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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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wir uns verstanden?«
    »Je nun, wann dünkt es dich denn gut?«
    »Lass dich überraschen, Rastafan. Aber rechne ständig damit.«
    »Ständig? Wie meinst du das? Mitten in der Audienz vielleicht?«
    »Halte mich nicht für einen Trottel. Ich weiß schon, was ich will und wann ich es will, und du wirst es rechtzeitig erfahren.«
    Als Gaidaron Anstalten machte, sich zu erheben, kam ihm Rastafan zuvor und griff sich den Hut. »Du willst schon gehen? Hier. Vergiss nicht dein wichtigstes Stück.«
    Gaidaron nahm den Hut mit schmalem Lächeln entgegen. »Mein wichtigstes Stück sollst du bald kennenlernen.«
    »Ich hoffe, du sprichst von deinem klugen Kopf, Gaidaron«, erwiderte Rastafan mit milder Stimme, während er ihn zur Tür begleitete. »Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.«
    Gaidaron erwiderte nichts und rauschte hinaus. Mein Schweigen ist kein so scharfes Schwert, wie ich glaubte, denn wir brauchen uns gegenseitig, und Rastafan weiß das. Aber, beruhigte er sich, ein scharfer Dolch ist mein Wissen allemal.

18
    Sobald Lacunar erfahren hatte, auf welchem Weg er die Pyramide betreten konnte, hatte er seine Angriffspläne aufgegeben. Caelian hatte ihm den Weg zum Teich und den Trampelpfad genau beschrieben und ihm versichert, dass es ohne Weiteres möglich sei, sich ihm unbemerkt zu nähern. Der Teich und seine Umgebung seien völlig menschenleer gewesen.
    Unter diesen Umständen war es einfacher, sich allein auf den Weg zu machen, Radomas zu umgehen und hinter seinem Rücken die Sache anzupacken. Lacunar wollte die Krüge mit eigenen Augen sehen und sich ein Bild von der Lage machen. Wie er danach weiter vorgehen wollte, hing von den Umständen ab. Nur zwei Männer sollten ihn begleiten: Fedrajor und Ameron, zwei Gefährten, die er schon lange kannte und auf die er sich verlassen konnte.
    Caelian sah ihn mit gemischten Gefühlen ziehen. War es richtig gewesen, ihm das Versteck zu verraten? Nein, natürlich nicht, aber er hatte seinem Vater nicht dreist ins Gesicht lügen können, das war ihm einfach nicht möglich gewesen. Er schüttelte seine Bedenken ab. Kurz nachdem sein Vater Araboor verlassen hatte, machte er sich auf den Weg, um Jaryn zu holen.
    Dieser war von den einfachen Leuten freundlich aufgenommen worden. Der ehemalige Sonnenpriester fühlte sich wohl bei dem großen, etwas poltrigen Schmied, seiner zierlichen Frau und zwei erwachsenen Söhnen, die dem Vater zur Hand gingen. Außerdem war das Haus noch bevölkert mit Großeltern, Tanten, Neffen und Nichten. So ein Familienleben hatte Jaryn noch nicht kennengelernt, und es gefiel ihm ausnehmend gut. Deshalb war ihm die Zeit nicht lang geworden.
    Jetzt saß er mit Caelian in seiner kleinen Kammer und hörte sich an, was sein Freund zu sagen hatte. Als er jedoch erfuhr, dass dieser seinem Vater das Geheimnis der Pyramide verraten hatte, fuhr er Caelian wütend an: »Bist du des Wahnsinns? Wie konntest du das tun? Du hast mit deinem Geplapper die Tore zur Unterwelt aufgestoßen.«
    Caelian war blass geworden. »Was du da redest, übertreib doch nicht. Es ist nur mein Vater, der darum weiß, nicht Razoreth.«
    Jaryn fasste sich stöhnend an den Kopf. »Du weißt sehr gut, dass dein Vater in seinem Herzen nichts als ein besserer Räuber ist. Das Gold ist für ihn lediglich ein Mittel, seine Macht zu vergrößern. Radomas wird da nicht stillhalten, und es wird zum Krieg kommen. Das ist so unvermeidlich wie der Sonnenuntergang.«
    Caelian senkte beschämt den Kopf. Es tat ihm weh, von Jaryn so angefahren zu werden. »Was hätte ich denn tun sollen?«, murmelte er. »Er wusste doch schon fast alles.«
    »Nichts wusste er!«, schäumte Jaryn. Er stand auf und lief unruhig in der Kammer umher. »Die Sache mit der Tafel, weshalb musstest du ihm die verraten? Niemand hätte die Krüge entdeckt, niemand!«
    »Aber in der Pyramide nützt das Gold auch niemandem«, gab Caelian trotzig zur Antwort. »Man kann viel Gutes damit tun.«
    »Ja. Genau das hat dein Vater vor. Die Armen zu speisen!« Jaryn trat dicht vor Caelian hin. »Begreifst du denn nicht, dass das Gold in den Händen falscher Männer wie tödliches Gift wirkt?«
    Caelian erhob sich, um seinem vorwurfsvollen Blick auszuweichen, und ging ein paar Schritte. Er wusste, dass Jaryn mit allem, was er sagte, recht hatte. Wie hatte es passieren können, dass er so redselig gewesen war? Sie hatten Wein getrunken und waren sich an dem Abend näher gekommen als jemals zuvor, verboten nah. Hatte er in seinem

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