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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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minder intakte Grabkapelle freigelegt, in den Nischen des inneren Hofes standen Uschebti-Statuetten Verstorbener, die der Königssohn in der Totenwelt anrief, um ihre Dienstleistungen zu erbitten. In den Gängen zu den unterirdischen Kammern wurden weitere acht bemalte Uschebti gefunden. Lord Carnarvon war begeistert – und in seinem Plan, seiner Passion weiterhin nachzugehen, bestärkt. Er verbrachte Tage damit, alles, was er entdeckt hatte, zu Dokumentationszwecken zu fotografieren. Außerdem schenkte er dem Britischen Museum in London einen Opfertisch aus Kalkstein. Lord Carnarvon wusste, dass er für weitere Projekte in Ägypten auf professionelle Hilfe und die sachkundige Deutung eines Experten angewiesen war. Schenkungen antiker Artefakte waren ein hervorragendes Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen. Letztendlich wurde Dr. Wallis Budge vom Britischen Museum ein enger Freund, der die Carnarvons häufig in London und in Highclere besuchte.
    Unterdessen gingen bei Gaston Maspero wiederholt diskreditierende Briefe von seinem in Luxor ansässigen Aufsichtsbeamten Arthur Weigall über Lord Carnarvons Vorgehensweise bei seinen Ausgrabungen ein. Aus diplomatischen Gründen und um Lord Carnarvons Erfolgsaussichten zu steigern, schlug Maspero Carnarvon vor, Howard Carter als Aufseher und Ratgeber bei seinen weiteren Projekten hinzuzuziehen. Rückblickend ist dieser Vorschlag als das bedeutendste Ereignis während Carnarvons Aufenthalt in Ägypten im Jahr 1907 anzusehen, wurde damit doch der Grundstock für die spätere Freundschaft der beiden Männer gelegt. Die Zusammenarbeit zwischen Carnarvon und Carter, die 14 Jahre andauern und schließlich zur Entdeckung des Grabs von Tutanchamun führen sollte, durch die ihrer beider Namen jedem, der an der Kultur Altägyptens interessiert war, im Gedächtnis blieben, begann zwei Jahre später.
    Der 1874 in London geborene Howard Carter war der Sohn eines auf Tiermalerei spezialisierten Künstlers. Seitdem er im Alter von 17 Jahren als talentierter junger Zeichner nach Ägypten gekommen war, hatte er fast ununterbrochen dort gelebt. Er stieg zu einem der größten Experten in seinem Bereich auf, 1905 jedoch setzten harte Zeiten für ihn ein. In diesem Jahr trat er von seinem Posten als Oberinspektor der Altertümerverwaltung, den er seit 1899 bekleidet hatte, zurück. Da er in einer Auseinandersetzung zwischen französischen Urlaubern und ägyptischen Wächtern an einer Ausgrabungsstätte für die Ägypter Partei ergriff, wurde seine Position untragbar.
    1909 engagierte Lord Carnarvon Carter für sein Projekt in Luxor und bezahlte ihm ein Gehalt. Im darauffolgenden Jahr ließ er für ihn ein Haus errichten, das als »Castle Carter« bekannt wurde. Carnarvons Anliegen war, Carter in ausreichender Form abzusichern, damit dieser sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Er richtete in dem Haus auch eine Dunkelkammer ein, die für seine fotografische Dokumentation äußerst nützlich war. Außerdem würde sich Castle Carter als angenehmer Zufluchtsort für die Mittagspause erweisen. Carter war über die Unterstützung durch einen großzügigen Finanzier und ehrgeizigen Kollegen hocherfreut. Ungeachtet ihrer unterschiedlichen sozialen Herkunft schmiedeten die beiden Männer ein enges, erfolgreiches Bündnis und wurden die besten Freunde.
    Lord Carnarvon war von der glücklichen Wendung des Schicksals begeistert. Er liebte die kostbaren Artefakte, die er entdeckte, und erwarb sich schon bald ein Renommee für seinen Sammlerblick. »Wenn ich ein Objekt kaufe … ist für mich nicht der Wert aufgrund seiner Seltenheit oder seines schieren Alters von ausschlaggebender Bedeutung, sondern die Freude an seiner Schönheit.« Doch er war auch keineswegs nur Ästhet. Das Buch, das er zusammen mit Howard Carter über ihre fünf Jahre andauernden Ausgrabungsarbeiten in Theben schrieb, war ein ernsthaftes Werk, das, mit Lord Carnarvons Fotos illustriert, von der Oxford University Press veröffentlicht wurde. Obwohl er von vielen als Eigenbrötler angesehen wurde, war er bei den Einheimischen, die ihm den Spitznamen »Lordy« gaben, sehr beliebt. Lord Carnarvon war immer höflich – er war einer der letzten Gentlemen unter den Ausgrabungsleitern.
    Almina teilte die Leidenschaft ihres Mannes für erlesene Schönheit und freute sich über alle Maßen darüber, dass sie jetzt endlich konkrete Ergebnisse und eine Fülle fantastischer Schätze sahen. Doch Almina wäre nicht Almina gewesen,

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