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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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wohnen«, sagte Castleford. »Summerhays’ Bruder kommt zurück, da wird es bei ihm ziemlich voll werden. Und ich habe auch keine Lust, ständig um der Diskretion willen irgendwelche Possen zu treiben. Ich werde meine Diener anweisen, eine alte Verwandte von mir herzubringen, falls Sie darauf bestehen, den Schein zu wahren.«
    »Ich bin damit einverstanden, Sie erst einmal nach Hause zu begleiten. Darüber, wo ich wohne, reden wir, nachdem wir uns frisch gemacht haben«, entgegnete Daphne.
    Nun war auf jeden Fall nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Gespräch. Castleford war nämlich gerade sehr von sich eingenommen. Es hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass er sie im Verlauf der Heimreise in der Kutsche vier Mal in Verzückung versetzt hatte. Er hatte ihr lediglich in diesem Moment den Vorschlag gemacht, bei ihm zu wohnen, weil er dachte, sie wäre noch zu benommen, um klar denken zu können.
    Es war natürlich völlig ausgeschlossen. Nun, da sie wieder zurück in London waren, würde das Danach unaufhaltsam näher rücken. Es fiel ihr immer schwerer, darüber nachzudenken; ja, es war sogar schmerzhaft. Sie wusste aber, dass er, wenn es so weit war, die ungeheure Indiskretion bedauern würde, die er im Sinn hatte.
    Er reagierte nicht darauf, dass sie ihm nicht gänzlich zustimmte. Seiner Miene nach zu urteilen ging er einfach davon aus, dass er seinen Willen – wie immer – bekommen würde.
    Da er sich nicht die Mühe gemacht hatte, seine Rückkehr anzukündigen, sorgte ihre Ankunft vor dem Haus für Überraschung und einige Verwirrung. Während die Bediensteten hin- und hereilten, bedachten sie ihren Herrn mit besorgten Blicken.
    Der Butler nahm Castleford gleich in der Empfangshalle beiseite, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Zunächst hörte Castleford ihm gelangweilt zu. Dann verfinsterte sich seine Miene. Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, blickte er drein wie an einem Dienstag.
    »Verflucht noch eins! Ich habe ihm nicht gesagt, er soll zurückkommen, und schon gar nicht mit einem Gast!«
    »Es war eine höchst unangenehme Situation, Eure Hoheit. Er hat Befehle erteilt wie ein … nun, als wäre er Sie.«
    »Wo ist dieser aufsässige Bursche?« Castleford schaute zu Daphne, die ein paar Meter weiter wartete. Nun stand gewaltiger Ärger ins Haus. Was hatte sich Edwards nur dabei gedacht, Miss Johnson mitzubringen? Er ging davon aus, dass es sich bei dem namenlosen Gast um sie handelte.
    »Er ist oben im Erkerzimmer, Sir.« Der Butler kniff die Lippen zusammen und erlaubte sich, sein Missfallen mimisch zu bekunden. »Und, Sir, er trägt eine Pistole bei sich.«
    Castleford seufzte, aber seinen Zorn wurde er auf diese Weise nicht los. Dass er auf dem Land ein paar Eindringlinge hatte vertreiben müssen, war Edwards offensichtlich zu Kopf gestiegen. Beschränkt auf sein eigenes Urteilsvermögen hatte er die schlimmstmögliche Entscheidung getroffen.
    Er ging zur Treppe und spürte einen Schatten hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, dass Daphne ihm folgen wollte.
    »Bleiben Sie hier. Oder auf der Terrasse. Oder …« Er warf verärgert die Arme in die Luft. »Oder sonst wo, aber kommen Sie nicht nach oben.«
    »Warum?«
    »Weil ich es befehle.«
    Das amüsierte sie so sehr, dass sie kichern musste.
    Der Butler, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte, hob die Hand, um Castleford auf sich aufmerksam zu machen. »Hoheit, ich vergaß zu erwähnen, dass Mr Edwards gestern einen Brief per Boten an Lady Hawkeswell geschickt hat. Sie ist sofort hergekommen und hat Mr Edwards und seinen Gast besucht.«
    Daphnes Belustigung schwand und sie legte beunruhigt die Stirn in Falten.
    »Sehr aufmerksam von Ihnen, es durch das ganze Haus zu brüllen, Sie Narr«, sagte Castleford. »Wenn Sie noch einmal so indiskret sind, degradiere ich Sie zum einfachen Lakaien. Oder zum Laufburschen.«
    Der Butler wurde rot und schrumpfte sichtlich zusammen. Castleford ging die Treppe hoch. Leise, eilige Schritte folgten ihm.
    »Mr Edwards ist hier?«, fragte Daphne von hinten. »Und er hat Verity kommen lassen? Was ist passiert? Da er bei mir zu Hause war, habe ich wohl das Recht, es zu erfahren.«
    Er ging einfach weiter. Es konnte sie sowieso nicht mehr daran hindern mitzukommen. Jetzt musste Edwards sich selbst vor ihrem Zorn schützen, so gut er konnte.
    Er schritt durch den großen Salon zu der Tür zum Erkerzimmer. Als er hineingehen wollte, stellte er fest, dass die Tür verriegelt war.
    »Edwards,

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