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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Fakten zu ignorieren, so brauche ich sie zunächst. Wir müssen zum Beispiel kalkulieren, wie viel ich an Einnahmen verliere, wenn ich Ihnen das Anwesen lasse.« Er gähnte beinahe. »Das sollte nicht so lange dauern.«
    »Es könnte ein Jahr dauern, wenn Sie sich nur ein Mal in der Woche um geschäftliche Dinge kümmern.«
    »Sie übertreiben. Sie hatten ja auch gesagt, es würden die Dienstage eines ganzen Jahres vergehen, bevor Sie meinetwegen noch einmal erröten, aber bereits heute, weniger als zwei Wochen später, ist es schon mehrmals passiert.«
    Seine Bezugnahme auf den Abend im Gewächshaus trieb ihr abermals die Röte ins Gesicht. Es bereitete ihr Sorgen, dass er sie so leicht und oft dazu bringen konnte, zu erröten. Das konnte sonst niemand.
    Sie brachte das Gespräch wieder auf das, was für sie entscheidend war. »Ich wüsste gern sehr bald, wo ich stehe, wenn möglich. Wenn ich ausziehen muss, wäre es für die Pflanzen besser, wenn ich es im Herbst tun könnte, und es kann auch eine Weile dauern, bis ich ein anderes geeignetes Anwesen finde.«
    »Mrs Joyes, drängen Sie etwa darauf, dass ich mich heute, an einem Dienstag, entscheide, wo Sie mich gerade noch dafür gerügt haben? Sie verwirren mich.«
    »Es ist sehr beunruhigend, wenn man nicht weiß, ob man seinen Wohnsitz und seine Existenzgrundlage verliert. Ich möchte Sie natürlich nicht zu einer unbesonnenen Entscheidung drängen, wäre Ihnen aber dankbar, wenn Sie sie beizeiten treffen könnten.«
    Er stand auf und schritt im Raum auf und ab. Schließlich verschränkte er die Arme vor der Brust und seufzte schwer. Es sah aus, als sei er im Begriff, etwas zu sagen, das er schon im Vorhinein bedauerte. »Ich denke, ich könnte mich ausnahmsweise einmal, damit Sie sich nicht so lange beunruhigen müssen, an einem anderen Tag als einem Dienstag mit dieser Angelegenheit befassen.«
    »Oh, vielen Dank, Sir.«
    »Allerdings möchte ich meine Zeit nicht vergeuden und mich durch diese Sache nicht über Gebühr von anderen Dingen abhalten lassen. Falls sich eine Frage ergibt, zu deren Klärung wir Ihre Hilfe benötigen, brauche ich eine schnelle Antwort. Wenn sich neue Entwicklungen ergeben, möchte ich die Dinge umgehend klären, damit sie mich nicht die ganze Woche verfolgen.«
    »Ich verspreche Ihnen, dass ich, wenn Sie oder Mr Goodale mir schreiben, postwendend antworten werde.«
    »Das genügt nicht. Es wäre besser, wenn Sie einfach in London bleiben, solange wir damit beschäftigt sind. Dann können Sie sofort reagieren.«
    Sein Vorschlag überraschte sie. Er sah sie an, und seiner Miene nach zu urteilen ging er davon aus, dass sie ihm entgegenkam, wie er ihr entgegengekommen war.
    »Das ist unmöglich. Ich habe auch Pflichten. Ich kann mein Geschäft nicht allein lassen.«
    »Miss Johnson könnte sich doch gewiss für kurze Zeit um die Blumen und Pflanzen kümmern. Sie sollten sich in Ihrem eigenen Interesse ein Quartier in der Stadt nehmen. So lässt sich alles viel schneller regeln. Und Sie wären hier, um Einfluss auf meine Entscheidung nehmen zu können. Es überrascht mich, dass Sie nicht erkennen, wie vorteilhaft das für Sie wäre.«
    Sie suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür, dass es ihm Spaß machte, sie in die Enge zu treiben, doch sie sah nur die Miene eines Herzogs, der sie für so dumm hielt, nicht zu erkennen, dass er ihr den Weg zum Sieg ebnen wollte.
    »Wie lange wird es denn Ihrer Meinung nach dauern?«
    »Eine Woche, vielleicht zehn Tage, aber länger gewiss nicht.«
    Sie war zwar misstrauisch, aber wenn es die Dinge beschleunigte und sie sogar seine Entscheidung beeinflussen konnte … »Ich denke, ich könnte Celia – Mrs Albrighton – um ein Zimmer in ihrem Haus bitten.«
    Er kehrte zu seinem Sessel zurück und machte es sich äußerst bequem. »Ich glaube nicht, dass es ihrem frischgebackenen Ehemann gefallen würde. Zudem wohnt sie in der Nähe des Bedford Square, nicht wahr? Das ist zu weit entfernt und unpraktisch. Es ist besser, wenn Sie hier wohnen, als mein Gast.«
    Sie ließ sich von seiner Unschuldsmiene nicht zum Narren halten. Sie hatte schon geahnt, was für ein Spiel er spielte, und mit dem letzten Satz hatte er seine Karten aufgedeckt.
    »Wenn mir auch nur im Geringsten an meinem Ruf gelegen ist, sollte ich besser nicht in diesem Haus bleiben, Hoheit.«
    Er lächelte verschmitzt und hatte plötzlich wieder viel mehr Ähnlichkeit mit dem Mann, der sie besucht hatte. »Ich vergaß, dass Mrs Joyes sich

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