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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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strikt an die Anstandsregeln hält.«
    »Ja, in dieser Beziehung ist sie sehr streng und langweilig.«
    Immer noch lächelnd sah er sie auf diese vertrauliche, durchdringende Art an, mit der er subtil Grenzen überschritt, die er nicht überschreiten sollte. »Und wenn ich darauf bestehe?«
    Nun war es also heraus. Bei diesem Besuch ging es nicht nur um seine Entscheidung und das Anwesen. Vielleicht ging es sogar weder um das eine noch um das andere. Sie hatte das Gefühl, unversehens dem lauernden Blick eines Raubtiers ausgesetzt zu sein, und es wäre ihr sehr viel lieber gewesen, wenn die Vorsicht, die er in ihr hervorrief, nicht mit erschreckend aufregenden Empfindungen gemischt gewesen wäre.
    »Wenn Sie darauf bestehen, muss ich Ihre Beweggründe infrage stellen, die mir sehr verdächtig erscheinen, Sir. Ich möchte Sie auch daran erinnern, dass Sie gesagt haben, ich könne Ihnen alles abschlagen, was ich will, und Sie es mir nicht übel nehmen würden. Als Ehrenmann haben Sie das hoffentlich ernst gemeint.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, so etwas gesagt zu haben. Ich bin mir sicher, Sie irren sich. Es klingt überhaupt nicht nach mir.«
    »Sie können sich stets an alles erinnern, wenn Sie es denn wollen. Auch das haben Sie bei Ihrem Besuch zu mir gesagt.«
    »Wie unbedacht von mir. Von einer derart unbesonnenen Großzügigkeit zeige ich mich sonst eigentlich nie.«
    Unausgesprochene Worte und Andeutungen lagen in der Luft. Sie betete, dass sie nicht wieder errötete, aber aufgrund des langen, vielsagenden Blicks, den er ihr zuwarf, durchfuhr sie zu ihrer Bestürzung eine schockierende Erregung.
    »Ich werde Celia gleich heute Abend schreiben und mich zu einem Besuch anmelden. Ungeachtet ihres Mannes wird sie sicherlich einverstanden sein.«
    Er verwarf ihr Vorhaben mit einer brüsken Handbewegung. »Ich habe eine bessere Lösung, die Sie nicht ablehnen können. Summerhays hat angeboten, dass Sie sein Haus in der Park Lane benutzen können. Da er und seine Frau an die Küste gefahren sind und seine Mutter auf dem Lande weilt, haben Sie dort jeden Komfort, die nötige Privatsphäre und alles, was Sie brauchen.«
    Ihr wurde klar, dass er die ganze Sache sorgfältig geplant hatte. Und durch seine Gesprächsführung hatte er sie genau an diesen Punkt gebracht. »Ich bezweifle, dass Lord Sebastian dieses Angebot von sich aus gemacht hat. Was haben Sie getan, um ihn dazu zu bringen?«
    »Könnte sein, dass ich ihm geschrieben und dabei erwähnt habe, dass ich Sie kennengelernt habe und Sie möglicherweise für zwei Wochen nach London kommen.«
    »Eine Woche, haben Sie gesagt.«
    »In meinem Brief habe ich auch Besorgnis geäußert, weil London im Sommer sehr unangenehm sein kann. Er antwortete, dass Sie unbedingt sein Haus benutzen müssen. Da es dem Park gegenüberliegt, ist die Luft dort kühler und immer frisch. Wie er sagte, wollte Lady Sebastian Ihnen schreiben und Sie einladen.« Er beugte sich vor und nahm ein Küchlein. »Ihr Brief ist vermutlich heute in Cumberworth eingetroffen.« Er steckte sich das Küchlein in den Mund.
    Er machte einen sehr zufriedenen Eindruck und freute sich offenbar darüber, dass er die kommende Woche für sie ganz nach seinem Geschmack organisiert hatte. Sie vertraute ihm nicht genug, um zu glauben, dass er sich immer noch großzügig zeigen würde, wenn sie seine Pläne durchkreuzte. Das wusste er. Und er verließ sich darauf, dass sein Ruf sie verunsicherte.
    »Versprechen Sie, dass Sie sich diszipliniert mit dieser Angelegenheit befassen werden, wenn ich in der Stadt bleibe?«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie mir nicht gestatten werden, häufig an etwas anderes zu denken, solange Sie hier sind. Und nun, da Sie einverstanden zu sein scheinen, lassen Sie uns Miss Johnson suchen. Ich muss wieder zurück in die Hölle und die Qualen der Verdammten leiden.«
    Er geleitete sie aus dem luftigen Raum durch die luxuriösen Gesellschaftsräume, die Treppe hinunter und hinaus auf die Terrasse. Im Garten zeigte Katherine auf einen Rosenstrauch und gab Erklärungen dazu, während Mr Edwards sich eifrig Notizen machte.
    Als er seinen Dienstherrn sah, brachte er Katherine zurück zur Terrasse. Sie wirkte sehr ruhig. Wie es schien, hatte die Beschäftigung im Garten ihr gutgetan.
    Castleford nahm Mr Edwards zur Seite, und Katherine nutzte die Gelegenheit, um mit Daphne zu sprechen. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich mitnimmst, damit ich zum ersten Mal ein

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