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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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Anwesens und mit hervorragenden Speisen versorgt, auf ihren Zimmern. Basil Jones, einer der Patienten, ließ Almina später in einem Brief wissen: »Man wird auf märchenhafte Weise gesund, egal, wie schwer die Verletzungen sein mögen.« Er war der erste von vielen Soldaten, die sich lobend über die charmanten Schwestern äußerten, und hob dabei eine »ganz wundervolle« Schwester Bowdler hervor. Die Patienten bedankten sich immer wieder bei Almina, dass sie ihnen ihr Anwesen zur Verfügung stellte und dass sie, wie John Pollen, einer der Männer, es formulierte, sich »persönlich um die vielen kleinen Dinge kümmerte, die ein Haus zu einem Zuhause machen«.
    Lady Carnarvon teilte jedem Patienten eine Krankenschwester zu, die dessen Füße wusch, die Wunden verband und Trost spendete. Zugleich wollte sie sich selbst unmittelbar in die Pflege der Verwundeten einbringen und genoss ihre Visiten, bei denen sie sich detailliert über das Befinden ihrer Schützlinge informierte, sehr. Oft nahm sie den Earl bei ihren Runden mit, um diesen mit den Patienten bekannt zu machen. Patienten, die auch schon in jener frühen Phase des Krieges »nervlich … völlig zerrüttet waren«, berichteten später davon, wie viel Freude ihnen die Besuche Lord Carnarvons bereitet hätten. Almina ermunterte auch die Angehörigen der Männer, sie in Highclere zu besuchen. Samstag war Besuchstag. Alle diese Bemühungen zielten darauf ab, einen bewussten Kontrapunkt zu der Anonymität großer Krankenhäuser zu setzen und sich in bestmöglicher Weise um die Patienten zu kümmern.
    So vorbildlich Alminas Pflegekonzept war, so kostspielig war seine Umsetzung. Tatsächlich erwies es sich als dauerhafte Belastung für die Rücklagen Sir Alfred de Rothschilds. Sir Alfred machte das nichts aus. Abgesehen von dem für die Familie typischen Engagement für wohltätige Zwecke und Alfreds großem Patriotismus, betätigte sich der Bankier auch als Krankenhausverwalter. Bis zu seinem Tod bekleidete er 31 Jahre lang das Amt des Schatzmeisters des Queen Charlotte’s Hospital. Als sich Almina einige Wochen nach der Eröffnung ihres Krankenhauses einen Tag freinahm, um erneut New Court aufzusuchen und ihren Vater um weiteres Geld zu bitten, war Alfreds milder Protest reine Routine. »Liebling, ich habe dir erst letzten Monat 25 000 Pfund gegeben. Was um alles in der Welt hast du damit gemacht? Ich weiß, es ist alles für den guten Zweck, aber bitte sei umsichtig.« Almina sicherte dies zu, steckte weitere 10 000 Pfund ein und kehrte damit nach Highclere zurück, um ihre weiteren Pläne in die Tat umzusetzen. Im Hinblick auf den Verlauf des Krieges konnte sie alles gebrauchen, was sie bekam.
    Am 22. Oktober leisteten Lord und Lady Carnarvon Unterstützung bei einer bewegenden Massenveranstaltung in Newbury, bei der neue Männer für die Armee angeworben werden sollten. Im ganzen Land war man sich der ernsten Lage bewusst und obwohl die Rekrutierung von Soldaten rasch voranschritt, wurden immer mehr Truppenmitglieder benötigt. Lord Charles Beresford, ein Admiral, Parlamentsmitglied und großer Marineheld, der niemals ohne seine Bulldogge in der Öffentlichkeit auftrat, gesellte sich zu den Carnarvons auf die Rednertribüne. Lord Carnarvon eröffnete in seiner Funktion als High Stewart von Newbury die Versammlung und gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass dieser Großbritannien aufgezwungene Krieg bald vorüber sein würde, wenn die Nation standhaft blieb. Dann rief Lord Beresford die Zuhörer auf, ihren Teil beizutragen, und bekräftigte die Einschätzung, dass alle jungen Männer, die sich zum Dienst an der Waffe meldeten, nach der Erfüllung ihrer Vaterlandspflicht Weihnachten wieder zu Hause verbringen könnten. Lord Beresford blieb über Nacht in Highclere, da zu jenem Zeitpunkt noch nicht alle Betten belegt waren.
    Unterdessen kämpfte das britische Expeditionskorps in der Ersten Flandernschlacht an der belgischen Kanalküste. Der Druck auf die Westfront hatte sich verstärkt, nachdem die Russen an der Ostfront eine schwere Niederlage erlitten hatten. Zwar konnten die Alliierten die Stellung halten, jedoch war bereits deutlich abzusehen, dass dieser Krieg, in dem die verfeindeten Parteien jeweils über eine Million Männer in Schützengräben positioniert hatten, nicht bis Weihnachten vorüber sein würde.
    Die Carnarvons erfuhren, dass Winifreds Neffe, Bar Maitland, von einer Granate tödlich getroffen worden war. Daraufhin meldete sich dessen

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