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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Es waren zwei Diener erforderlich, um David an der aus italienischem Marmor gefertigten Statue des 4. Earls und dessen Schwester Eveline vorbei, die geschmückte, mit Teppichen ausgelegte Treppe hinauf und an den flämischen Gobelins aus dem 17. Jahrhundert entlang in sein Zimmer zu bringen. Dort halfen ihm die Krankenschwestern dabei, sich zu waschen. Er war noch immer mit dem getrockneten Schmutz des Schlachtfelds bedeckt, und seine Kleidung musste entfernt und verbrannt werden. Ein Pyjama und ein Morgenmantel wurden ihm zur Verfügung gestellt. Als David gesäubert und bequem untergebracht war, besuchten ihn Almina und Dr. Johnnie zur Visite.
    Sein Fuß sah schlimm aus: Er war angeschwollen und dunkel verfärbt, und jede Berührung verursachte schreckliche Schmerzen. Doch Almina hatte entschieden, Amputationen, wann immer möglich, zu vermeiden. Ihrer Ansicht nach wurde diese Maßnahme zu häufig und überwiegend aus Bequemlichkeit der Ärzte statt zum Wohle der Patienten angewandt. Auf dem Schlachtfeld war es oft eine Frage von Leben oder Tod, doch da in Highclere eine wesentlich geringere Infektionsgefahr bestand, hielt sie es für richtig, die Zahl der Amputationen zu reduzieren.
    Almina wusch und verband Davids Fuß jeden Tag und suchte ihn bei den Mahlzeiten auf, um sicherzustellen, dass es ihm an nichts fehlte. Die exzellente Pflege zahlte sich aus – nach einer Woche konnte er aufstehen und sich nach draußen setzen, bald bewegte er sich mit Krücken fort. Als einige Freunde David besuchten, erkannten sie ihn kaum wieder, so eingefallen war sein Gesicht von den Folgen der Ruhr und der mentalen Erschöpfung. Doch er genas körperlich und seelisch. Er schrieb an seine Familie: »Es kann keinen größeren Trost geben, als über das kühle grüne Gras zu spazieren und unter den Zedern zu sitzen.«
    Tatsächlich täuschte sich David in dieser Hinsicht. Einem anderen glücklichen Patienten wurde durch die Zuwendung von Highcleres Liebling, einer besonders hübschen Krankenschwester mit kastanienrotem Haar, größerer Trost zuteil. Porchy, zu jener Zeit ein 17-jähriger Schuljunge, der sich selbst ein wenig in die Schwester verliebt hatte, erzählte immer wieder gerne davon, wie Almina eines Abends bei ihrer Visite den glücklichen Major George Paynter aus dem Regiment der Scots Guards, in den Armen der Krankenschwester entdeckte. Almina zog sich taktvoll zurück, rief am nächsten Morgen die Krankenschwester zu sich. Offenbar hatte Alminas Passion für ganzheitliche Heilmethoden ihre Grenzen. »Ich fürchte, meine Liebe, Sie müssen uns verlassen. Ich kann solches Betragen bei meinen Schwestern nicht dulden. Es muss eine große Belastung für das Herz des Patienten gewesen sein. Er hätte dabei sterben können!« Zum großen Bedauern der Patienten verließ die flammende Schönheit das Anwesen.
    David hatte sich schon bald gut genug erholt, um entlassen zu werden. Am 4. November musste er sich bei den medizinischen Leitern des Militärs einfinden. Er verließ Highclere nur ungern, musste jedoch für die nächsten Patienten Platz machen und den Verantwortlichen Bericht erstatten. Ihm wurde ein Monat Urlaub zugestanden, bevor er sich erneut melden musste, also machte er sich auf nach Irland. Die Reise erwies sich für seinen Fuß als zu übereilt und zu anstrengend, und er wurde in Dublin wieder in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort verbrachte er vier Wochen, bis er entlassen wurde und schließlich sein Zuhause erreichte. Dort erhielt er nach zwei Wochen ein Telegramm mit der Aufforderung, sich zur Musterung beim Sanitätsdienst einzufinden. Diesmal wurde David als tauglich eingestuft und angewiesen, sich sofort bei den Irish Rifles zum Dienst zu melden.



KAPITEL 13
Ein Krankenhaus im Umbruch
    Weihnachten 1915 stand vor der Tür, doch Almina hatte nicht die Energie, sich um die Festlichkeiten zu kümmern. Das Krankenhaus war ein Erfolg: Sie konnte sehen, wie gut es ihren Patienten tat, und Dankbarkeit in ihren Briefen lesen. Sie unterrichtete einen ausgewählten Stab von Krankenschwestern und engagierte die besten Ärzte ihrer Zeit, die wegweisende Operationsmethoden einführten, durch die zahllosen Menschen das Leben gerettet wurde. Almina verfügte über die finanziellen Mittel, es ihren Angestellten zu ermöglichen, den Patienten größte Fürsorge zukommen zu lassen. Sie gewann die Anerkennung der für den Süden zuständigen Verantwortlichen der Armee, die

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