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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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sie nun gut oder schlecht für sie gewesen wäre. »Wie klug von Ihnen, Sir.«
    Er neigte den Kopf. »Ich bemühe mich, meinen Klienten gute Dienste zu leisten und sie nach bestem Wissen zu beraten.«
    »Hören Sie auf, sich zu beweihräuchern, Goodale«, sagte Castleford. »Es ist äußerst ermüdend. Sie sind nur aus einem Grund hier, also machen Sie schon weiter.«
    »Gewiss doch. Selbstverständlich.« Mr Goodale stellte sich vor ihr auf und rollte das Papier aus, das er bei sich hatte. Er hielt es hoch, sodass seine Nase, die Augen und sein kahles Haupt oben herausschauten und sein dicker Bauch zur Stütze für das untere Ende wurde.
    Es war eine Landkarte.
    »Ich habe das hier eigens für unser Gespräch anfertigen lassen, Mrs Joyes«, sagte er. »Wie Sie sehen, ist alles vergrößert und viel besser erkennbar als auf Karten von normaler Größe.«
    Er schaute den Herzog Lob heischend an. Als es ausblieb, sprang Daphne ein. »Wie clever von Ihnen, Sir. Ich muss gestehen, die meisten Karten sind so klein, dass sie für mich völlig unentzifferbar sind.«
    »Für mich auch! Daher meine Idee, es uns beiden zu erleichtern. Ich habe die Karte selbst gezeichnet und denke, dass auch der Maßstab in etwa korrekt ist. Besonders stolz bin ich auf …«
    »Machen Sie weiter, Mr Goodale!«
    »Natürlich, Hoheit. Also, sehen Sie, Mrs Joyes, das hier ist Cumberworth.« Er wies auf eine Ansammlung von Quadraten und Rechtecken unten rechts auf der Karte. »Hier liegt Ihr Heim.« Er zeigte auf den Zuweg, das Haus und die Gärten von The Rarest Blooms im Nordwesten des Städtchens. »Und, wie ich mir gedacht habe, hat sich da tatsächlich etwas Überraschendes aufgetan. Genau … hier.« Er zeigte auf ein großes Stück Land nördlich des Hains, der an ihr Anwesen grenzte.
    »Das ist Brachland, das von seinem Besitzer nicht bearbeitet wird. Da hat seit Jahren niemand mehr etwas gemacht. Es gibt ein paar Bäume dort und Gebüsch, sonst nichts«, sagte sie.
    »Sie irren sich, meine Dame. Es ist kein separates Grundstück, sondern gehört zu dem Anwesen, das Sie bewohnen. Das gesamte Land ist Lord Becksbridge durch seine Mutter zugefallen. Daher konnte er in seinem Testament darüber verfügen.«
    »Das gehört alles zusammen?« Sie streckte die Hände nach der Karte aus. Mr Goodale trat zu ihr und breitete sie auf ihrem Schoß aus. Sie beugte sich verblüfft über seine Zeichnung.
    Becksbridge hatte ihr seinerzeit keine Karte gegeben. Er hatte sie lediglich mit einer Wegbeschreibung und Informationen zu dem Haus ausgestattet. Das Land davor und dahinter gehörte offensichtlich dazu. Das im Norden, hinter den Bäumen an der Straße, hatte sie hingegen nie als dazugehörig betrachtet.
    »Wenn dieses Grundstück zu meinem Pachtland gehört und es ein Problem damit gibt, lassen Sie mich sagen, dass ich es nicht brauche. Es kann an jemand anderen verpachtet werden.«
    »Das ist nicht der einzige Punkt«, sagte Castleford. »Zeigen Sie Mrs Joyes den Rest, und machen Sie schnell. Sie nehmen meine Zeit über Gebühr in Anspruch.«
    Mr Goodale beugte sich über die Karte und wies auf ein Gebiet, das sich in der Nähe des Grundstücks befand. »Mrs Joyes, sehen Sie diese Markierungen hier? Das sind Kennzeichnungen von Landvermessern.«
    »Wofür?«
    »Bodenschätze. Unterirdische und größtenteils noch unberührte Vorkommen, doch kürzlich hat man begonnen, eine kleine Mine zu graben und zwar … hier.«
    Er legte den Zeigefinger auf einen Punkt, der wenige Kilometer von Cumberworth entfernt war. Dann setzte er sich in den Sessel zu ihrer Linken. Er beäugte die Küchlein, besann sich aber eines Besseren. »Mrs Joyes, wurde das Anwesen Ihres Wissens irgendwann einmal begutachtet? Waren dort jemals Männer mit Landkarten und dergleichen? Mit Werkzeugen und Apparaturen zum Graben und Bohren?«
    »Nie.«
    Mr Goodale presste die Lippen zusammen und verfiel ins Grübeln.
    »Sie können jetzt gehen, Goodale. Das wäre dann alles«, sagte Castleford.
    Mr Goodale sprang auf, als hätte ein Puppenspieler an seinen unsichtbaren Fäden gezogen. Eine Verbeugung vor Daphne, dann eine tiefere vor dem Herzog, und schon war er verschwunden.
    Und sie war mit Castleford allein.

5
    Daphne und der Herzog saßen sich eine Weile schweigend gegenüber. Er schien über irgendetwas nachzudenken.
    »Sie können dieses Brachland wirklich an jemand anderen verpachten. Wir haben keine Verwendung dafür«, sagte sie schließlich.
    »Es steht kein Cottage darauf. Und

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