Lady Daphnes Verehrer
über ihre Schulter.
»Nein«, sagte er leise. »Nicht hier, obwohl ich meine Rücksicht auf Ihr Bedürfnis nach Diskretion und Geheimhaltung später verfluchen werde.«
»Ich vielleicht auch«, murmelte sie. Der Saum ihres Rocks befand sich inzwischen auf Höhe ihrer Schenkel. Was er tat, war so verrucht, dass sie in atemloser Erwartung erschauerte, obwohl er ihr versichert hatte, dass er nicht zu weit gehen würde.
Plötzlich spürte sie seine Hand wieder auf ihrer Haut, unter ihrer Kleidung. Die Hand streichelte ihren Schenkel und wanderte Stück für Stück höher.
»Sie werden niemanden verfluchen, das verspreche ich Ihnen. Wenn jemand für diese unangemessene Leidenschaft büßen muss, dann werde ich es sein. Abermals.«
Sie fuhr zusammen, als er an ihrem Gesäß entlangstrich, doch ihr Verlangen wuchs. Sie genoss es viel zu sehr, mehr als sie erwartet hatte, und das beunruhigte sie.
Castleford drängte sie gegen die Wand, während er mit der einen Hand ihre Brust liebkoste und mit der anderen ihr Gesäß. »Sie werden jetzt tun, was ich sage. Sie bewegen ein Bein etwas zur Seite. Und dann lassen Sie den Wonnen ihren Lauf und versagen weder sich noch mir dieses Lusterlebnis.«
Bevor sie begriffen hatte, was er gesagt hatte, berührte er sie. An einer so intimen Stelle, dass ihr der Atem stockte. Sie bewegte ihr Bein, wie er befohlen hatte, und schon streichelte er sie so gekonnt, dass ihr ein Stöhnen entfuhr.
Sie ergab sich ihm vollends. Sie hatte keine andere Wahl und wollte auch gar nicht, dass er aufhörte. Hätte er sie nicht gegen die Wand gedrückt und festgehalten, wäre sie schon längst zu Boden gesunken. Sie spürte weder ihre Beine noch sonst irgendetwas außer dem regelrecht qualvollen Spiel mit ihren Brüsten und der sinnlichen Begierde, die immer stärker wurde, bis sie um Gnade flehen wollte.
Dann brach etwas in ihr, zersplitterte und zerbarst. Dort, wo er sie berührte, fiel eine Barriere, und ein ungeheures Glücksgefühl überflutete sie. Sie hätte schreien können, zuerst vor Schreck, dann vor Erleichterung. Die Wasser dieser Flut waren so herrlich, dass sie fast weinen musste. Sie war so sehr davon erfüllt, dass einen Moment lang nichts anderes für sie existierte.
Danach konnte sie nicht sprechen. Sie war völlig kraftlos. Er drehte sie zu sich, schloss sie in die Arme und hielt sie fest, und sie schmiegte sich an ihn, während ihr Herzschlag sich langsam wieder normalisierte.
Als er den Kopf zur Seite drehte, folgte sie seinem Blick. Zwei schattenhafte Gestalten kamen in ihre Richtung, und sie hörte Verity leise mit Hawkeswell reden.
Castleford führte sie wieder die Treppe hoch, zurück zum Tisch und den Laternen. Dabei stützte er sie, als wäre sie zu schwach, um sich auf den Beinen zu halten. Dann half er ihr, auf dem Sofa Platz zu nehmen.
Sie hörte Schritte näher kommen und sammelte sich. Sie strich ihr Kleid glatt und rückte rasch ihr verrutschtes Mieder zurecht. Dann sah sie ihn besorgt an. »Wie sehe ich aus? Normal?«
Er lachte leise. »Ich fürchte, Sie sehen wie eine wunderschöne Frau aus, die soeben von sinnlichen Wonnen überwältigt wurde.«
Das ging natürlich nicht. Daphne schloss die Augen, und bevor Verity an den Tisch zurückkehrte, fand sie ein Stück von sich wieder; von der Daphne, die sie kannte – obwohl die andere, die sie an diesem Abend kennengelernt hatte, viel aufregender war.
11
Castleford konnte es nicht fassen, dass seine Pläne erneut vereitelt worden waren; diesmal allerdings durch seine unerklärliche Anwandlung, Rücksicht auf die Empfindsamkeit einer Frau zu nehmen.
Er fand etwas Trost darin, dass er Daphne Joyes in Verzückung versetzt hatte. Aber dass es ihm nicht gelungen war, selbst Beglückung zu erfahren, bedeutete, dass ihm der Vergnügungspark ebenso sehr missfallen würde wie ihm gegenwärtig Blumen jeder Art missfielen. Und es war keine Hilfe, dass Hawkeswell und Albrighton einen höchst zufriedenen Eindruck machten, als sie vom Heck des Boots zurückkehrten.
Als die Schaluppe angelegt hatte und sie die Stufen am Ufer hinaufstiegen, hatte Castleford sich physisch wieder im Griff, war jedoch in äußerst gereizter Stimmung. Zum Glück waren die Damen begeistert damit beschäftigt, sich auf den Park, die Musik und das bald beginnende Feuerwerk zu freuen, und er musste sich nicht viel mit den anderen unterhalten.
»Du scheinst mir nicht besonders gut aufgelegt zu sein«, bemerkte Hawkeswell eine Stunde später, als
Weitere Kostenlose Bücher