegung. Er schmunzelte. »Etwas sehr Falsches offenbar.«
    Aven stand am Tisch und sah den Besuchern entgegen. Auch ihm kamen die Männer bekannt vor. War der junge Mann mit den rotbraunen Locken nicht der Mondpriester Caelian? Und der andere …? Er sah Jaryn tatsächlich sehr ähnlich. Sein schulterlanges Haar schimmerte so, wie Aven es in Erinnerung hatte. Aber er konnte es nicht sein – vielleicht hatte er einen Bruder?
    Doch als die Reiter heran waren, war kein Irrtum mehr möglich. Es war Jaryn! Sein Gesicht war angespannt und blass, aber er war es. Aven verdrängte seine Überraschung und ging auf die Gäste zu, um sie willkommen zu heißen. Als Jaryn und Caelian

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