Lady Daphnes Verehrer
hinzuknien.
Sie war verwirrt und frustriert, als sie sich unversehens aufrecht kniend dem Kopfende des Betts zugewandt sah. »Ich will nicht hier knien. Ich will, dass Sie mich wieder auf die Art und Weise liebkosen, die mich zum Wahnsinn …«
Er schmiegte sein Gesicht an ihres und legte ihre Hände auf das Kopfbrett. »Schelten Sie mich etwa schon wieder? Ausgerechnet jetzt?« Er lachte leise und schob ihre Knie auseinander. »Der Himmel ist nicht mehr fern, das verspreche ich. Es wird sein wie letztes Mal, nur besser.«
»Das halte ich für unwahrscheinlich«, sagte sie in Richtung Wand. »Es hat etwas für sich, bei Dingen zu bleiben, die sich bewährt haben, besonders wenn das Ergebnis so eindrucksvoll … Oh!« Sie schaute schockiert nach unten, wo sein Kopf plötzlich auf dem Kissen zwischen ihren Knien ruhte.
Sie schloss die Augen. Das war einfach zu unanständig. Im nächsten Moment durchfuhr sie ein Schauder der Erregung, als er sie endlich berührte. Dann noch einer und noch einer, bis sie sich an das Kopfbrett klammern musste, um nicht vor Wonne zusammenzubrechen. Eine ungeheure Spannung breitete sich in ihrem ganzen Körper aus, dann sammelte sie sich wieder und sank zu der Stelle herab, wo er sie berührte, und machte sie noch empfindsamer.
Es geschah immer wieder, bis sie kaum noch atmen konnte und fast geweint hätte. Als sie dachte, sie würde sterben, und kurz davor war, ihn anzuflehen, damit aufzuhören, veränderte sich das Wonnegefühl. Es durchflutete sie nicht mehr, sondern konzentrierte sich auf den Punkt, dem ihre glühende Begierde entsprang. Er liebkoste sie mit dem Mund, neckte sie mit der Zunge und trieb ein teuflisches Spiel mit ihr.
Da begann sie schließlich zu flehen, in Gedanken und wahrscheinlich auch laut; sie wusste es nicht. Sie vermochte die anhaltende Spannung nur mit Stöhnen und Seufzen zu lindern, bis ihr Körper sich endlich ergab. Und dann kam der Augenblick; die Erlösung, nach der sie sich so sehnte, und ihr entfuhr ein Freudenschrei.
Nun zog er sie von dem Kopfbrett weg und bettete sie neben sich. Als er sich auf sie legte, umklammerte sie abermals seine Schultern. Dann spürte sie, wie er langsam in sie eindrang, während ihr Körper noch pulsierte, bis er sie schließlich vollkommen ausfüllte.
Einen Moment lang rührte sich nichts mehr. Weder er noch sie. Sie öffnete die Augen. Er blickte mit angespannter Miene in ihr Gesicht. Sie wusste, er wollte sich vergewissern, dass diese eigenartige Angst nicht wieder lebendig wurde.
Er musste genug gesehen haben, um sich dessen sicher zu sein – oder er konnte nicht länger warten. Er hob ihr linkes Bein, legte es über seine Hüfte und drang noch tiefer in sie ein. Dann zog er sich zurück, um gleich wieder vorzustoßen. Zunächst behutsam, dann energischer. Sie hatte nichts dagegen. Sie war von einer gewaltigen Lust erfüllt, und es fühlte sich gut und richtig an, ihn in sich zu haben.
Später, als der Rausch verflog und Daphne in seinen Armen lag, wurde ihm bewusst, dass er das Kondom nicht benutzt hatte, das in dem Buch auf dem Nachttisch versteckt war.
Wie nachlässig von ihm! Die Ärzte behaupteten beharrlich, sie seien nur dazu da, Krankheiten vorzubeugen, aber jeder Idiot wusste, dass sie auch einem anderen Zweck dienten. Gerade an diesem Abend wäre es wichtig gewesen, aus beiden Gründen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen; zu Daphnes Sicherheit.
Er dachte über seinen merkwürdigen Fehler nach und darüber, was er bedeuten konnte, was wiederum zu der Überlegung führte, was er dieser Frau schuldig war und was nicht. Er musste sich zwingen, sich damit zu beschäftigen, denn im Grunde wollte er sich nicht in dieses Thema vertiefen. Kaum hatte er angefangen, darüber nachzudenken, wurde ihm bereits klar, dass Vorkehrungen gegen eine Schwangerschaft eigentlich nicht erforderlich gewesen waren.
Die Gründe dafür schienen ihm unleugbar zu sein. Ebenso die unvermeidlichen Folgen. Es lag vielleicht daran, wie zufrieden er in diesem Moment war, dass diese Folgen ihm nicht annähernd so schrecklich vorkamen wie es hätte sein sollen.
»Wenn wir in London sind, werde ich eine Sondergenehmigung erwirken«, sagte er. »Unsere gemeinsamen Freunde können dabei sein und Ihre ›Schwestern‹, wenn Sie wollen, aber mir wäre es lieber, wenn wir die langweilige Verwandtschaft außen vor lassen.«
Sie hatte gedankenverloren mit seinen Brusthaaren gespielt, aber nun erstarrte sie, als hätte sie der Schlag getroffen;
Weitere Kostenlose Bücher