Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)
Rastafan entfuhr ein dumpfer Laut, doch er wusste, dass der Schmerz nur vorübergehend sein würde. Durch sein eigenes Keuchen hindurch hörte er den Mann hinter sich schwer atmen. Seine Stöße waren kraftvoll und schnell. Rastafan mochte es, auf diese Weise genommen zu werden, wenn er sich auch selten in dieser Rolle befunden hatte. Allerdings war in jenen Fällen auch für seine Erleichterung gesorgt worden.
Rastafan fühlte einen unerträglichen Druck in seinen Hoden, als müssten sie platzen. Er hätte sich gern vor Qual auf die Zunge gebissen, stattdessen kniff er die Augen fest zusammen. Irgendwann musste es aufhören. Da lüftete eine Hand leicht das Tuch in seinem Nacken und schob es etwas zur Seite. Plötzlich war warmer Atem an seiner Wange, Lippen näherten sich seinem Ohr, Zähne machten sich vorsichtig an seinem Ohrläppchen zu schaffen, knabberten zärtlich daran. Einen winzigen Augenblick durchfuhr es Rastafan: Ich muss mir nur vorstellen, es sei Jaryn, dann ist alles nicht so schlimm. Doch da flüsterte es hämisch in sein Ohr: »Ich habe dich gefickt, und ich werde dich wieder ficken!«
Diese Worte trafen ihn wie ein Peitschenhieb. Er kannte sie gut. Damals hatte er sie Gaidaron zugezischt, als dieser ihn mit einem gefälschten Brief vor Gericht gebracht hatte. Diese Erkenntnis wurde allerdings überschwemmt von einer überwältigend lustvollen Entspannung, als er mit einem wohligen Brummen abspritzte. Er hörte Gaidaron lachen, der ihn stumm und besessen vögelte. Als er fertig war, horchte Rastafan in die Stille. Was hatte er nun vor? Es konnte nicht das Ende sein. Für einen kleinen Ritt würde er nicht so viel Aufwand betrieben haben. Kamen jetzt die Marterwerkzeuge zum Einsatz? Hasst Gaidaron mich so sehr, dass er mich zu Tode foltern will? Auf jeden Fall kann er mich nicht leben lassen, denn er hat sich zu erkennen gegeben.
Rastafan hörte wieder die Tür gehen und in einiger Entfernung Stimmen. Ein Flüstern und Getuschel, ein Rascheln von Gewändern, ein Tappen von nackten Füßen, so als befinde sich eine Gruppe von Menschen in seiner Nähe. Die Ungewissheit war quälend. Unbeweglich wie ein lebloses Stück Fleisch musste er auf das warten, was man ihm zugedacht hatte. Außerdem peinigten ihn Schmerzen in Hüfte und Schulter, die er vorher weniger stark wahrgenommen hatte. Er merkte, dass jemand an ihn herantrat. Es konnte aber nicht Gaidaron sein. Die Person strömte einen starken Schweißgeruch aus, als habe sie sich lange Zeit nicht gewaschen. Mit welchen Leuten umgab sich Gaidaron? Oder hatte er Folterknechte gedungen, weil er sich scheute, selbst Hand anzulegen?
Hände legten sich fast scheu an seine Hüften. Die Person sagte etwas. Es hörte sich an wie »verzeih mir, Bruder«, aber da musste sich Rastafan getäuscht haben. Kurz darauf spürte er abermals das vertraute Gefühl, als ein harter Schwanz in ihn hineinglitt. Der Mann fickte ihn, nichts weiter. Und nicht einmal schlecht. Der Vorgang war nun dank Gaidarons wohltätiger Salbung nicht mehr schmerzhaft. Das Geschäft war nach wenigen Augenblicken erledigt. Rastafan konnte sich keinen Reim darauf machen. Er war jedoch fest davon überzeugt, dass Gaidaron sich in der Nähe aufhielt und zuschaute.
Still hatte sich der Mann entfernt. Wo hatte Gaidaron den aufgelesen? Diesmal musste Rastafan nicht lange warten. Ein weiterer Mann trat an ihn heran. Obwohl er genauso stank, musste es ein anderer Mann sein, denn so schnell hätte der Erste seine Manneskraft nicht wieder erlangt. Es geschah nichts, was Rastafan erschüttert hätte. Er wurde abermals geschändet, was seine Lust erneut entfachte. Da er wusste, wie hilflos er ihr ausgeliefert war, begrüßte er sie nicht. Aber er war nicht Herr über sie. Auch dieser Mann hatte etwas gemurmelt, nur leiser, sodass Rastafan wieder nichts verstand. Er war ausdauernder als der Erste, und Rastafans Geschlecht schwoll an. Seine Gedanken bewegten sich weg von seinen gedehnten Muskeln hin zu seinem Gemächte, das er bis jetzt für seinen Freund gehalten hatte, das ihn aber auch gehörig quälen konnte.
Der zweite Mann wurde von einem Dritten abgelöst, und dieser von einem Vierten. Inzwischen hatten sich seine Hüften an der Tischkante wundgestoßen. Rastafan dämmerte allmählich, was hier mit ihm geschah. Die Schändung sollte nicht aufhören, sich ständig wiederholen, bis er – ja was? Bewusstlos wurde? Nicht einmal Rastafan verfügte hier über genügend Erfahrung. Das entsprang
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