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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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eventuelle flüchtige Erfahrungen fleischlicher Natur angeht …«
    »Das klingt, als hätte es nur einige wenige gegeben, wo Sie vor einer Viertelstunde noch zugegeben haben, dass …«
    »… so lautet meine ärztliche Stellungnahme, um die ich sogar von Mitgliedern der königlichen Familie gebeten werde, dass er völlig frei von allen Krankheiten ist, die mit solchen Aktivitäten einhergehen.«
    Neverton legte seine Schreibfeder zur Seite. »Ich kann nicht schreiben, dass sie völlig frei davon sind. Das geht nicht! Sie scheinen es zu sein, und ich
glaube
Ihnen auch, dass Sie es sind. Ihre Vorsichtsmaßnahmen – wenn Sie Kondome verwendet haben, wie Sie sagen – sprechen dafür. Aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Ich kann für niemandem in diesem Umfang bürgen, der Geschlechtsverkehr mit einem anderen Menschen hatte.«
    »Dann schreiben Sie es ungefähr so. Lassen Sie nur den Teil weg, mit dem Sie meine Ehrenhaftigkeit in Zweifel ziehen, worüber ich großzügig hinwegsehen werde, wenn Sie ein sehr, sehr schönes Schreiben aufsetzen. Ich habe mich schon wegen kleinerer Beleidigungen duelliert, wie Sie wissen, da Sie zusammen mit dem Wundarzt dabei gewesen sind.«
    Dr. Neverton erbleichte und sah ihn erschrocken an.
    »Und, Neverton, ich finde, es würde sich gut machen, wenn Sie schreiben, dass Sie selbst schon das Etablissement aufgesucht haben, in dem ich diese flüchtigen Erfahrungen gemacht habe, und dass Sie das Haus nicht besuchen würden, wenn Sie nicht wüssten, dass es einwandfrei ist.«
    »Hoheit! Sie können nicht von mir erwarten, dass ich mich Ihretwegen selbst bezichtige, noch dazu in Schriftform!«
    »Dann halten Sie sich bereit, es mündlich zu bekunden, falls ich Ihre Aussage benötige. Sie haben die Wahl.«
    Mit zusammengekniffenen Lippen verfasste Dr. Neverton die Bescheinigung, unterschrieb und datierte sie und reichte sie Castleford, der überprüfte, ob sie alle Punkte enthielt, die er erwähnt haben wollte, und entschieden genug formuliert war.
    Dann entließ er seinen Arzt. Alles andere als glücklich, jedoch reichlich entlohnt, verabschiedete sich Dr. Neverton.
    Castleford faltete das Schreiben zusammen und legte es in eine Schublade. Nun musste er noch die Ärzte ausfindig machen, die sich um die Frauen in Katys Etablissement und den anderen Bordellen kümmerten, die er im vergangenen Jahr besucht hatte. Das sollte höchstens ein paar Tage dauern.
    Er ging ins Ankleidezimmer und wies seine Diener an, ihn für den Tag zurechtzumachen. Während er die Prozedur über sich ergehen ließ, wurde ein Brief heraufgebracht, der mit der Mittagspost gekommen war.
    Mr Edwards hatte ihm erneut geschrieben. Es war der erste Brief nach dem aufgeregten Bericht über den Eindringling. Castleford las ihn, während ihn ein Diener rasierte und ein zweiter ihm die Fingernägel schnitt.
    Im Vergleich zu seinem letzten umfangreichen Schreiben hatte sich Mr Edwards diesmal außergewöhnlich kurz gefasst. In wenigen Zeilen teilte er ihm mit, dass die Untersuchung des Grundstücks Fortschritte machte, auf dem Anwesen alles ruhig war und er mit dem Abschluss der Arbeiten innerhalb von acht Tagen rechnete. Er beschwerte sich nicht einmal über die Bettwanzen.
    Eine Woche noch. Die angegebene Frist erinnerte ihn daran, dass sich die Sache mit Daphne Joyes nun schon länger hinzog als sie sollte.
    Castleford stand auf, um sich von seinen Dienern ankleiden zu lassen, und rechnete nach, wie viele Schlachten er bislang im Lauf der kleinen Belagerung gewonnen oder verloren hatte. Als er an den Abend im Gartenzelt dachte, lächelte er, doch im nächsten Moment verfluchte er sich für seine Sentimentalität.
    Es war wohl kaum ein Sieg für ihn gewesen. Sie hatte Diamanten abgestaubt, die ein erkleckliches Vermögen wert waren, und ein sicheres Dach über dem Kopf auf Lebenszeit. So manche Mätresse eines reichen Mannes hatte sich schon mit weniger begnügen müssen, nachdem sie ein Jahr lang Liebesdienste
geleistet
und nicht verweigert hatte.
    Und er war lediglich zu einer kurzfristigen Erleichterung nach jugendlicher Machart gelangt sowie zu einer Vertrautheit mit ihrem Körper, die ihn nun keine Nacht mehr ruhig schlafen ließ.
    Zweifelsohne war seine Enthaltsamkeit in der letzten Zeit dafür verantwortlich, wie lebhaft seine Erinnerungen an ihren Körper und ihre Leidenschaft waren. Selbst in diesem Moment konnte er, wenn er die Gedanken nicht bewusst blockierte, ihre Lustschreie hören, als wäre sie

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