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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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zur Bedeutungslosigkeit verdammt. Aber ich bin kein Hofhund, ich bin schön und stark, so wie du. Ich erlaube dir nicht, über mich hinwegzutrampeln.«
    Gaidaron erzählte Rastafan nichts Neues. Nur die Sache mit Jaryn hatte ihn erschreckt. Woher wusste Gaidaron davon?
    Als hätte Gaidaron seine Gedanken erraten, fügte er hinzu: »Du glaubst, ich sei ein Narr, weil ich mich dir zu erkennen gebe. Vielleicht bin ich einer, aber ich spiele stets mit hohem Risiko, und vielleicht gewinne ich diesmal. Hast du gedacht, ich würde dich töten? Oh, ich habe oft mit dem Gedanken gespielt. Natürlich sollte es ein langes, qualvolles Sterben sein, etwas anderes wäre lächerlich gewesen. Aber es waren immer nur Träumereien. Drei Tage auf dem Pfahl, ein kurzes Vergnügen, und es hätte dich nicht mehr gegeben. Das wäre schade gewesen. Nein, ich will dich behalten. Ich will dir täglich nahe sein, dich lächeln sehen, deine Stimme hören, dein Bett teilen – und die Macht. Du denkst, ich sei verrückt?«
    Ja, das denke ich, hätte Rastafan geantwortet, wenn er gekonnt hätte. So dachte er sich nur seinen Teil. Ein Stück weit war er erleichtert, denn aus Gaidarons Worten entnahm er, dass dieser weder beabsichtigte, ihn zu foltern noch zu töten.
    »Jetzt kommen meine Bedingungen, unter denen ich dich wieder freilasse, Rastafan. Du kannst mich hernach töten oder umbringen lassen, doch im ersten Fall wärst du ein Mörder, im Zweiten jemand, der einen Meuchelmörder dingt. Wenn du mich wie ein gerechter König behandeln willst, und der möchtest du gern sein, wie ich weiß, dann müsstest du mich vor ein Gericht stellen. Dort jedoch würde zur Sprache kommen, dass Jaryn noch lebt. Kannst du dir vorstellen, was diese Nachricht für Margan bedeuten würde? Wenn alle Welt von diesem ungeheuerlichen Betrug erführe, dass du mit den Priestern gemeinsame Sache gemacht hast? Die Tempel würden gestürmt, und du würdest vom Thron gefegt.«
    Gaidaron legte eine kleine Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen, seine Bewegungen waren inzwischen langsamer geworden. Rastafan musste Gaidaron recht geben, wenn es auch nicht stimmte, dass er in den Betrug eingeweiht war. Aber was würde das noch für eine Rolle spielen?
    »Zu Anfang war es nur ein Verdacht, dass Jaryn noch am Leben sein könnte«, sprach Gaidaron weiter. »Du selbst hast mir dann den Beweis geliefert, denn du bist hergekommen. Tote schreiben keine Botschaften, nicht wahr?« Gaidaron lachte selbstgefällig. »Es war so unglaublich einfach. Und wenn dir die Geschichte mit Jaryn nicht reicht: Wie wäre es, wenn ich vor Gericht ausbreiten würde, was dir hier geschehen ist? Das Hohngelächter wäre noch bis Xaytan zu hören. Ein König, der von Zylonen vergewaltigt wurde, ist dermaßen beschmutzt und erniedrigt, dass man ihn nicht mehr auf dem Thron dulden kann. Weißt du nicht, was man in Margan glaubt? Wer einen Zylonen auch nur berührt, wird selbst zu einem Ausgestoßenen.«
    Er beugte sich über Rastafan und leckte den Schweiß, der ihm zwischen den Schulterblättern herunterrann. »König kann ich nicht mehr werden«, raunte er ihm zu. »Aber ich will der zweite Mann im Reich sein. Du wirst die Macht mit mir teilen. Und wenn ich es wünsche, auch das Bett. Ich verspreche dir, nicht gegen dich zu arbeiten. Du wirst einen wertvollen Partner an deiner Seite haben.«
    Rastafan nahm verärgert die Bedingungen zur Kenntnis, die Gaidaron ihm diktierte, während er ihn vögelte. Gleichzeitig kam so etwas wie Bewunderung in ihm auf. So frech, hartnäckig und gerissen musste man erst einmal sein. Gaidaron gab sich also nicht mit einem Ruheplätzchen im Mondtempel zufrieden. Er kämpfte und spann weiterhin seine Intrigen. Eine Spinne, die tatsächlich glaubte, ihn in seinem Netz gefangen zu haben.
    »Wenn du einverstanden bist, musst du nur nicken.«
    Rastafan nickte erstaunlich schnell. Er erkannte, dass er mit Gaidarons Bedingungen leben musste – wenigstens eine Zeit lang, bis sich andere Situationen ergaben. Sollte er ihn vernichten? Nein, Gaidarons Tod wäre eine Niederlage. Dumpfe Gewalt konnte auch ein Borrak ausüben. Gaidaron sollte merken, dass er mit seinen Ränken nicht weit kam. Ich werde aus unserem Machtkampf als Sieger hervorgehen, aber nicht, weil ich über Macht verfüge, sondern über Klugheit und Gelassenheit.
    »Danke«, flüsterte Gaidaron ihm ins Ohr. Gleich darauf vernahm Rastafan sein tiefes Aufstöhnen und spürte, wie Gaidarons Sperma warm in seine

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