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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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ihm.«
    »Mein Freund wollte also, dass ihr mir diesen Dämon austreibt? Und dazu muss man, gefesselt an einen Tisch, von mehreren Männern hintereinander vergewaltigt werden?«
    »Ja, zur Buße und zur Befreiung von den schändlichen Gelüsten.«
    Rastafan musste sich abwenden, weil er kurz vor einem unbändigen Lachanfall stand. »Ich verstehe nicht ganz, aber du wirst es mir sicher erklären. Die Unzucht, die ihr austreiben wollt, wird durch einen Akt der Unzucht geheilt?«
    »In der Dämonenlehre bekämpft man Gleiches mit Gleichem. Das wird dir dein Freund bestätigen. Bereitet es dir nicht die ärgste Schmach, wenn ein anderer Mann dich auf diese Art und Weise nimmt? Rührt dein Selbsthass nicht daher? Deshalb wird dir zugefügt, wovor du dich am meisten fürchtest. Das ist deine Buße, die du freiwillig auf dich genommen hast.«
    Noch nie hatte Rastafan so etwas Abstruses gehört, doch auf eine Weise war es auch amüsant. Es gab offenbar Menschen in seinem Reich, die Ficken als Buße verstanden. Das kam ihm entgegen. Nur dieser Tisch war doch sehr unangenehm gewesen, das musste man bequemer gestalten. Er versagte sich ein breites Grinsen. »Ich verstehe. Und wer waren die Männer, die mir zu dieser Buße verholfen haben?«
    »Meine Mitbrüder.«
    Rastafan blinzelte. »Du auch?«
    »Oh nein, ich habe sieben Freiwillige ausgewählt, die sich schweren Herzens dazu bereit erklärt haben.«
    Jetzt rang sich Rastafan doch ein Hüsteln ab. »Schweren Herzens? Verzeih, Tiyamanai, aber ich hatte bei der Sache nicht den Eindruck, dass sie mit großer Unlust dabei waren.«
    »Du hast völlig recht. Es sind ja lauter von Morphor Verworfene. So wie wir alle. Die Zylonen sind unrein geboren und müssen ein Leben lang dafür büßen. Sobald wir einen nackten Mann erblicken, erwachen unsere schmutzigen Gelüste. Sie haben dich geschändet, aber in dem Wissen, eine Schuld auf sich zu laden, die sie anschließend im Raum der Geißelung gebüßt haben.«
    »Sie peitschen sich dafür aus?«
    »Ja. Und auch ich werde das tun müssen.«
    »Du warst doch nicht dabei?«
    Tiyamanai, der am Beckenrand stand, senkte den Blick. »Aber ich habe dich nackt gesehen und berührt.«
    »Na und?« Rastafan winkte ihm zu. »Komm her, lass uns gemeinsam büßen. Du hast ein reinigendes Bad nötiger als ich, mein Freund.«
    Tiyamanai schaute verwirrt drein. Noch nie hatte ihn jemand von denen da draußen »mein Freund« genannt oder ihn gar eingeladen, mit ihm gemeinsam zu baden. Andererseits waren sie irgendwie Schicksalsgefährten.
    »Ich darf nicht baden«, murmelte er.
    »Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber das sieht man. Ihr dürft keine nackten Männer anschauen, ihr dürft nicht baden? Was dürft ihr überhaupt? Was ist denn das für ein Leben?«
    »Ein sehr Schweres«, seufzte Tiyamanai. »Aber wir sind ein verfluchtes Geschlecht. Die Menschen wurden von den Göttern als Mann und Frau erschaffen. Ein Mann darf nun einmal keinen Mann begehren. Wer mit diesem Verlangen geboren wird, muss als Ausgestoßener leben.«
    »Wer sagt das?«
    »Unsere uralte Überlieferung und Morphor, unser Schutzgott.«
    »Er scheint euch aber nicht sehr zu lieben.«
    »Das täuscht. Wer sein Leben in wohlgefälliger Buße verbracht hat, der wird nach seinem Tode auf ewig in den grünen Gärten Morphors wandeln können.«
    »Und wenn du jetzt zu mir hereinsteigst?«
    »Dann würden mich meine Gelüste dazu verleiten, denen ich widerstehen muss.«
    »Was geschieht, wenn du ihnen doch nachgibst?«
    »Wer sich absichtlich und ohne Reue dem widernatürlichen Verlangen hingibt, der muss hinunter in Razoreths Reich, wo ihn die Dämonen auf ewig schänden werden.«
    »Bei Razoreths Gemächte! Was für eine Strafe! Die Dämonen sollen ja einen ziemlich heißen Stachel haben.«
    Tiyamanai starrte Rastafan an. »Mich hat schon einmal ein Dämon gestraft. Hat dich die Buße denn nicht geläutert, dass du so redest?«
    »Doch, ein wenig schon. Ich habe mir auch fest vorgenommen, mich daheim für meine schmutzigen Reden ordentlich zu geißeln, aber das kannst du ja auch tun. Also, was hindert dich noch?«
    »Bei Morphors silbernen Brunnen!«, stammelte Tiyamanai. »Ich fühle mich – ich weiß nicht wie. Ich glaube, du verführst mich. Ich fürchte …«
    »Komm schon! Es wird nichts passieren. Ich bin viel zu erschöpft. Wasch dir den Schmutz herunter, damit Morphor sieht, was für ein prächtiges Mannsbild du in Wahrheit bist.«
    Tiyamanais Wangen färbten sich

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