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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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nichts kaufen wollen und nur ein vorübergehendes Interesse an Gärten haben – an der Zeit, dass Sie Ihre Reise an den Ort fortsetzen, zu dem Sie unterwegs waren, bevor Sie einen Abstecher zu uns gemacht haben.«
    »Ich habe keinen Abstecher gemacht. Ich bin am Ziel meiner Reise. Ich bin zu früh angekommen und habe mir hier die Zeit vertrieben, damit ich nicht zu unchristlicher Stunde aufwarte.« Er warf einen Blick auf seine Taschenuhr. »Immer noch zu früh, aber vielleicht könnten Sie Mrs Joyes sagen, dass ich hier bin, wenn Sie meinen, dass es ihr nichts ausmacht, mich jetzt zu empfangen.«
    »Mrs Joyes? Sind Sie ein Freund von ihr?«
    »Wir haben gemeinsame Freunde, aber sie und ich sind uns meines Wissens noch nie begegnet.«
    »Wenn Sie ihr noch nicht begegnet sind, wurden Sie ihr auch noch nicht vorgestellt. Ich bezweifle, dass sie Sie unter diesen Umständen empfängt.«
    »So streng ist sie, ja?«
    »Oh ja.« Vor allem, was Sie angeht, dachte sie.
    »Verdammt. Was für ein lästiges Ärgernis.«
    Mit solchen Beleidigungen machte er sich gewiss nicht bei ihr beliebt. »Vielleicht sollten Sie noch einmal mit einem Empfehlungsschreiben von einem dieser gemeinsamen Freunde wiederkommen.«
    »Ich würde sie gern heute sprechen, da ich nun schon einmal hier bin.«
    Er klang verdrossen, und sein Ton war herrisch, so als hätten seine Wünsche Vorrang vor allem anderen. Sie beschloss, dass Mrs Joyes ihm kein Gehör schenken würde.
    »Ich kenne sie sehr gut und weiß, dass sie Sie ohne Empfehlung nicht empfangen wird. Wie ärgerlich für Sie, dass sie so über die Maßen streng ist.«
    »Es ist ärgerlich für uns beide. Ich bin nicht hier, um ihr einen privaten Besuch abzustatten. Ich komme vielmehr wegen des Nachlasses des Herzogs von Becksbridge.«
    Ihre Verärgerung wich einer großen Erleichterung, und sogleich betrachtete sie den Besucher mit mehr Wohlwollen. Kein Wunder, dass sie keinen Brief erhalten hatte: Sie wohnte so nah bei London, dass man sie persönlich aufsuchen konnte. Und dieser Herr wollte sich natürlich ein Bild von dem Anwesen machen, wenn er mit der Vollstreckung des Testaments des Herzogs befasst war.
    »Äh … unter diesen Umständen lässt sich Mrs Joyes vielleicht überreden, Sie zu empfangen.«
    »Es wäre in ihrem eigenen Interesse. Wenn unbedingt die Form gewahrt werden muss, gehe ich zu diesem Tor hinaus und begebe mich zur Haustür, um mich vorzustellen. Vielleicht könnten Sie aber auch ins Haus gehen und sie von meiner Anwesenheit in Kenntnis setzen.«
    »Keines von beiden wird nötig sein.« Sie schenkte ihm ein, wie sie hoffte, versöhnliches Lächeln. »Ich bin nämlich Mrs Joyes.«
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Tatsächlich?«
    »Verzeihen Sie mir das kleine Täuschungsmanöver. Sie hätten ein gefährlicher Verbrecher sein können. Ein anderes Mitglied unseres Haushalts hatte sicherheitshalber die ganze Zeit eine Pistole auf Sie gerichtet.«
    »Ach ja, die Pistole. Davon haben mir unsere gemeinsamen Freunde berichtet.« Er ließ seinen Blick über das Haus schweifen, und wahrscheinlich hielt er dabei Ausschau nach einem Waffenlauf, der aus einem Fenster herauslugte. »Dann ist es ja gut, dass ich nicht dem spontanen Drang nachgegeben habe, Sie in diese Laube zu zerren und zu küssen.«
    Sie lachte höflich über seinen unangemessenen kleinen Scherz. Sein schmales Lächeln verriet jedoch, dass seine Bemerkung gar nicht so scherzhaft gemeint gewesen war, wie sie angenommen hatte.
    »Sind Sie der Testamentsvollstrecker? Ein Rechtsanwalt? Als ich nach der Beisetzung des Herzogs nichts gehört habe, befürchtete ich …«
    »Ich bin kein Anwalt, und der alte Becksbridge hätte es nicht gewagt, mich zu seinem Testamentsvollstrecker zu machen. Nicht auszudenken, wenn er mir diese Bürde auch noch aufgehalst hätte!«
    Endlich trat er aus der Laube in die Sonne. Abermals fiel ihr die Vollkommenheit seiner Stiefel auf, wie auch die seines Gehrocks und seiner anderen Kleidungsstücke, außerdem der kunstvolle Schnitt seines zerzausten Haars. Mit seinen braunen, goldgesprenkelten Augen, in denen ein verschmitztes Funkeln lag, begutachtete er sie erneut von oben bis unten. Ein Hauch von Gold verlieh auch seinen braunen Haaren Glanz.
    Er war ein äußerst gut aussehender Mann, so viel stand fest, und sein Kleidungsstil, der kostspielig und zugleich ungezwungen wirkte, machte ihn noch attraktiver. Dass er so eine beeindruckende Erscheinung war, lag zum Teil daran, dass ihm

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