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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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noch die Diamantohrringe! Sie hatte vergessen, sie abzunehmen und wieder in ihre Schatulle zu legen.

14
    »Sofort«, sagte Castleford.
    »Ich sollte in meine Praxis zurückkehren und dieses Schreiben in Ruhe aufsetzen, Hoheit. Bei so einer delikaten Angelegenheit ist einiges an Überlegung erforderlich.«
    »Sofort.« Castleford zeigte auf seinen Schreibtisch.
    Dr. Neverton lief rot an und machte einen sehr verärgerten Eindruck.
    Die Unterredung war nicht gut verlaufen. Nachdem Dr. Neverton die Nachricht erhalten hatte, sein Kommen sei dringend erforderlich, war er mit einem Koffer voller Medizin und metallener Gerätschaften herbeigeeilt. Er war die Treppe hinaufgerannt und mit einem Schwall von Fragen an die Diener ins Ankleidezimmer gestürmt.
    »Was hat er? Eine Schussverletzung von einem Duell? Eine fiebrige Erkrankung aufgrund seiner Ausschweifungen? Hat der Alkohol endlich eines seiner lebensnotwendigen Organe zerstört?«
    Castleford hatte alles von seinem Schlafgemach aus gehört, wo er über dunklen Gedanken brütete. Er war wahrhaftig nicht in der Stimmung für das, was nun auf ihn zukam. Wie konnte diese Frau nur so etwas von ihm verlangen? Sie ging wirklich zu weit. Töchter und Frauen von anderen Adeligen waren nicht so unverschämt.
    Dr. Neverton hatte aufgebracht sein Schlafgemach betreten, nachdem er erfahren hatte, dass es sich bei diesem dringenden Notfall weder um eine Schussverletzung noch eine schwere Krankheit handelte. Und er war fassungslos gewesen, als Castleford ihm gesagt hatte, um was es tatsächlich ging.
    Nachdem er den unangenehmen Teil hinter sich gebracht hatte, war Castleford fest entschlossen, den Mann erst gehen zu lassen, wenn er diese verdammte Bescheinigung in der Hand hielt.
    »Setzen Sie sich. Wenn Ihnen die Worte fehlen, helfe ich Ihnen«, sagte er barsch.
    Dr. Neverton setzte sich. Er warf einen Blick auf die Papiere, die auf dem Tisch ausgebreitet waren, dann sah er noch einmal genauer hin. »Schreiben Sie Ihre Memoiren, Hoheit?«
    Castleford räumte die Manuskriptseiten zusammen und legte sie auf einen Stapel. »Keineswegs. Wieso fragen Sie?«
    »Verzeihen Sie, aber ich kam nicht umhin zu bemerken, dass es auf dem oberen Blatt um die Reize einer gewissen Amüsierdame namens Katy ging. Eine kleine Blonde, stand da.« Er schaute auf und grinste spitzbübisch. »Ich glaube, ich kenne sie.«
    »Tatsächlich?«
    »Oh ja, wenn es wirklich dieselbe Katy ist. Die, die ich kenne, hat ein Muttermal – genau hier.« Neverton tippte sich an die Rippen.
    Sie tauschten weitere Einzelheiten aus, weit mehr als nötig, um sicherzugehen, dass es sich um ein und dieselbe Frau handelte.
    »Ihre Erfahrungen mit Katy und anderen können sich als nützlich erweisen«, sagte Castleford. »Und nun möchte ich, dass Sie dieses Schreiben zu meinem Gesundheitszustand verfassen – ohne Anrede. Speziell zu meinem Gesundheitszustand, den Sie heute überprüft haben, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Sie wollen eine Bestätigung von mir, dass Sie bei guter Gesundheit sind, nehme ich an. Darf ich fragen, Sir, ob Sie die Absicht haben zu heiraten? Ich wurde erst einmal gebeten, ein solches Dokument aufzusetzen, als ein anderer Herr mit umfangreichen … äh … Erfahrungen heiraten wollte. Es wurde von dem Vater der Auserkorenen verlangt.«
    »Nein, Sie dürfen keine derart impertinente Frage stellen. Also, ich sage Ihnen, wie Sie das Schreiben meiner Meinung nach beginnen sollten. Ich diktiere. Sind Sie bereit?«
    Dr. Neverton seufzte und tauchte seine Schreibfeder in die Tinte.
    »Der Patient, der die von mir ausgestellte Bescheinigung vorlegt – verwenden Sie nicht meinen Namen, Neverton. Niemand soll erfahren, dass es um mich geht, falls das Schreiben in falsche Hände gerät –, ist bei bemerkenswert guter Gesundheit. Es ist in der Tat außergewöhnlich, dass ein Mann seines Alters von einer derart jugendlichen Stärke und Robustheit ist. Man könnte meinen, die Zeit wäre stehen geblieben, als er die Universität verließ. Nach meinem fachlichen Urteil müssen die Gerüchte hinsichtlich seiner Gewohnheiten unzutreffend sein – sehen Sie mich nicht so an, Neverton. Schreiben Sie einfach, verdammt –, denn wenn auch nur die Hälfte der Geschichten zuträfe, müsste man als Mediziner körperliche oder geistige Auswirkungen feststellen können, die jedoch eindeutig nicht vorliegen.«
    »Hoheit, ich denke wirklich, ich sollte mir das Schreiben nicht von Ihnen diktieren …«
    »Was

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